Wenn man das Ausmaß der #Klimakrise wirklich (an-)erkennt, kann man nur sehr schwer so weitermachen wie vorher.

Es ändert einfach alles. Das Selbstbild oft ebenso wie das Weltbild. Die eigenen Pläne, Hoffnungen, Träume, die bisherigen Prioritäten.

Das ist nicht leicht.
Es ist sogar wahnsinnig schwer.

Man verliert eine Sicherheit, von der ich erst kaum wusste, dass ich sie besaß & um die ich dann monatelang getrauert habe. Die ich wahrscheinlich nie wieder zurückbekomme.
Es hat lange gedauert, bis ich annehmen konnte, dass es besser ist, diese vermeintliche, trügerische Sicherheit zu verlieren.

Wenn man dafür die Chance gewinnt, ernsthaft für all das zu kämpfen, was wir an Sicherheit noch immer bewahren können.
All das ist unwiederbringlich verloren, wenn wir es gesellschaftlich nicht mal ernsthaft versuchen.

Wenn es nicht genug Menschen gibt, die bereit sind, eine gefühlte Sicherheit aufzugeben, um für eine möglichst stabile, intakte und gerechte Welt zu kämpfen. Solange es noch geht.

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14 Sep
Ich schiebe es seit 16 Tagen vor mir her, was zum @hungerstreik21 zu schreiben.

16 Tage, in denen junge Protestierende nichts gegessen haben, um darauf aufmerksam zu machen, dass wir mitten im #ClimateEmergency stecken & bisher niemand ansatzweise angemessen darauf reagiert.
Einerseits weil ich ihre Interpretation des geleakten IPCC-Berichts nicht teile, dass nur 3 Jahre bleiben, um 2 Grad einzuhalten.

Andererseits weil ich nicht weiß, für wie strategisch klug ich ihre Forderung halte.

Eigentlich aber wegen etwas ganz anderem.
Ich hatte überlegt, sie zu besuchen. Aber ehrlich gesagt bin ich zu feige.

Es bricht mir das Herz, zu sehen, dass junge Menschen so verzweifelt sind, dass sie ihre Gesundheit heute gefährden, um der Chance auf eine halbwegs sichere Zukunft vielleicht doch noch näherzukommen.
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14 Sep
"Hoffen Sie auch, noch bis zum Jahr 2040, 2050 oder länger zu leben?

Dann sollten Sie sich vor der anstehenden Bundestagswahl sehr sorgfältig informieren & überlegen, mit welcher Wahlentscheidung Sie am wahrscheinlichsten dann noch ein sicheres Leben in Frieden genießen können."
"Was wir lange vorhergesagt haben, hat sich bewahrheitet. Ohne sofortige Maßnahmen wird es immer schlimmer werden, wir werden immer öfter völlig neue Extreme erleben. Auch hier bei uns. Auch in der Lebenszeit der heute 60- & 70-jährigen. Es trifft nicht nur die junge Generation."
"Wir verursachen selbst das Problem & können etwas dagegen tun. Um die Erwärmung bei 1,5 Grad anzuhalten, müssen wir laut IPCC weltweit bis 2030 die Emissionen halbieren. Wir haben also nur noch diese Legislaturperiode Zeit für den Aufbruch zu einer wirksamen Klimapolitik."
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14 Sep
Noch eine Nachbetrachtung zur Berichterstattung Autofirmen vs. Aktivist:innen bei der #IAA21:

Der Text hier ist ein gutes Beispiel für unterschiedliche gängige, aber nicht ganz so offensichtliche Probleme in der Klimaberichterstattung.

zeit.de/wirtschaft/202…
1. zeigt der Beitrag, warum die Vorstellung von Neutralität o. Objektivität auch in berichtenden Formaten oft problematisch ist.

Der Text beschreibt:

- erst die Neuerungen auf der IAA
- dann kurz die Kritik der Aktivist:innen
- & lässt dann die Hersteller:innen drauf reagieren.
Journalistisch ist das sauber, sogar fair & gute Praxis, Protagonist:innen die Möglichkeit zu geben, auf Kritik einzugehen.

Nur gibt das den Autohersteller:innen hier automatisch sehr viel mehr Gewicht im Beitrag. (Selbst wenn am Ende noch auf weitere Proteste verwiesen wird.) Screenshot aus Zeit-Online-Text: Verständnis für den Prote
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29 Aug
Beim #Triell haben wir das gleiche Problem gesehen, wie im gesamten Wahlkampf vorher & einem Großteil der Berichterstattung dazu:

Wir reden nicht über das Gleiche, wenn wir über die #Klimakrise sprechen.
Deswegen fragen die Moderator:innen nicht, warum keine Partei einen Plan fürs 1,5-Grad-Limit hat.

Deswegen wundert sich niemand, welche Zukunft Scholz herbeifantasiert, in der junge Menschen den Luxus haben, sich um ihre Rente in 50 Jahren Sorgen zu machen.
Deswegen ist ernsthaft die Rede von "Verzichtsideologie".

Deswegen fragt niemand, wie man innerhalb von 7 Jahren CO2-Restbudget völlig neue Lösungen erfinden (Innovation!!) UND global implementieren will.
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29 Aug
Schön, dass @zeitonline einen Vergleich der Wahlprogramme der Parteien zur Klimapolitik anbietet.

Schade, dass es dabei nicht viel mehr macht, als sie einmal laut vorzulesen. #btw2021 #klimawahl

zeit.de/politik/deutsc…
So als wäre es unmöglich, zu beurteilen, welche Vorschläge Substanz haben und welche nicht.

Wenn man sich diese Beurteilung persönlich nicht zutrauen sollte, könnte man das einfach mal recherchieren.

Und dann findet man z.B. das:
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28 Aug
Ich halte es für nötig, dass sich deutsche Redaktionen Leitlinien für ihre Klimaberichterstattung geben.

Wenn @phoenix_de Guidelines hätte wie die @BBC, hätte es Fritz Vahrenholt wohl nicht in die Phoenix Runde mit @Luisamneubauer, @beyond_ideology & Sven Plöger geschafft:
Um die Position von Vahrenholt einschätzen zu können, reichen 3 Minuten Google-Recherche. Unter den ersten Treffern findet sich das:
de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Vah…
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