Bei Treffen der #EU-Verteidigungsminister habe ich klargemacht: Die nüchterne Wahrheit zu #Afghanistan ist: Wir Europäer haben gegen die Entscheidung der #USA zum Abzug kaum Widerstand geleistet, weil wir mangels eigener Fähigkeiten keinen leisten konnten. 1/9
Es stimmt: In #Afghanistan hat der Westen einen schweren Schlag erlitten - ob es wirklich eine dauerhafte Niederlage ist, entscheiden die Schlussfolgerungen, die wir jetzt in #Europa und den #USA ziehen. 2/9
Wenn die Schlussfolgerungen aus #Afghanistan eine Spaltung zwischen #EU und #NATO oder zwischen #Europa und #USA wären, oder ein Rückzug aus dem internationalen Engagement, dann hätte der Westen tatsächlich verloren. 3/9
Wenn wir jetzt europäisch stärker werden, um auf Augenhöhe mit den #USA das westliche Bündnis insgesamt stärker zu machen, dann gewinnen wir. 4/9
Die europäische Debatte darf nicht in der Frage stehenbleiben, ob wir eine „europäische Eingreiftruppe“ wollen oder nicht. Die Frage ist doch gar nicht, ob wir eine extra EU-Truppe aufbauen. Die militärischen Fähigkeiten in den EU-Staaten sind vorhanden. 5/9
Die zentrale Frage für die Zukunft der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik ist, wie wir unsere militärischen Fähigkeiten in der #EU endlich gemeinsam nutzen! Mit welchen effektiven Entscheidungsprozessen, echten gemeinsamen Übungen und gemeinsamen Missionen. 6/9
Die Nutzung des Art. 44 der Europäischen Verträge durch die Mitgliedsstaaten der #EU könnte eine Möglichkeit sein - in der EU könnten Koalitionen von Willigen nach der gemeinsamen Entscheidung aller vorangehen. 7/9
Auch wäre zu prüfen, ob die Mitgliedsstaaten der #EU regionale Verantwortungen für Sicherheit festlegen, gemeinsam Spezialkräfte trainieren und wichtige Fähigkeiten wie strategischen Lufttransport und Satellitenaufklärung gemeinsam organisieren. 8/9
Zu diesen Themen sind wir mit interessierten #EU-Staaten im Gespräch. Es ist an der Zeit, dass die Mitgliedsstaaten vorangehen, um der EU sicherheits- und verteidigungspolitische Handlungsfähigkeit zu geben. 9/9
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In der vergangenen Nacht haben die letzten amerikanischen Soldaten Kabul verlassen, damit endet nun endgültig die NATO-Präsenz. 20 Jahre Engagement in #Afghanistan haben auch die #Bundeswehr verändert. 1/14
Die #Bundeswehr ist am Hindukusch zu einer Armee im Einsatz gereift. Sie ist professioneller geworden – in der Ausbildung, im Gefecht, in der Ausrüstung – und auch in der Fürsorge für ihrer Frauen und Männer. Wir haben viel gegeben. 2/14
Wir beklagen 59 Tote und viele, die verwundet wurden - auch seelisch. Dieses Erbe nehmen wir sehr ernst. Wir wissen, dass es nicht vergeblich war. 3/14
Die Meldungen aus #Kunduz und aus ganz #Afghanistan sind bitter und tun sehr weh. Wir haben dort gemeinsam mit den Verbündeten gekämpft, Bundeswehrsoldaten sind in Afghanistan gestorben. 1/14
Die aktuelle Lage in #Afghanistan stellt die Frage nach dem „Warum“ noch drängender und geht einher mit dem Wunsch, die Taliban zu stoppen. 2/14
Wie sieht die Lage in #Afghanistan aus? Seit Jahren haben die Taliban ihren Einfluss trotz des internationalen Einsatzes schrittweise ausgebaut. 3/14
Gestern haben wir der Gefallenen des #Karfreitagsgefechts gedacht. Dazu haben mich zahlreiche Kommentare und Fragen erreicht. Hier einige Gedanken zum Einsatz der #Bundeswehr in #Afghanistan: 1/10
Der Hauptgrund, warum wir nach 9/11 überhaupt nach #Afghanistan gegangen sind, war, dass der Terror von #alQaida dort einen staatlich unterstützten Vorbereitungs- & Rückzugsraum hatte. Dass dies so seit 20 Jahren nicht mehr möglich ist, ist einer unserer Erfolge. 2/10
Die #Bundeswehr hat aus 20 Jahren #Afghanistan militärisch sehr viele Lehren gezogen. Politisch möchte ich eine umfassende Debatte über diesen gesamtstaatlichen Einsatz. Das sind wir schon allein denjenigen schuldig, die im Einsatz getötet oder verletzt worden sind. 3/10