Es wird immer wieder behauptet (und wohl zT auch gelebt), dass mittels PCR positiv getestete Schulkinder mit Ct-Werten über 30 niemanden anstecken und darum in der Schule bleiben können. Ein 🧵warum dies grundfalsch ist
Ct-Werte bei qPCR-Tests sagen wie viele "Vermehrungszyklen" im Gerät notwendig waren, bevor das Virus nachgewiesen werden konnte. Hohe Ct-Werte = viele Vermehrzungszyklen = wenig Viren. Niedrige Ct-Werte = wenig benötigte Vermehrungszyklen im Gerät = viele Viren in der Probe
Infiziert sich ein Mensch mit #SARSCoV2 hat er zu Beginn der Infektion und am Ende niedrige Virenlasten im Rachen. Folglich kann eine Person mit dem gleichen hohen Ct-Wert epidemiologisch entweder gefährlich (am Anfang der Infektion) oder ungefährlich (am Ende der Infektion) sein
Da alle Schüler regelmäßig getestet werden entfällt jedoch für diese Personengruppe idR das Szenario niedrige Virenlast = hoher Ct-Wert am Ende einer Infektion, da man sonst ja den selben Schüler bereits vorher positiv getestet hätte
Das heißt Schüler*innen mit einem hohen Ct-Wert, die nicht davor bereits positiv getestet wurden, befinden sich zu Beginn der Infektion und werden innerhalb kurzer Zeit viel höhere Virenlasten entwickeln und infektiös werden.
Folglich müssen alle erstmals PCR-positiv getesteten Schüler*innen unabhängig von dem bestimmten Ct-Wert zu Hause bleiben, um Infektionsketten zu verhindern.
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Interested in specificity & sensitivity of the mandatory SARS-CoV-2 antigen-based anterior nasal self-testing programme in Austrian schools? Check out our newest publication in @Eurosurveillanc
Thanks for great teamwork - @PeterWilleit and many others
We compared the nationwide Ag-data with gargle-pooling-RT-qPCR data in a representative sample (selected persons from 244 schools). We demonstrate very high specificity but only low to moderate sensitivity of the Ag-based screening programme.
Many infected pupils and teachers were overlooked by Ag-based testing and those included potentially infectious persons.
Viele der heute vorgestellten Schulschutzmaßnahmen sind gut. Kritisch sehe ich, dass man nach Sicherheitsphase die Maßnahmen an eine risikoadjustierte 7-Tagesinzidenz knüpft. Dadurch legt man das Hauptaugenmerk auf den Schutz der Erwachsenen und nicht der Kinder & Jugendlichen
Kinder kommen bei Infektion mit SARS-CoV-2 seltener als Erwachsene ins Krankenhaus und in Intensivstationen. U.a. dadurch ist die risikoadjustierte 7-Tagesinzidenz, wenn hauptsächliche Kinder und Jugendliche infiziert sind, deutlich niedriger als Inzidenz in diesen Altersgruppen
Dies führt dazu, dass man bei einem hohen Infektionsgeschehen bei den Kindern und Jugendlichen, solange ältere Erwachsene wenig betroffen sind, kaum Maßnahmen durchführt und somit das Infektionsgeschehen eher durchlaufen wird
Data from the Office for National Statistics (ONS) infection survey has shown that the number of positive COVID cases among school age children closely tracks school openings, closures and attendance. 🧵
After schools opened in England (8th March), the number of children testing positive for COVID-19 increased and by the start of the Easter break, prevalence of infection was higher in school age children than in any other age group
We also know from ONS data that 10% of primary school age children and 13% of secondary school age children have persistent symptoms even 5 weeks after the initial infection. Between 7-8% have symptoms that persist for at least 12 weeks.
Ergebnisse der 3ten Runde des Schul-Gurgelmonitorings
➡️Niedrigere Prävalenz von 0.21% als in vergangenen beiden Runden
➡️Ag-Tests finden zwischen 1/4 und 1/5 infizierter Schüler
Die von uns bestimmte Prävalenz bezieht sich auf Kinder, die ohne Symptome in der Schule sind und einen negativen Antigentest vorweisen. Altersgruppeninzidenzen zur Zeit bei Kindern in vielen Bundesländern extrem hoch. Abbildung von @MartinKalop
Mögliche Ursachen für hohe Inzidenzen und niedrige Dunkelziffer:
➡️Agtests finden etliche hochinfektiöse & unterbrechen Infektionsketten
➡️Veränderte Wahrnehmung. Kränkelnde Kinder bleiben eher zu Hause und werden öfter getestet
➡️B117 könnte häufiger Symptome auslösen
1/7 Ich habe Tweet von vor ein paar Minuten zu dem Thema gelöscht, da ich meinen Standpunkt genauer erklären möchte. Zu einem Zeitpunkt zu lockern, bei dem man durch massives Testen & Contact Tracing nicht genügend Infektionsketten unterbrechen kann führt zu einer neuen Welle
2/7 Dies wird durch die ansteckenderen Virusvarianten die in Österreich schon angekommen sind viel schneller gehen als im Herbst. Auch da wurde die Gefahr viel zu lange übersehen. Nun würden wir aber im Gegensatz zum Frühherbst bereits mit sehr hohen Ausgangszahlen starten.
3/7 Entwicklungen aus Portugal und Irland zeigen, dass dies nach kurzer Zeit wieder in einen harten Lockdown führt.
Leider wurde unser Schulmonitoring an 250 österreichischen Schulen, dessen nächste Runde ab dem 8. Februar stattfinden hätte sollen, gestern vom Bildungsministerium bis zum 8. März unterbrochen.
Begründung: "Um den Schulen unter anderem auch nach dem Lockdown Zeit zu geben sich im Schichtbetrieb einzufinden und die Zeit an der Schule nach der doch längeren Unterbrechung voll auszuschöpfen"
Ich hätte es wichtig gefunden die Prävalenzentwicklung in den Schulen unmittelbar nach dem Lockdown zu verfolgen und damit auch die Wirksamkeit der Selbsttestungen und anderer Schutzmaßnahmen (Masken) über die Zeit anhand dieser repräsentativen Stichprobe zu überprüfen