Andreas Winckler Profile picture
Ingenieur, der sich über vieles wundert.

Apr 10, 2023, 18 tweets

Anstatt endlos über #Wärmepumpen zu debattieren, will ich heute mal zeigen wie so eine Luft-Wasser- #Wärmepumpe tatsächlich aussieht und welche Komponenten man braucht.

Das Außengerät ist das Herzstück der Anlage. Hier wird die Wärme aus der Luft entnommen.
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Wichtig ist hier die Befestigung mittels 4 Gummimuffen an einem stabilen Fundament. Damit wird Köperschall reduziert.
Zudem ist das Kiesbett wichtig. Bei entsprechenden Wetterbedingungen kondensieren Luft-Wärmepumpen die Luftfeuchtigkeit und versickert dann im Kiesbett.
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Von der Seite erkennt man die feinen Lamellen des Wärmetauschers - hier im Winter bei Vereisungsbedingungen. Luft-Wärmepumpen vereisen im Winter und müssen regelmäßig mit Energieaufwand abgetaut werden.
Man erkennt auch das Rohr, durch das die Leitungen ins Haus führen.
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Innen sieht es dann so aus (Bild aus der Bauphase, deshalb noch frei zugänglich).
Rechts der Kasten an der Wand ist das Innengerät mit dem Wärmetauscher zur Übertragung der Wärme an den Heizkreis. Links die großen Kästen sind die Wasserspeicher (zwei Stück).
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In das Innengerät führen einige Leitungen. Rechts der Kühlmittelkreislauf. Durch dickere Rohr kommt das gasförmige Kühlmittel, wird verdampft und fließt dann flüssig wieder durch das dünnere Rohr nach draußen.
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Erwähnt sei noch, dass es sich hier um eine sog. Split-Anlage handelt, die Übertragung vom Kältekreis an den Heizkreis findet im Innengerät statt. Bei einer Monoblock-Anlage ist das alles im (größeren) Außengerät, was Vor- und Nachteile hat.
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Hier weitere Komponenten: hellgrau das 3-Wege-Ventil, das den Heizkreislauf zwischen Heizbetrieb und Aufwärmen der Wasserspeicher umschaltet. Dunkelgrau der Magnetabscheider im Wasserkreislauf.
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Zur Anlage gehört auch eine Nachfüllstation, um den Heizkreis mit Wasser nachzufüllen. Das lange zylindrische Ding ist eine Entkalkungspatrone.
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Hier noch das Überströmventil - braucht man in einer optimal eingestellten Anlage eigentlich nicht.
Über die Vorlaufleitung fließt das Heizwasser zu den Heizkreisverteilern und über den Rücklauf kommt es wieder zurück.

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Hier nun der Heizkreisverteiler, über den das Heizwasser auf die verschiedenen Räume verteilt wird. Mein Haus hat übrigens eine Deckenheizung.

Die Stellantriebe sind aus gutem Grund abgeschraubt und lahmgelegt - einer der Tricks für eine hohe Effizienz der Anlage.

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Natürlich braucht die Wärmepumpe auch Strom, wofür ich eine eigene Unterverteilung habe. Diverse Komponenten sind separate abgesichert.
Beachtenswert: mein Außengerät ist einphasig angeschlossen. Bei den meisten Wärmepumpen ist es eher 3-phasig.
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Zuletzt noch dieser kleine Kasten: darin befindet sich die Netzwerk-Schnittstelle für die App-Steuerung und die SG-Ready-Schnittstelle für das Energiemanagament.

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So, das war das wichtigste. Ich hoffe es war nutzbringend für euch. Fragen immer gerne.

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Berechtigte Frage von @freezejbc. 👇

Bei einer optimal eingestellten Wärmepumpe mit hydraulisch abgeglichenem System bracht man die Einzelraumregelung nicht. Ich versuche mal die Gründe zu erläutern...

/tbc

Der Grund ist, dass die Vorlauftemperatur gerade so hoch sein sollte um das Haus warm zu bekommen und kein Grad höher. Die Ventile müssten im Normalfall also immer offen sein.

/tbc

Bei niedrigen Vorlauftemperaturen greift dann der Selbsregeleffekt: die Räume werden nicht überheizt, auch wenn die Sonne in den Raum scheint, da wegen geringer Temperaturdifferenz keine Wärme mehr übertragen wird.
/tbc

Zudem ist es sinnvoll eine leichte Aufhetzung des Raums zuzulassen, denn der Gebäudekern speichert auch Wärme.

Wichtig auch, dass der Wasserfluss nicht unterbrochen wird und die Wärmepumpe immer gleichmäßig vor sich hin arbeiten kann und nicht taktet.

/tbc

Deshalb sind Raumthermostate eigentlich nicht sinnvoll. Dummerweise sind sie vorgeschrieben, mein Installateur hat sie deshalb eingebaut und ich habe sie wieder lahmgelegt. 🤷‍♂️😉

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