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la puta vida. #wokeundwehrhaft | war mal dran und drauf, ist jetzt meist nur noch drüber | zwar noch nicht cleared, aber hot

May 13, 2023, 22 tweets

Uff. Als Ersatz für die #Panzerabwehrhubschrauberfähigkeit des #Tigers - fine. #Kampfhubschrauber haben aber dennoch ihre Berechtigung: 🧵

"Historisch" gesehen bildet man damit eigentlich genau das ab, was man lange Zeit mit dem PAH Bo 105 hatte. Klein, leicht, wendig, verbreitetes, ziviles Muster, dadurch geringer und günstiger Wartungsaufwand (vergleichsweise, alles was fliegt ist immer teuer)

Wenn der H145M PAH so kommt wie ich es vermute, sprich mit einer Variante der Spike Panzerabwehrrakete (vermute hier die Variante ER2, die bereits getestet ist), hat man damit einen guten Panzerabwehrhubschrauber der - im Gegensatz zum Tiger - auch eine höhere Reichweite als >>

ein Kampfpanzer russischer Bauart hat (Tiger mit HOT3 - etwa 4.000 m, KPz 5.000 m und mehr mit 9K119 Refleks). Vernünftige Optronik dazu, fine.

Was uns damit aber nach wie vor fehlt (weil der Tiger das auch nicht sonderlich gut konnte): Ein normaler Kampfhubschrauber

Im Folgenden sei dann erklärt, was einen Kampfhubschrauber ausmacht und warum der Tiger das in der deutschen Konfiguration nicht gut kann und ein Fazit, warum die Beschaffung des H145M dennoch sinnvoll ist.

Problem mit Kampfhubschraubern: Teuer (weil geringere Stückzahlen).

Vorteil von Kampfhubschraubern: Sie liefern mit großer Reichweite, extrem viel Feuerkraft sehr schnell und das flexibel.

Im LV/BV-Szenario, wenn ich meine Luftlandekräfte mit ihrer Reichweite und Fähigkeit zur Schwerpunktverlagerung unter Ausnutzung der Schwächen des Feindes sinnvoll einsetze, muss ich sie (feuer-)unterstützen und das kann kaum was besser als ein Kampfhubschrauber.

Rohrartillerie hat eine Reichweite von vielleicht 40 km unter Idealbedingungen, Raketenartillerie vielleicht 80 - 100. Ein Kampfhubschrauber schafft 300 - 400, teilweise sogar mehr. Zur schnellen Krisenbewältigung (Einbruch in einer Front) ideal.

Eine Rotte Apaches (2 Maschinen) kann dabei mit bis zu 32 Hellfire-Raketen ein komplettes Panzerbatallion aus dem Spiel nehmen, zwei Tornados schaffen mit 6 Bomben gerade mal einen Zug, zwei A-10 mit 12 Mavericks eine Kompanie; beide haben aber aufgrund des Flugprofils eine >>

höhere Eigengefährdung und sind VIEL teurer in der Nutzung.
Hinter den Baumwipfel schweben und nur für das reine Abfeuern der Rakete mal kurz auftauchen, schafft eben nur ein Hubschrauber.

Mit zwischen 750 und 1200 Schuss aus der 30mm Bordkanone, ungelenkten 2,75"-Raketen (dann natürlich weniger Hellfire) und/oder Luft-Luft-Raketen bin ich damit gegen so ziemlich alles befähigt, egal ob weiches, halbhartes oder hartes Ziel.

Nun zum Tiger. Abgesehen von der technischen Einsatzbereitschaft (anscheinend waren ja regelmäßig nur knapp 10 der 32 im Regiment vorhandenen Maschinen einsatzbereit, kann mich da aber auch nur auf die Presse verlassen) ist hier auch die Konfiguration ... nun ja ... suboptimal.

Während Frankreich, Spanien (beide HAD/HAP-Varianten, Bild 1 und 2) und Australien (ARH-Variante, Bild 3 ) entschied man sich in Deutschland für die Variante UHT (Unterstützungshubschrauber Tiger). Die hat zwar mit dem Mastvisier (der Knubbel über den Rotoren) ein sehr gutes >>

Aufklärungsmittel (zum Gucken muss nur das über die Bäume gucken), aber keine Maschinenkanone am Kinn. Für die Rolle Panzerabwehr ist das kein nennenswerter Nachteil, für alles andere schon, denn die Bewaffnungen des Tiger sind wie folgt:

- Luft-Luft-Raketen vom Typ Stinger (zur Selbstverteidigung gegen andere Luftfahrzeuge)
- 2,75“ Raketen (in Abschussbehältern mit 7 bzw 19 Stück, gegen Infanterie und v.a. ungepanzerte Fahrzeuge)
- 12,7 mm Maschinengewehr-Pod, je 400 Schuss
- HOT 3-Panzerabwehrrakete

Stinger und 2,75"-Raketen sind hierbei on par mit dem Apache.
Der MG-Pod hingegen ist mit 12,7mm einfach viel zu klein und auch nicht schwenkbar, zum Schießen muss ich also immer die ganze Karre drehen und Schwenken.

Und dann die HOT 3. Drahtgelenkt (also hinter dem Baum abtauchen eher schwierig), nur 4.000 m Reichweite und bis dahin braucht sie auch 16 Sekunden Flugzeit. Man hatte ja auf die PARS 3 gesetzt, die konnte die Anforderungen aber nie auch nur annähernd erfüllen. Warum man nicht >>

auch auf die Spike ER2 gesetzt hat (wie Spanien, und jetzt auch vermutlich aufm H145M) - man möge es mir gerne erklären, ich verstehe es nicht.

Nun also H145M mit HForce-Paket (denke ich). Neben Spike ER2 (10/16 km Reichweite) kann dieser auch an 2 Waffenstationen den >>

MG-Pod des Tigers, 2,75"-Raketen, 20 mm Kanonen und Luft-Luft-Raketen tragen. Grundsätzlich nicht schlecht, waffenstarrend wie ein richtiger Kampfhubschrauber ist der dadurch allerdings nicht.

Wie es mit der Reichweite aussieht, kann ich nicht sagen, die von Tiger, Apache und Konsorten dürfte er dennoch nicht erreichen.

CC @HEERderLuefte

Als Unterstützungsasset nehme ich natürlich lieber einen H145M, der verfügbar ist, als einen Tiger, der es nicht ist, zumal seine Befähigung insbesondere zur Panzerabwehr auch durchaus gut sein dürfte.

Die Fähigkeit des *richtigen* Kampfhubschraubers aufzugeben, halte ich dennoch für falsch. Ein gemischtes Kampfhubschrauberregiment mit zB 16 Apaches (da der Tiger auch bei Airbus keine Zukunft hat) und 32+ H145M würde uns deutlich weiter bringen.

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