10 Std und 42 min - Mit dem „Leipziger Kessel“ offenbarte die Polizei letzte Nacht in #Leipzig bei #le0306 ein rechtsstaatsunwürdiges Verhalten, eine zutiefst entmenschl. Auffassung sowie kommunikative Irreführungen. Versuch einer ersten chronologischen Einordnung (Thread 1/17)
(2/17) 18:06 Uhr: Rund 70-100 gewaltbereite attackieren aus der bis dahin friedl. Versammlung die Polizei, welche die angemeldete Versammlung nicht loslaufen lassen wollte. Doch: In sämtlichen Seitenstraßen sind mit BFE & USK Spezialeinheiten positioniert. #le0306
(3/17) Innerhalb von lediglich sieben Minuten zwischen erstem Angriff und dem finalen Kontakt gelingt es v.a. diesen Einheiten die Gewaltbereiten (die unmittelbar bei einen ca. 950 Personen umfass. friedlichen Block stehen), „einzufrieren“. Ein Schlüsselmoment des Tages. #le0306
(4/17) D. kleine Gruppe Gewaltbereiter ist ab 18.15 Uhr mit hunderten Personen, die überwiegend rein zufällig am Rande hinter den Büschen standen gekesselt. Allen (!) lt. Pol. 1000 P. wird pauschal schwererer Landfriedensbr. vorgeworfen. Es folgen Stunden der Schikane. #le0306
(5/17) Die Taktik der Polizei: Aussitzen, Zermürben, Zeit schinden, Macht demonstrieren. Langsam wird „abgearbeitet“. Doch was fehlt: Eine professionelle Betreuung abseits von toxisch männlich dominierten Dominanzgebahren. #le0306
(6/17) Kommunikation findet kaum statt. Verpflegung / Getränke werden nur von den Demosanis organisert. Die Polizei weiß damit anfangs kaum umzugehen, den Eindrücken folgend macht sie sich selbst nicht mal Gedanken wie die Festgesetzten versorgt werden könnten. #le0306
(7/17) Stattdessen bringen Pol.-Beamte Verpflegung für die Kolleg:innen: „Mit Grüßen aus Köln“ wie ein BFLer lachend zum Kollegen meint. Nächstes Kernproblem: Die Hygiene und Grundbedürfnisse. Auch hier komplettes Desinteresse seitens der Polizei. #le0306
(8/17) Gg. 01 Uhr meint die Pressestelle, Toiletten würden zur Verfügung gestellt. Doch das ist eine kommunikativ irreführend: Festgesetzte können zwar auf die Toilette, jedoch erst nach Abschluss der ED-Maßnahmen. Lt. Zeug:innen weisen Beamte im Park auf d. Gebüsch (!). #le0306
(9/17) Zudem ist der Toilettengang ein vergiftetes Angebot, Personen die anfangs auf die Toilette wollten, wurden lt. anderer TN im Anschluss „weggefahren“. Das machte d. Runde, niemand will für die Statistik in die GeSa. Folglich traut sich niemand mehr auf die Toilette. #le0306
(10/17) Nächster Punkt: Die entmenschlichende Kommunikation von Beamt:innen am Rande des Kessels. TN werden wie Vieh das es „an den Haaren herauszuziehen“ gelte betrachtet. Selbst nach bereits 8 Stunden im Kessel werden unnötig Schmerzgriffe beim Abführen angewandt. #le0306
(11/17) Einen Beamten auf die entmenschlichende Kommunikation angesprochen beginnt eine Diskussion, die sich so zusammen fassen lässt: Sind doch quasi alle selbst schuld, zünden ja auch Autos an. Unschuldsvermutung und Differenzierung b. ca. 1000 P. - wen juckt das schon? #le0306
(12/17) Selbst nach mehr als acht Stunden werden Personen unter Gewalteinwirkung, ohne vorherige Kommunikation (ob sie denn auch so einfach gehen) herausgezogen. Die teils entfesselte Gewalt der BFEler und USKler dauert letztlich mehrere Stunden an. #le0306
(13/17) Schmerzgriffe, Schlagstock nach bereits 8 Std im Kessel. Mit zunehmender Stunde nehmen auch die Machtspielchen der Beamten:innen gg. Journos zu. Die mobile Pressestelle ist da seit mehreren Stunden bereits im Feierabend. Narrenfreiheit für BFLer und USKler. #le0306
(14/17) Insgesamt wirkt die Abarbeitung äußerst unkoordiniert. Zugführer diskutierten, wirkten uneins und kritisierten einander für die lange Dauer. Die Machtdemonstration der Polizei endete schließlich im 04:57 Uhr als die letzten beiden Personen weggetragen wurden. #le0306
(15/17) Ausbaden mussten diese Unprofessionalität und Machtspielchen die Aktivist:innen, die ohne sanitäre Einrichtungen bei bis zu 7 Grad teils in Sommerklamotten die Nacht durchstanden. Ein beschämendes Bild, welches die Polizei in der letzten Nacht von sich gab. #le0306
(16/17) Um 04:57 Uhr schließlich das Ende. Der Abend hat seine Spuren hinterlassen. Das Bild der Fläche danach & die „Toilette“ welche von Beamt:innen im Park als Möglichkeit angegeben wurde. Das Video zum Abschluss. #le0306
(17/17) Ein kurzer Blick auf die von Beamt:innen im Park angesprochene Hygienemöglichkeit während 10 Stunden und 42 Minuten im Kessel. Teilnehmer:innen berichten, dass Notdurft bei dem Stress & den Bedingungen meist nicht möglich war. #le0306 twitter.com/i/web/status/1…
Share this Scrolly Tale with your friends.
A Scrolly Tale is a new way to read Twitter threads with a more visually immersive experience.
Discover more beautiful Scrolly Tales like this.