Die @CSU benimmt sich gerade wie ein Straßenköter, der von einer Gruppe Hauskätzchen in eine Sackgasse getrieben wurde. Sie knurrt und bellt, um ihre einzige Sorge zu übertönen: dass die anderen Straßenköter bemerken könnten in was für einer lächerlichen Lage sie steckt. (1/10)
Auch wenn es im Moment so scheint, als stünde Angela Merkel unter Druck, ist es in Wirklichkeit die CSU, die sich in eine fast ausweglose Situation manövriert hat. Merkel muss eigentlich nur abwarten und Seehofer, Söder und Dobrindt bis zum 1. Juli ignorieren. (2/10)
Eine Dose Ohropax in Merkels Ohren und die @CSU verliert im Oktober die Bayernwahl. Denn wenn die CSU die Faktionsgemeinschaft mit der CDU aufkündigt und aus der Bundesregierung ausscheidet, nimmt sie den bayerischen Wählern das wichtigste Argument, CSU zu wählen, nämlich ...(3/)
... die Tatsache, dass die CSU Teil der Bundesregierung ist und trotzdem ganz unverholen die Partikularinteressen eines einzigen Bundeslandes verfolgen kann. Im Gegensatz zu CDU, SPD, FDP und Grünen muss sie im Bund nicht zwischen den Interessen verschiedener Länder abwägen (4/ )
Würden Wähler ausschließlich ökonomisch rational entscheiden, müsste jeder Bürger Bayerns CSU wählen. Zwar wählt nicht jeder rational, aber es sind bisher genug, um die Partei bei Bundestags- und Landtagswahlen regelmäßig in die Nähe der absoluten Mehrheit zu führen. (5/10)
Macht die CSU ihre Drohung wahr, aus der Fraktionsgemeinschaft mit der CDU und auch aus der Regierung auszusteigen, dann wird vor allem ihre eigene Wählerbasis schrumpfen. Die Hoffnung, die CSU könne deutschlandweit ähnlich viele Stimmen abräumen wie bisher in Bayern, trügt. (6/)
Denn welcher moderate Konservative würde eine 6,2%-Partei wählen, wenn es eine zweite mit knapp 27% gibt? Und warum sollten Anhänger rechtspopulistischer Versprechungen eine Kopie wählen, wenn das Original schon jetzt doppelt so viele Stimmen bekommt? (7/10)
Statt Stimmen dazuzugewinnen, würde die CSU ihre einzige stabile Hochburg, das Land Bayern, langsam aber sicher verlieren. Sie bekäme mit der CDU eine professionellere und glaubwürdigere Konkurrenz. Gleichzeitig würde die strukturell bedingte Unwahrscheinlichkeit ... (8/10)
... zukünftiger Regierungsbeteiligungen dazu führen, dass ökonomisch-rationale Wähler in Bayern keinen Vorteil mehr in der Wahl der CSU sehen. Merkel weiß das natürlich. Vielleicht freut sie sich klammheimlich sogar schon auf eine pragmatische Kenia-Koalition ohne CSU. (9/10)
Der einzige Grund, warum Merkel doch noch einlenken könnte, ist die AFD. Sie wäre nämlich der zweite Sieger eines kompromisslosen CSU-Kurses. Als Auffangbecken für die bei der Implosion der CSU freiwerdenden Radikale(n) ... Fragt sich nur, ob die CSU noch zurück kann. (10/10 )
