Thread by @HansiMcKlaus

Sword Art Online Rewatch (Nach 5 Jahren). Ein Thread.

Teil 1: Aincrad Arc:
SAO is good, actually ^^

Die erste Folge ist mit Abstand die stärkste. Vor allem im Vergleich zu anderen Genrevertretern merkt man, wie viel Mühe sich beim Build-Up gegeben wurde und sofort ein Gefühl von Gefahr und Tatendrang für die Charaktere entsteht.

Und auch die ganzen Plotholes, unlogischen Handlungen, etc. lassen sich eigentlich ziemlich gut verkraften, wenn man die thematische Bedeutung hinter diesen akzeptieren möchte... man bekommt dennoch ein Schleudertrauma vom ganzen Kopfschütteln :D

Im ersten Bosskampf lehnt jemand Kiritos Heiltrank ab und stirbt daraufhin. Dies macht in dem Sinne Sinn, dass sein egoistisches Handeln ihn erst in diese Lage gebracht hat und wenn er weiter so als Anführer agieren würde, nur noch mehr Opfer entstehen. Im Kontrast dazu steht -

Kirito, welcher (selber unbewusst) in erster Linie an andere denkt. Die eine Art Spieler ist für das Überleben der anderen deutlich wichtiger.
Letzten Endes gab es keinen Grund, warum der eine Spieler tatsächlich sterben musste, aber die Aussage ist dennoch klar.

Kirito beweist dies direkt im Anschluss des Kampfes, als er sich als Beater (So ein dummer Name) deklariert, um die anderen Beta-Spieler in Schutz zu nehmen und die Konkurrenz unter den restlichen Spielern zu mildern.

Diese Vorsorge aber auch gleichzeitige Unfähigkeit anderen zu vertrauen wird durch das Treffen und Tod der Moonlit Black Cats Gilde kritisiert, da durch das Vorbehalten seines Levels diese zu übermütig wurde und letztlich starb, wofür er sich selbst die Schuld gibt.

Dieser thematische Bogen wird dann später durch seine Beziehung mit Asuna geschlossen, mit wessen Hilfe er dann dafür sorgt, dass Kayaba besiegt und alle Spieler befreit werden. Auch wenn simpel; Charakterentwicklung oder so ¯\_(ツ)_/¯

Asuna konnte ich erst seit den Rewatch wirklich wertschätzen. Ihr Hin und Her mit Kirito ist irgendwie ganz süß und geht Hand in Hand mit SAOs "Hauptaussage", dass es keinen wirklich Unterschied zwischen der realen und der virtuellen Welt gibt.

Dieser Aspekt kam leider aber insgesamt ein wenig zu kurz. Es wurde kaum drauf eingegangen, welche Gesellschaft sich unter der Spielern entwickelt hat und wie die meisten Spieler mit ihrer Situation umgehen. Dies liegt wohl überwiegend daran, dass sowohl SAO als Spiel, wie auch -

die Spielerschaft überwiegend für die Ereignisse im Plot geschrieben sind und sich Aincrad dadurch ironischerweise nicht wirklich wie die von Kayaba gewünschte Welt anfühlt... schade eigentlich, wird aber in späteren Arcs weiter ausgeführt.

Kirito ist mir hingegen so unsympathisch denn je. Abgesehen davon, dass er lowkey highkey creepy ist, tut sein Mangel an Self-Awareness ihn auch nicht besonders gut. Nur in Verbindung mit Asuna scheint er ein halbwegs akzeptables menschliches Wesen zu sein...

Klein und Agil haben leider das Problem, dass sie männliche Charaktere in SAO und dadurch vertraglich gebunden sind nicht zum Plot beizutragen. Was schade ist, denn vor allem Klein scheint ein absoluter Bro zu sein... gibt den Jungen Screentime! ༼ つ ◕_◕ ༽つ

Silica und Lisbeth sind bisher nur Vorreiter zum verwirrendsten Teil von SAO... Kiritos Harem. Besonders Silicas Episode war aufgrund ihrer Sexualisierung ein wenig... bedenklich anzusehen.

Von Story und Charaktere nun ein wenig entfernt; Mich wundert es immer, wenn SAO als "immerhin sieht es gut aus" beschrieben wird.
Neben den Hintergründen und generellen Design in Charakteren und Welt, scheint für mich SAO nicht besonders besser animiert zu sein, als was man -

von A1-Pictures sonst erwarten würde...
Soundtrack is 🔥🔥🔥 tho, besonders wie sich Swordland als Leitmotiv in viele weitere Tracks einschleicht. Luminous Sword ist immer noch 🐐

Auch wenn dieser Thread jetzt schon ein wenig zu negativ wird und ich sonst noch eine Menge an diesen Arc kritisieren kann, muss ich aber sagen, dass SAO einfach ein spaßiger Anime ist, welcher sich auch von seiner soliden Prämisse abheben kann, wenn man ihn die Chance dazu gibt.

Mindestens bin ich aber gespannt, wie sich der Anime im kommenden Arc hält ^^

----- Teil 1 Ende -----

Teil 2: Fairy Dance Arc:
Ich nehme alles zurück. SAO is not good, actually ^^

Aber wie in der Schule gelernt; erstmal all das Positve:
Spätestens ab Ende des Arcs merkt man, wie viel Kirito Asuna bedeutet und das selbst ein rapey Dude™ mit Realitätsverlust die beiden nicht auseinander halten kann (^///^)

Letzend Endes war es wieder der gemeinsame Verdienst von Kirito und Asuna (und Yui... und Kayaba?), welcher den Tag rettet, was den gesamten Arc immerhin thematisch mit Aincrad verbindet und diesen stärkt.

Nun zum weniger Guten:
Kirito ist einfach abstoßend mit seiner überheblichen Art und vor allem wie er als Lösung zu jeden Problem dargestellt wird, geht gegen seine eigentliche Charakterisierung als wandelndes Problemkind, welches selber Hilfe braucht.

Besonders da das Bewältigen der Konflikte nicht als Resultat seines Wachstums gescheht, sondern weil er einfach overpowered ist, ist ein großer Rückgang im Vergleich zum Aincrad Arc.
Der einzig thematisch relevante Konflikt ist der zwischen ihn und seiner Schwester und oh boy...

In sich selber ein interessanter Gedanke, dass seine Schwester sich in Kiritos ALO-Charakter verliebt, weil sie im echten Leben ihre Liebe zu ihm nach den Besuch bei Asuna im Krankenhaus aufgegeben hat.
Gemacht wurde damit aber leider nichts. Suguha ist in ein paar Minuten -

darüber hinweg, während sich für Kirito ebenfalls nicht wirklich etwas ändert.
Das Suguha aber Kirito nun aktiv helfen möchte Asuna zu retten, obwohl sie der Grund für ihr Kummer war ist aber ein schöner Abschluss.

ALfheim Online selber als Spiel ist noch unentwickelter als SAO. Eigentlich kein Problem, würde wenigstens etwas in diesen Spiel passieren, welches in irgendeiner Verbindung zu den Charakteren steht.
Kirito hält zwar einen Krieg zwischen den Rassen im Spiel auf, dieses kommt -

aber auch nur wieder auf, als diese ihn später Deus ex Machina Style retten.
Real recognizes real, in Ordnung, aber was war darüber hinaus der Sinn des kompletten Plottes?
Man könnte ihn fast komplett kürzen und es würde keinen wirklich Einfluss haben.

Ansonsten gibt es noch eine (sehr große) Menge von Sachen, welche erneut einfach keinen Sinn ergeben. Aber wie bereits gesagt, kann ich diese recht leicht ignorieren, da sie den eigentlichen Kern von SAO nicht weiter beeinflussen.

Stattdessen will ich diesen Arc auf einen guten und häufig übersehenden Punkt beenden:
Innerhalb kürzester Zeit gefriendzoned und zum dritten Rad gemacht, findet er dennoch die Motivation sich für Kirito und Suguha zu opfern...
Recon ist ein absoluter Ehrenmann der Extralative ^^

Ich will nicht besonders negativ in diesen Thread sein, also belasse ich es dabei... auch wenn es dieser Arc eigentlich verdient hätte :D

Es wird aber garantiert mehr Positives zum nächsten Arc geben ^^

----- Teil 2 Ende -----

Teil 3: Phantom Bullet Arc:
Ich nehme erneut alles zurück. SAO is great, actually ^^

Die erste Folge leitet sofort die zwei wichtigsten Grundaspekte des Arcs ein.
Der erste ist der Rückblick auf das Spiel SAO, symbolisiert durch Kiritos und Asunas Date im Kaiserpalast, welcher starke Parallelen zu Aincrad aufweißt, sowie die Morde in GGO.

Der andere Aspekt ist die (eigentlich längst überfällige) thematische Behandlung des "Es gibt keinen Unterschied zwischen der Realität in den Spielen und der Realität in der echten Welt", welche bereits seit Aincrad in der Luft schwebt.

Diese wird durch Kiritos und vor allem Sinons Charakterentwicklung beleuchtet.
Sinon leidet aufgrund ihrer Vergangenheit und versucht durch das Spielen von GGO als Sinon "stärker" zu werden. Wichtig ist, dass sie sich dabei selbst als Asada Shino und Sinon unterscheidet.

Sie will selber als Sinon "stark" werden, indem sie andere, aus ihrer Sicht "starke", Spieler versucht zu übertrumpfen.
Dies stellt sich aber im Kampf gegen Death Gun als wirkungslos heraus, da die von ihr gesuchte "Stärke" nicht als Sinon gefunden werden kann, sondern nur als -

Asada Shino. Dies passiert dann, als sie mit Kirito (bzw. eher Kazuto) über ihre gemeinsamen Ängste und mentale Laster reden, und dadurch langsam versteht, wie sie mit ihrer Vergangenheit zurecht kommen und von nun an leben will.

Diese neu gefundene Stärke zeigt sich dann in Sinon, als sie durch ihre "Phantom Bullet" Kirito hilft Death Gun in GGO zu besiegen, als auch in Asada Shino, als sie in der echten Welt Kyouji niederschlägt um Kazuto zu retten.

Am deutlichsten wird es aber, als sie ihre Schulkameraden konfrontiert und ihre Angst vor Waffen auch in der echten Welt überwindet.
Ein sehr nettes Detail in der Szene ist übrigens, dass sie bevor sie die Modellwaffe an sich nimmt, sowohl ihre Brille und ihren Schaal, hinter -

denen sie sich bisher immer versteckt hatte, ablegt.
Character-Development ^^

Allgemein ist das visuelle Storytelling, wenn auch bei weitem nicht subtil, immer nett anzusehen.

Außerdem ist Sinon einfach Best Girl.
Tut mir leid, ich mach' die Regeln nicht ¯\_(ツ)_/¯

Nun zum üblichen Kandidaten...
Kirito ist zwar immer noch ein wenig abstoßend, aber eine deutliche Verbesserung gegenüber den letzten zwei Arcs. Was dabei hilft ist, dass er sich erneut durch Probleme kämpfen muss, wo ihn seine In-Game Stärke nichts bringt und er tatsächlich -

(neue) humane Seiten von sich preisgeben muss. Besonders dass er Schweifel hat und mehrfach Hilfe braucht, lässt ihn menschlicher wirken denn je.
Dazu noch einen Funken mehr Self-Awareness und so langsam wird aus ihn ein richtiger Charakter :D

In der ersten Folge sagt er, dass er später in seinen Leben in die VR-Entwicklung gehen möchte. Doch anstatt Spiele zu entwickeln, ist es sein Ziel die zwei Welten näher aneinander zu bringen.
Thematische Konsistenz vom feinsten *chef kiss*

Wenn mich aber eines an ihn stört, dann ist es sein Verhalten zu Sinon, bzw. wie er manchmal ungewollt herabwirkend gegenüber ihr wirkt oder er ihr zwanghaft helfen will.

He do be kinda cute tho

Kyouji ist... eine Kritik an Nice Guys und blinden Eskapismus?.. Vor allem letzteres wäre in SAO ein wenig redundant.
Death Gun ist zwar eine bedrohliche Figur, aber ohne wirklich viel Substanz, welche seinen Taten mehr Gewicht geben würden.

Allgemein würde ich noch sagen, dass sich der Arc, im Gegensatz zu den vorherigen zwei, richtig strukturiert, paced und sich wie eine zusammenhängende Geschichte anfühlt.
Das Spiel GGO selber mag zwar wieder unausgereift sein, allerdings stört mich dies noch weniger, als bei -

den anderen Spielen, da GGO relativ wenig zur Story überhaupt beiträgt und überwiegend nur als Hintergrund dient.
Und zur Not gibt es immer noch SAO: Alternative.

Oder nochmal in kurz:
Ich finde Phantom Bullet, von was ich bisher aus ganz SAO gesehen hatte, am besten, weil Sinon einfach ein toller Charakter ist und der Arc thematisch starke Aussagen enthält.

----- Teil 3 Ende -----

Teil 4: Calibur und Mother's Rosario:
SAO is good, I guess ^^

Die Calibur Episoden zeigen nur, das der gesamte Cast selber ohne besonderen Story-Hintergrund, den Anime alleine nicht wirklich tragen kann.
Prinzipiell nicht schlecht, aber eher langweilig.

Außerdem, why they gotta do my man Klein so dirty?

Mother's Rosario hingegen lebt von der Dynamik zwischen Asuna und Yuuki und der reine Kampfgeist beider macht alle Interaktionen von ihnen so unglaublich aufmunternd.

Die Sleeping Knights zeigen einen Aspekt, welcher bisher zwar angedeutet aber nie wirklich aufgegriffen -

wurde, nämlich warum man das Spiel überhaupt spielt und wie selbst kleine Sachen für einen wichtig sind.
Das sie sich ebenfalls durch das alleinige Bekämpfen eines Bosses im Spiel verewigen wollen, wäre aber auch sonst so eine tolle Geschichte.

Und dann war da die letzte Folge.

Manchmal muss man kämpfen, um zu zeigen wie ernst man es meint.
Es ist in Ordnung zu leben, auch wenn es keinen größeren Sinn hat.

Um ehrlich zu sein, habe ich nicht wirklich viel über beide Teile zu sagen, da ich sie im Großen nicht wirklich interessant fand.
Immerhin konnte ich Mother's Rosario dieses mal mehr wertschätzen ^^

----- Teil 4 Ende -----

Teil 5: Ordinal Scale:
SAO is good ^^

Hatte den Film irgendwie besser in Erinnerung, allerdings hatte ich damals noch nicht so kritisch über den Rest der Serie nachgedacht.
Dennoch ist es schön, wie der Film sich diesen thematisch anschließt, indem akzeptiert wird, dass die Erinnerungen an SAO zwar überwiegend -

schlecht, aber dennoch wichtig sind und man stattdessen die wenigen guten Erinnerungen um so mehr wertschätzen soll, anstatt alle zu vergessen.
Was in SAO passiert ist, sei letztlich ebenfalls Teil derer Realität.

Und die Insert-Songs sind immer noch absolut 🔥🔥🔥

----- Teil 5 Ende -----

Und damit sei der Rewatch vollendet.
Definitiv eine gute Entscheidung, bevor man sich in Alicization reinstürzt ^^

Werde wohl aber nichts über Alicization selber sagen, da es sich nur um ein Eugeo Appreciation Thread handeln würde :D

Teil 6: Alicization:
Stay cool 😢

----- Teil 6 Ende -----