Kommende Woche beschließen Länder und Bundesregierung, wie es in der Coronakrise weitergeht. In NRW spielt der Bonner Virologe Hendrik Streeck als Berater von Armin Laschet eine große Rolle. Hier ein Thread zu den Prognosen und Ansichten Streecks. #heinsbergprotokoll 1/18
Professor Streeck äußert am 22.1. in Phoenix, einen Tag vor dem Lockdown in Wuhan, dass man sich bei weltweit 400 Infizierten keine Sorgen machen müsse. #heinsbergprotokoll 2/18
Einen Monat später, am 24.2. (ebenfalls Phoenix), als die Fallzahlen in Italien gerade hoch gingen, sagte Streeck, dass es natürlich schlecht sei, dass man nun die Infektionskette verloren habe. #heinsbergprotokoll 3/18
Auf die Frage, ob wir nicht vor einer Pandemie stehen antwortete er, dass wir jedes Jahr mit der Grippe eine Pandemie hätten. Er widersprach nicht auf die Nachfrage, ob man es also nur mit einer etwas schwereren Grippewelle zu tun habe. #heinsbergprotokoll 4/18
Auch die zu dem Zeitpunkt angenommene Letalität von 2% empfand er nicht als dringlich. #heinsbergprotokoll 5/18
Am 17.3. (Phoenix) schließlich warnte er (zum Zeitpunkt der Schulschließungen) vor weiteren Maßnahmen. Er riet davon ab, das Virus noch einzudämmen. Stattdessen sollten alle von uns einmal damit in Kontakt kommen. Wir müssten die Verbreitung wollen. #heinsbergprotokoll 6/18
Zur Erinnerung: Am 17.3. gab es in Deutschland unter 10.000 Fälle und 26 Tote. Und auch noch am 1.4. (bei Markus Lanz) meinte Streeck, das Virus gehorche keinem Politiker aufzuhören, Menschen zu infizieren (was für eine unsinnige Formulierung alleine). #heinsbergprotokoll 7/18
Und man müsse "dem Virus Zeit lassen", damit wir langfristig sehen, welche Maßnahmen wirken. (Sollen Menschen und Gesellschaft als Großlabor für Virologen dienen?) #heinsbergprotokoll 8/18
Die "beste" Stelle bei Markus Lanz war aber die, wo Streeck den mutigen und lockeren schwedischen Umgang begrüßte, aber nichts zu den Fallzahlen dort sagen konnte. Das nenne ich mal wissenschaftlichen Mut. #heinsbergprotokoll 9/18
(Seitdem haben sich die Infizierten dort auf rund 10.000 verdoppelt und die Todeszahlen auf 887 fast vervierfacht.) #heinsbergprotokoll 10/18
Nun könnte man witzeln und fragen, was der Streeck eigentlich beruflich so macht. Tatsächlich scheint es mir aber, dass er Menschen wissentlich sterben lassen will. Es träfe, so Streeck, ja nur die Alten und Kranken. #heinsbergprotokoll 11/18
Streeck verbreitet die Illusion, man könne die Pandemie steuern. Wie soll das denn gehen? Krankenhäuser und Pflegeheime werden aktuell zu Todesfallen. Mit Stand 8.4. waren alleine in NRW BewohnerInnen in 151 vollstationären Pflegeheimen infiziert. #heinsbergprotokoll 12/18
In einer der Sendungen gab Streeck dann noch Hygieneratschläge: Er selbst habe ja viel Kontakt mit SARS-Patienten gehabt, aber sich immer gründlich die Hände gewaschen, Abstand gehalten und darauf geachtet, dass andere die Niesetikette einhalten. #heinsbergprotokoll 13/18
Sicher, ich bin Historiker und kein Virologe. Dass Streecks Prognosen aber wenig vertrauenswürdig sind, kann ich schon erkennen. Die historischen Erfahrungen zeigen, dass vor allem die Beschränkung sozialer Kontakte Erfolg zeigte. #heinsbergprotokoll 14/18
Laura Spinney (1918 – Die Welt im Fieber) diskutierte die unterschiedlichen Erfolge beim Kampf gegen die Spanischen Grippe. Sie bezog sich auf eine Studie von 2007, die nachwies, dass bei großen Beschränkungen die Pandemie eher nachließ. #heinsbergprotokoll 15/18
Zwei weitere Studien zur Spanischen Grippe in den USA aus dem Jahr 2017 kamen zu denselben Ergebnissen. Je früher und schärfer Maßnahmen ergriffen wurden, umso niedriger waren die Sterberaten. #heinsbergprotokoll 16/18
Dazu muss noch wissen, dass Viren erst in den 1930er-Jahren entdeckt wurden und Politik und Medizin damals im Trial-und-Error-Verfahren agierten. Hoffentlich sind wir heute weiter. #heinsbergprotokoll 18/18
