In Spanien beteiligen sich laut Angaben dortiger Mietergewerkschaften über 10.000 Menschen an einem landesweiten #Mietstreik. Das ist umso erfreulicher angesichts der Tatsache, dass die span. Regierung, anders als die dt., größere Vermieter bereits an den Kosten d Krise beteiligt
In Spanien können Mieter:innen, deren Eigentümer mehr als 10 Wohnungen besitzen, 4 Monate bis zu 50% ihrer Miete einbehalten oder die Mietzahlung ganz stoppen, in diesem Fall müssen Mietschulden müssen aber innerhalb von 3 Jahren zurückgezahlt werden
Wer bei kleineren Eigentümern wohnt dem bietet die span. Regierung bei Mietschulden ein zinsloses Darlehen. Können verschuldete Haushalte die gewährten Mikrokredite über einen Zeitraum von max. 10 Jahren nicht zurückzahlen, sichert ihnen die Regierung Zuschüsse von bis 900€ zu
In Deutschland fallen für Mietschulden dagegen bis zu 6% Verzugszinsen an. Zuschüsse gibt es in einigen Ländern nur für kleine Selbständige. Darüber hinaus wurde die Beantragung von Hartz IV vereinfacht inkl. 6 Monate Übernahme der Mietenkosten in tatsächlicher Höhe
Für Spanien wie für Deutschland gilt: Mieter:innen drohen bei Einkommensausfällen wachsende Schuldenberge, während Vermieter nichts zu befürchten haben. In beiden Ländern werden mit staatlichen Mitteln über Jahre massiv gestiegene Mieten und die Gewinne der Eigentümer gedeckt
Vertreter des Kapitals warnen vor "existenzbedrohenden" Mietausfällen für Kleineigentümer. Doch wie viele davon stürzen tatsächlich in Armut wenn Mieteinnahmen mal ein paar Monate ausfallen? Wenn überhaupt, eine kleine Minderheit im Gegensatz zu Millionen armutsbedrohten Mietern
Die Warnung vor einer Bankenkrise wenn Wohnungsbesitzer nun 'massenhaft' ihre Kredite nicht mehr zahlen können, gibt es D wie Spanien. Das ist aber nichts weiter als der Beweis wie wahnsinnig es ist, Wohnraum in dem Menschen wohnen als Kapitalanlage oder Altersvorsorge zu nutzen
Das spanische Beispiel zeigt deutlich, auf wessen Seite die dt. Bundesregierung steht. Eine Beteiligung der Wohnungswirtschaft an den Krisenkosten ist nicht vorgesehen. Durch Subjektförderungen sichert sie stattdessen ihre Erträge. Ein Mietenstopp wird überhaupt nicht diskutiert
Zur Erinnerung: Vonovia zahlt den Aktionären dieses Jahr 1,57€ je Aktie an Dividende aus. Die Deutsche Wohnen hat 324 Mio Euro ausgeschüttet. Beide Unternehmen haben ihre Gewinnprognosen für das laufende Jahr trotz Corona nicht angepasst. Sie sind die großen Gewinner der Krise
Die massenhafte Beteiligung am #Mietstreik, der eine generelle Einstellung der Mietzahlungspflicht fordert, ist inspirierend. Zuletzt gab es dort Mietstreiks in 1920er+30er Jahren in Barcelona und Sevilla. In Deutschland streikten Mieter 1919, 1932-33 in Berlin, in den 1970ern
