Thread by @OseloHH

Die #schuloeffnungen in Hamburg wurden jetzt in der Landespressekonferenz von Schulsenator @TiesRabe genauer umrissen. Dabei gibt es nach der LPK mehr Fragen als vorher. Die Probleme aus meiner Sicht im Thread⬇️

Ab dem 27.04. sollen Abschlussklassen (Stadtteilschulen: Klassen 9(ESA), 10(MSA), 13(Abitur), Gymnasien: Klassen 10(MSA, ohne Prüfung), 12(Abitur)) wieder in die Schule gehen. Dabei sollen alle Lerngruppen in zwei Teile geteilt werden, die abwechselnd zu Hause und in der Schule

unterrichtet werden.
1.: Bei einer Klassengröße von 28 Schülern pro Klasse (also jetzt 14 pro Gruppe) und einer Raumgröße von 60m^2 wird schon im normalen Betrieb der Abstand von 2m nicht einzuhalten sein. Dieses Problem wird noch verstärkt, wenn bspw. die Pause ansteht, oder

ein/e Schüler/in auf die Toilette gehen muss. Zudem ist ein Unterricht, bei dem man ständig auf den Abstand zu anderen achten muss, von der Konzentration her ineffizient.
2.: Ab der Mittelstufe gibt es weniger Unterricht in festen Lerngruppen, ab der Oberstufe gar nicht mehr.

Unter diesem Aspekt ist die Zweiteilung der Lerngruppen fragwürdig. Außerdem soll jede Lerngruppe einen festen Raum, in dem jede/r Schüler/in einen festen Platz hat, erhalten. Auch diese wird unter genanntem Aspekt schwierig sein.
3.: Durch benannte Zweiteilung wird es für die

Lehrer kaum möglich sein, sich in vollem Umfang um den Präsenzunterricht und den Homeunterricht zu kümmern. Noch schwieriger wird es für Fachlehrer, bei denen in jeder Stunde immer die selbe Hälfte der Lerngruppe im Unterricht sein wird, während die andere Hälfte immer zu Hause

sein wird.
4.: Die 10. Klassen an Gymnasien haben die SÜ10 bereits geschrieben. Der überwiegende Teil der Schüler schreibt die MSA-Prüfung nicht mit. Warum sollen diese wieder in die Schule? Gleiches gilt (soweit ich weiß) für den ESA an Stadtteilschulen. Die Abiturprüfungen

beginnen am 21.04. Wieso sollen Schüler/innen des Abschlussjahrgangs ab dem 27.04. wieder in die Schule gehen? Auch regulär wäre zu diesem Zeitpunkt seit 2 1/2 Wochen kein Unterricht mehr.
5.: Es gibt (auf Nachfrage eines Journalisten) kein Konzept, wie man den Schulweg

regeln könnte.
6.: Es wurde (noch) kein Pausen- und Hygienekonzept genannt (außer "Wir schaffen das schon"/ "Das wird schon möglich sein"). Dies soll allerdings in der nächsten Woche mit den Schulleitungen erarbeitet werden. Das könnte also noch geliefert werden.

So - das war's mit meinem Hot-Take. Ich war nach der BPK gespannt, wie genau die #schuloeffnung implementiert werden soll. Jetzt, nach der LPK in Hamburg, wurden mehr Fragen und Probleme aufgeworfen, als geklärt.
Sollte ich etwas übersehen haben, weist mich gerne darauf hin.

Um das nochmal zu betonen: Das ist nicht irgendwie so diffus, dass es da irgendwelche Probleme gibt. Die Pläne, wie sie dort vorgestellt wurden, sind UNMÖGLICH umzusetzen.