@edrossmann und @StefanKaufmann haben sich in einem @welt-Gastbeitrag dafür ausgesprochen, die Gründung einer #Stiftung zur Förderung des #Wissenschaftsjournalismus ernsthaft und dringend zu prüfen. welt.de/debatte/kommen…
Ihr Argument: Wenn sich die Politik nicht den Vorwurf der unterlassenen Hilfeleistung einhandeln will, muss sie JETZT auf die zunehmenden ökonomischen Verwerfungen reagieren, die dem Wissenschaftsjournalismus aller erwiesenen Systemrelevanz zum Trotz die Atemluft abschnürt.
Was kann eine solche Stiftung bewirken, wie sie @wpk_daily seit langem fordert? Ich habe versucht, das in verschiedenen Texten zu erläutern: Hier ausführlich link.springer.com/chapter/10.100… und hier etwas knapper: meta-magazin.org/2019/01/29/aus…
Das zentrale Argument für eine Stiftung lautet: Ohne externe finanzielle Mittel wird der laufende Transformationsprozess im Mediensystem scheitern. Scheitern bedeutet: Journalismus wird dysfunktional, weil die Voraussetzungen erodieren, auf denen Qualitätsjournalismus fußt.
Die Verlage haben primär über Kosteneffizienzsteigerungen versucht, das rettende Ufer zu erreichen. Fragt man Medienökonomen, wie aussichtsreich diese Strategie ist, fällt die Antwort weltweit eindeutig aus: Das bisherige Geschäftsmodell ist tot, ein neues noch nicht zu erkennen
Man kann das chronisch ignorieren wie der @BdzvPresse-Präsident und Springer-Chef Matthias Döpfner und behaupten, der coronabedingte Digitalabo-Boom weise den Weg zu einem neuen Geschäftsmodell. Es stimmt nur nicht horizont.net/medien/komment…
Wissenschaftsjournalisten sind es gewohnt, evidenzbasiert zu argumentieren. Würde die medienpolitische Debatte diesem guten Vorbild folgen, dann könnte man wissen, dass die Transformation des Mediensystems nur erfolgreich sein kann, wenn man den Pionieren des Neuen hilft.
Hilft man ihnen nicht, scheitern journalistische Neugründungen. Nicht weil ihre Ideen schlecht sind, sondern weil es ihnen schlicht an Geld und Unterstützung mangelt. netzpolitik.org/2019/der-komme…
Genau hier setzt die Stiftungsidee der @wpk_daily an. Es geht um eine Innovationstopf, mit dessen Hilfe der Transformationsprozess gestaltet werden kann. Es geht also nicht um die dauerhafte Subventionierung des kriselnden Systems, das würde jede Stiftung überfordern.
Der Wissenschaftsjournalismus in D ist sehr innovationsfreudig: @medwatch_de, @smc_germany oder @riffreporter sind dafür tolle Beispiele. Aber trotz dieser Beispiele bleibt die bittere Wahrheit: Journalistische Start Ups und Innovationen sind fortwährend existenziell bedroht.
Unter diesen prekären Rahmenbedingungen kann der Transformationsprozess am Ende nur scheitern. Eine vitale Demokratie aber braucht ein resilientes Mediensystem asc.upenn.edu/news-events/ne…
Wenn man systemrelevanten Wissenschaftsjournalismus erhalten will, muss man das Biotop gestalten, in dem er künftig wurzeln kann. Wir brauchen Experimentierräume. Und geduldige Gärtner. Das @edrossmann & @StefanKaufmann dafür offen sind, ist ein großartiges Signal der Politik.
