Wir fahren Streife. "Guck mal!", sagt mein Kollege und deutet auf einen bewusstlosen Mann auf dem Grünstreifen neben der Fahrbahn. Ich halte den Streifenwagen an. Wir ziehen medizinische Handschuhe an und treten vorsichtig an die Person heran. Ich sehe, dass der Mann atmet. 
Das teile ich meinem Kollegen laut mit, der derweil über Funk unsere Einsatzzentrale über unsere Eigenwahrnehmung informiert. Der Mann liegt bereits in Seitenlage, daher drehe ich ihn nicht um. Wir sprechen ihn an, doch er reagiert nicht.
Ich drücke ihn am Oberarm. Daraufhin wird er langsam wach. Sofort spreche ich beruhigend auf ein ihn. Er wird wach und kann sich artikulieren. Er wirkt verwirrt, daher spreche ich weiter mit ihm, um herauszufinden, worin dieser Eindruck begründet ist.
Ich habe den Eindruck, dass er alkoholisiert ist und rieche Alkohol. Ich frage, ob er feiern war. Er bejaht und kann schon aufstehen. Das sieht gut aus, denke ich. Ob er Hilfe braucht oder wir ihm irgendwie helfen können, frage ich. Nein, meint er. Ich sei wie seine Mama.
"Alles gut?", fragt er. Ich bejahe. "Wir wollen nur, dass es Ihnen gut geht", sage ich. "Okay?", frage ich. Er grinst breit. Ich lächle und deute ein Winken an. Mein Kollege und ich gehen zurück zum Streifenwagen. Der Mann geht langsam in Richtung der Bushaltestelle. |
Warum ich diese Geschichte erzähle? Der Einsatz ist erst wenige Tage alt. Der Mann war ein PoC. Viele von Bushaltestelle und Tankstelle haben zugesehen, als wir an ihn herantraten. Aber niemand hat für ihn vorher den Notruf gewählt. Niemand hat ihm geholfen.
#AusDemDienst
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