Angesichts der irritierenden Aussagen der Integrationsministerin im Interview in der heutigen Kronen Zeitung (@krone_at) seien einige Klarstellungen erlaubt:
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1. Erneut werden Sprachstatistiken falsch verwendet: Die 52,5% beziehen sich nicht auf SchülerInnen, wo daheim kein D(eutsch) gesprochen wird, sondern D nicht die "erste" Alltagssprache ist. Ob da "genausoviel","auch" oder "gar kein" D gesprochen wird, sagt die Stat. nicht!…
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… wer sich für Hintergründe zur Erhebung dieser Sprachstatistiken interessiert, der/sei sei auf diesen Blog-Beitrag (awblog.at/sprachstatisti…) sowie diese verbal-Stellungnahme (verbal.at/fileadmin/user…) hingewiesen. Das Thema ist also bekannt.
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Dennoch wird hier Statistik falsch verwendet, obwohl im Interview "faktenbasierte Politik" versprochen wird. Auf die Versuche der Interviewerin (@diemaida), darauf hinzuweisen, wird abgelenkt: Die Zahl sage aus, wer Migrationshintergrund hat. Fachlich wiederum falsch, denn…
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…die daheim gesprochenen Alltagssprachen einerseits & das Faktum einer Wanderungsgeschichte andererseits sind zwei getrennte Dinge; sie hängen zwar miteinander zusammen, aber auch andere Faktoren prägen familiäre Mehrsprachigkeit, siehe z.B. autochtone Minderheitensprachen.
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3. Zieht man also stattdessen die aussagekräftigere Zahl der außerordentlichen SchülerInnen in Deutschförderangeboten heran, so waren das Ö-weit im SoSe2019 ca. 33.000 SchülerInnen - d.h. ca. 6% (!) aller SchülerInnen; nur, um hier die Größenordnungen einmal zu verdeutlichen.
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4. Für die Aussage "zuerst Deutsch, dann Fachinhalte" fehlen weiterhin wiss. Belege. Das mag zwar subjektiv total Sinn machen & für Quereinsteiger im höheren Alter zutreffen. Aber wiss. Empfehlungen weisen in eine andere, verschränktere, Richtung v. Sprach-&Fachunterricht...
…auch das macht subjektiv Sinn, denn wenn Kinder (so wie derzeit) bis zu 2 Jahre keinen altersadäquaten Fachunterricht bekommen, ist das ihrer Lernentwicklung auch nicht förderlich. Unter anderem deshalb auch immer wieder die Kritik an dem Konzept getrennter #Deutschklassen
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5. Führt zum letzten Punkt: Obwohl der aktuelle Bericht im Auftrag von @sosmitmensch Einschätzungen von 28 ForscherInnen/PraktikerInnen verschiedenster Institutionen wiedergibt, wischt man das mit "das ist ein Bericht einer NGO" beiseite. Ernsthafter Dialog sieht anders aus.
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