Thread by @peterkraus

Heute habe ich gemeinsam mit @ChairNoHorseKey und Veronika Kaup-Hasler den Gewinner-Entwurf für das Denkmal an die Opfer der Homosexuellenverfolgung in der NS-Zeit präsentiert. Warum das ein historischer Tag ist? [thread]

(1) Das Österreich der Nachkriegszeit verweigerte Homosexuellen jahrzehntelang die Anerkennung als NS-Opfer. 1995 erhielten sie im Zuge des Nationalfondsgesetz erstmals eine finanzielle Entschädigung, erst 2005 wurden sie als Opfergruppe in das Opferfürsorgegesetz aufgenommen.

(2) Somit ist eines klar:
Das Denkmal hier im Resselpark ist eine späte symbolische Anerkennung, das den oft namenlosen Opfern gilt.

Und es zeigt uns eindringlich, was in diesem dunkelsten Kapitel der österreichischen Geschichte - auch - passiert ist:

(3) Frauen und Männer wurden verfolgt, eingesperrt und ermordet.
Weil sie einen anderen Menschen liebten.
Weil sie homosexuell waren, oder dafür gehalten wurden.

Das Denkmal greift dieses unvorstellbare Ausmaß an Gewalt und Brutalität auf.

(4) Wenn wir hier in Zukunft auf das Denkmal schauen, dann sehen wir Hände, die sich zärtlich berühren.
Dann sehen wir menschliche Zuneigung und Liebe.
Und wir sehen - symbolisiert durch die abgetrennten Hände -, wie diese zerstört wird.

(5) Gedenken heißt immer auch Mahnen für die Zukunft. Diesen Anspruch greift die Skulptur von Marc Quinn auf, indem aus Hände von lesbischen und schwulen Paaren aus Wien eine Skulptur gebildet wird. Ein starkes Zeichen gegen Gewalt, Hass, Abwertung und Homophobie - auch heute.

(6) hier gibt es alle eingereichten Beiträge und Infos zum Wettbewerb für das Denkmal für die Männer und Frauen, die Opfer der Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit wurden.

wien.gv.at/menschen/queer…