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Sep 21, 2020 8 tweets 2 min read Read on X
Ich wage mich jetzt mal auf ein Terrain, auf dem ich als cis Frau keine persönliche Erfahrung habe. Bitte seht es mir nach und korrigiert mich, wenn ihr Denkfehler seht, ich maße mir nicht an Ahnung zu haben, wenn es um trans Themen gibt, sie beschäftigen mich nur sehr. /thread
Immer wieder lese ich den Begriff "passing". Nun ist mir durchaus klar, was er meint, aber irgendwie habe ich das Empfinden, dass er trans feindlich ist. Warum muss eins ein gutes passing haben? Ist es ein Wunsch oder ein "Zwang"?
Bedeutet passing nicht, dass man sich genau der rigiden Sichtweise auf Geschlechter anpasst oder gar unterordnet, die es einem Menschen so schwer macht als trans Person in einer cis dominierten Welt zu leben?
Liebe trans Menschen: Ist passing etwas, was wichtig für Euch persönlich ist? So auszusehen, so wahrgenommen zu werden wie ihr euch identifiziert?
Oder ist es schlicht eine Form des Selbstschutzes, um nicht aufzufallen, nicht "anders" wahrgenommen zu werden?
Liebe cis Menschen: Seid ihr wirklich noch an dem Punkt, an dem ihr eine subjektive geschlechtliche Zuordnung anderer Menschen am äußeren Erscheinungsbild festmacht?
Ich kann nachvollziehen, dass man für sich persönliche Schönheitsideale entwickelt und sich denen annähern möchte. Aber passing, das ist wie ich es verstanden habe ja nicht nur etwas, was Optik, sondern auch Stimme und Habitus betrifft.
Als cis Frau mit Glatze, eher markanterem Gesicht aber D-Körbchen und nicht allzu tiefer Stimme, kann ich alles tun. Mit Rollen spielen, mal feminin, mal maskulin wirken und keine*r hinterfragt das. Kaum trägt eine trans Frau mal Hosenanzug, wird das passing hinterfragt. Warum?
Entschuldigt, wenn meine Gedanken etwas wirr daher kommen, aber irgendwo denke ich, erst wenn "passing" kein Thema mehr ist, sind wir da angekommen wo wir hin sollen und wollen. Über Euren Input dazu, freue ich mich sehr!

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Sep 17, 2023
Es ist Privatpersonen verboten anderen Menschen ihre Ausweisdokumente abzunehmen und ihnen vorzuenthalten oder diese zu fälschen oder für rechtswidrige Zwecke zu benutzen.

Es ist verboten, andere Menschen sexuell zu missbrauchen, oder Dritten für sexuelle Zwecke
zuzuführen, zu denen sie nicht eingewilligt haben.

Menschenhandel ist verboten.

Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung ist verboten.

"Illegale Einführung" von Menschen ist verboten.

Körperliche und sexuelle Gewalt ist verboten.
Anderen Menschen drogenabhängig zu machen und zu halten ist verboten.

Menschen zu bedrohen, zu erpressen und zu nötigen ist verboten.

Ich könnte die Liste noch um einige Punkte verlängern, ihr sicher auch. Alle diese Punkte werden angeführt, wenn es um ein Sexkaufverbot geht,
Read 14 tweets
Sep 13, 2023
Wie kommt es eigentlich, dass zunehmend junge, recht vernünftige Menschen, die sich links und feministisch nennen, so auf das Schönreden eines Sexkaufverbots herein fallen? Ist euch denn nicht klar, dass dieses "Es werden ja nur die Kund*innen bestraft, nicht die Sexarbeitenden"
so einfach nicht stimmt? Wenn unsere Kundschaft dafür bestraft werden soll, dass sie unsere Dienstleistungen in Anspruch nehmen, dann ist das nichts anderes als zu sagen: "Ihr dürft für eure Arbeit halt einfach nicht bezahlt werden, deal with it."
Was haben wir also bisher für Erfahrungswerte aus den Ländern in dem ein "Nordisches" oder "Schwedisches" Modell, Sexkaufverbot, Freierbestrafung, End Demand Modell oder wie man es sonst noch nennen mag, schon jahrelang angewendet wird? Na, lasst mal schauen:
Read 25 tweets
Aug 19, 2023
CN: Vergewaltigung, sexuelle Übergriffe, Sexarbeit

Können wir bitte damit aufhören zu behaupten, ein Verbot von Sexarbeit würde zu viel mehr Vergewaltigungen und Übergriffen führen? Das ist kein "gutes Argument" gegen ein Sexkaufverbot! Ich versuche mal zu erklären warum.
Wir Sexarbeitenden sind keine Punching Balls, Prellböcke und Blitzableiter für gewalttätige Menschen! Wir sind nicht dafür da, damit Menschen ihre Aggressionen oder Machtphantasien nicht konsensuell ausleben!
Den Menschen, die andere Menschen vergewaltigen geht es nicht vorrangig um den reinen Sex, respektive ihre sexuelle Befriedigung. Es geht um die Ausübung von Macht und Kontrolle. Deswegen finden auch so viele Vergewaltigungen in Partnerschaften oder durch Ex-Partner statt.
Read 15 tweets
Jul 14, 2023
Niemals hätte ich gedacht, dass meine Entscheidung für die Sexarbeit, so weitreichende und positive Veränderungen in meinem Leben anstoßen würde. Mir ist bewusst, dass das nicht die Regel ist, aber es ist meine persönliche Erfahrung. Ein kleiner Thread.
Ich habe ja keinen Schulabschluss gemacht, und bin mit 17 von zu Hause ausgezogen. Erst habe ich meine Kinder bekommen, ehrenamtlich gearbeitet, und dann Jobs im Einzelhandel, im Call Center, in Postabwicklungen etc. gemacht. Alles keine sehr gut bezahlten Jobs, alle ohne eine
Ausbildung. Erst Mitte 30 habe ich eine überbetriebliche Ausbildung zur Kauffrau abgeschlossen. Und schnell festgestellt, dass mich das weder fordert noch irgendwie fördert im Leben. Es hat halt etwas Geld gebracht, wobei ich nie einen Stundenlohn von über 12.50€ hatte.
Read 15 tweets
Jun 28, 2023
Äh, ich hätte da mal eine klitzekleine Frage. Die Zahlen der Opfer häuslicher Gewalt sind 2022 angestiegen. Das sind Gewalttaten, die im eigenen Zuhause, gegenüber Familie, Partner*innen etc. ausgeübt werden, right? Hinter verschlossenen Türen, wo es möglichst niemand sieht.
Und gerade jetzt, wird immer stärker von verschiedenen Seiten ein sog. "Nordisches Modell", eine Freierkriminalisierung gefordert. Etwas, was dazu führen würde, dass Sexarbeitende...na, ihr wisst schon, heimlich, im Dunkeln, anonym arbeiten müssen, wenn sie Geld verdienen wollen.
Ohne die Sicherheit der Zusammenarbeit mit anderen Sexarbeitenden. Man würde sie noch mehr ausgrenzen, weil so ein Verbot der Inanspruchnahme ihrer Dienstleistungen ja ein deutliches Zeichen setzt "Das ist, bäh! Das darf man nicht machen! Lass Dich bloß nicht mit denen sehen!"
Read 8 tweets
Mar 25, 2023
Weil trans Männer und transmaskuline nicht binäre Personen in der öffentlichen Diskussion immer etwas hinten runter fallen, möchte ich auch dazu mal was loswerden. Wisst ihr, warum das so ist? Weil sie in der Regel selten einen Penis haben. Denn, das wissen wir ja
selbstverständlich alle, nur ein Penis macht einen Mann! Wer keinen Penis hat, der ist nicht männlich, ist keine "Gefahr", dem kann man seine männliche Identität selbstverständlich absprechen, nicht wahr?

...habt ihr eigentlich den Arsch auf?! Genausowenig wie wir dulden
dürfen, dass Frauen darüber definiert werden, dass sie Brüste und eine Vagina haben, dass sie Kinder gebären können, ist es angebracht Männer auf ein einziges Körperteil zu beschränken! Man könnte meinen, dass die Welt von Schwänzen regiert wird. Aber es sind nicht die Anhängsel,
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