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Sep 28, 2020 21 tweets 3 min read Read on X
1/ avenir-suisse.ch/corona-wie-wei…
@lukasruehli
Die Haltung zu COVID-19, diverser wirtschaftlicher Kreise ist insgesamt paradox mit frappanter Absenz strategischer Weitsicht, geprägt von teilweisem unwissenschaftlichem Wunschdenken, risikobeladen & für Risikogruppen unnötig brutal.
2/ Unwissenschaftliches Wunschdenken: Das Virus mutiert nicht tendenziell in weniger gefährliche Varianten.
3/ Zunehmender Selektionsdruck durch zumindest vorübergehende Immunität Infizierter & später bessere Immunität durch Impfung lassen eher befürchten, dass sich, wenn bei Mutationen des wenig letalen Virus relevante Veränderungen auftreten, sich gefährlichere Varianten durchsetzen.
4/ Waghalsige Berechnungen betreffend Erreichen einer "Massenimmunität" durch bereits geringe Durchseuchung. - Mann weiss weiterhin schlicht zu wenig über die Dauer einer aktuell nach Erstinfektion beobachteten Immunität.
5/ Die Annahme ist naheliegend, dass bei SARS-CoV-2 wie bei den nahe verwandten, weniger gefährlichen, üblichen Coronaviren, die bei uns regelmässig endemisch sind, nach überlebter Infektion keine genügend schützende Langzeitimmunität erreicht wird.
6/ Risikobeladen: Spitalauslastung als einziges "Kalibrationskriterium" bewirkt andauernd hohe bis steigende tägliche Neuinfektionen mit entsprechend hohem Risiko von Überlastung vom Kontakttracing- und Kontrollverlust mit plötzlich mehr Hospitalisationen und Todesfällen.
7/ Lockerlassen trotz herannahendem Herbst und Winter, verhindert die Schaffung von Reserven hinsichtlich erwarteter Verschlimmerung durch vermehrte Übertragungen in Innenräumen und Komplikation durch saisonbedingte vermehrte grippale Infekte und die Grippeepidemie.
8/ Paradox & fehlende strategische Weitsicht: Unablässige Wiederholung, dass Containment-Massnahmen schlecht für die Wirtschaft sind mit Unterlassen einer konsequenten Kosten-Nutzenrechnung, dessen Resultat für jeden seriösen Ökonomen augenfällig sein muss.
9/ Niedrige Fallzahlen sind möglich und schützen im Besonderen die Wirtschaft besser. Die führenden Epidemiologen haben aufgezeigt, dass bereits geringfügige Eingriffe reichen, den Trend zu wenden und die Zahlen langsam runter zu kriegen und sie dann somit auch tief zu halten.
10/ Eine konsequente Strategie mit niedrigen Fallzahlen schützt im Besonderen die Tourismus- und Reisebranche und gibt auch für den Rest der Wirtschaft Planungssicherheit, verbessert die Konsumstimmung und hält im Besonderen grössere Lock-Downs sicher fern.
11/ Niemand trägt gerne Masken und beschränkt die Teilnehmerzahl von Menschenansammlungen.
Neben gut ausgebauten Tracing sind das aber die einfachen Massnahmen, mit denen sich, wenn sie strategisch richtig eingesetzt werden, die Pandemie mit wenig Schaden kontrollieren lässt.
12/ Die Massnahmen müssen konsequent sein, präferenziell dort wo es am wenigsten schmerzt- und darum frühzeitig eingesetzt werden. Damit lässt sich die Pandemie kosteneffizient- und die Wirtschaft bestmöglich schützend, kontrollieren.
13/ Irgendwann fallen bei hohen Fallzahlen auch die Absenzen und Kosten für Lohnersatz bei Isolation und besonders Quarantäne stark ins Gewicht.
Auch die Gesundheitskosten sind bei dann vermehrt auftretenden Fällen beträchtlich. Intensivpflege folgen oft lange Rehabilitationen.
14/ Es ist verständlich, dass sich betroffene Geschäftsinhaber, Betreiber von Gastronomie- Unterhaltungs- und Vergnügungsbetrieben sowie Sportclubs, etc. gegen die erwähnten Massnahmen wehren.
15/ Diese Institutionen profitieren am meisten, von einer konsequenten Strategie mit niedrigen Fallzahlen, wo stärkere Eingriffe punktueller und zeitlich beschränkter erfolgen können - und generell die Schutzkonzepte lockerer sein können als bei einer Strategie mit hohen Zahlen .
16/ Dort wo empfindliche Verluste nicht durch gut durchdachte & kontrollierte Schutzkonzepte verhindert werden können, muss diesen Betrieben mit staatlichen Mitteln gut geholfen werden. Das ist billiger als die Schäden/Verluste/Aufwendungen die durch hohe Fallzahlen entstehen.
17/ Dass strategische Think-Tanks wie Avénir Suisse & andere einflussreiche ökonomische Kreise die Vorteile einer Niedrigfallstrategie; klar bessere Situation für die Wirtschaft & bessere Kosteneffizienz der Massnahmen, nicht erkennen ist schwer nachvollziehbar und enttäuschend.
18/ Sie erfüllen in der Pandemie aktuell ihre Ambition, richtige strategisch wichtige Überlegungen zu machen ungenügend.
Nehmen sie ihre Verantwortung aus Angst vor den kurzfristig orientierten Interessen- und Reaktionen ihrer Unterstützer und Mitglieder nicht wahr?
19/ Für Risikogruppen unnötig brutal: Durch eine konsequente Niedrigfallstrategie, welche auch der Wirtschaft zum Nutzen gedeiht, werden schwere Fälle, Langzeitfolgen und Todesfälle bestmöglich vermieden und die Menschen aus den Risikogruppen weniger sozial isoliert.
20/ Es steht einem entwickelten Staat nicht gut zu Gesicht, wenn er eine seinen Möglichkeiten entsprechende, erkennbare vorteilhafte Strategie nicht genügend erklärt und durchsetzt und anstelle leichtsinnig mit höheren Schäden für Menschen und Wirtschaft handelt.

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More from @StopCovidCH

Sep 30, 2020
1/ Rückgang von Neuinfektionen ist, wenn im längeren Verlauf bestätigt, sehr erfreulich.

Folgende Einflüsse sind aktuell möglich:
2/ Knappheit von Ressourcen bei den Labors - eher nicht entscheidend- Labors verkünden das nachdem Senkung der Vergütung für Tests erfolgt ist - taktische Motivation hinsichtlich längerfristiger Profitsicherung?
3/ Testmüdigkeit/Motivation zu nicht-Testen bei nicht Gefährdeten (v.a. Jungen)?

-Nach hohen Testraten und Fallzahlen in den vergangenen Wochen vermehrt Isolationen; Motivation, sich nicht Testen zu lassen um Isolation zu vermeiden? ..
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Sep 26, 2020
1/ @StopCovidCH bemüht sich aus der Überzeugung, dass wir damit sowohl die Gesundheit der Menschen und die Wirtschaft am besten schützen, um eine Pandemiestrategie mit niedrigen Fallzahlen. #StopCovidCH
2/ @StopCovidCH ist eine lockere Verbindung von Menschen aus diversen Bereichen der Zivilgesellschaft, die sich für dieses Ziel engagieren, funktioniert komplett ehrenamtlich und steht jedem, der sich mit den ihm eigenen Möglichkeiten einbringen will, offen. #StopCovidCH
3/ @StopCovidCH sucht, um seine Meinung besser zum Ausdruck bringen zu können, die Unterstützung und Mitarbeit weiterer sich betroffen fühlender Menschen aus gänzlich allen Bereichen der Gesellschaft. #StopCovidCH
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Sep 20, 2020
1/3 tagesanzeiger.ch/breite-front-p…
Wir denken die Wirtschaft profitiert am besten durch niedrige Fallzahlen, besonders Detailhandel durch dann verbesserte Konsumstimmung & Tourismus + Reisebranche ohnehin, da hohe Fallzahlen Auslandstouristen abhalten und Reisen ins Ausland erschweren.
2/3 Die effektive Reproduktionszahl (Re) muss unter 1 sinken: Keine Lockerungen bis das solid erreicht ist & bei Bedarf Maskenpflicht ausweiten und Höchstlimiten bei Personenversammlungen verringern, bis Fallzahlen langsam sinken und auf vernünftigem Niveau stabilisiert sind.
3/3 Wir unterstützen unbedingt, dass Schnelltests in einer gut durchdachten Strategie eingesetzt werden, mit solange Sensitivität/und oder Spezifität solcher Tests problematisch sind ergänzende herkömmliche Testung in spezifischen Situationen (z.B: Bestätigung von pos. Befund).
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Sep 6, 2020
1/ Sie beziehen Sie sich höchstwahrscheinlich auf diesen Medienbericht:
zug4you.ch/en/news/news-a…

Wir stehen ein für eine auf wissenschaftlichen Fakten, gesundem Menschenverstand und dem Vorsichtsprinzip basierende Strategie.
act.campax.org/petitions/weni…
2/ FL weist, mit Bezug auf die im vorangegangenen Thread erwähnten Zahlen ungefähr das gleiche Durchschnittsalter wie CH auf. Dadurch relativiert sich die Aussage von Tanner etwas.
act.campax.org/petitions/weni…
3/ Tanner bezieht sich wahrscheinlich darauf, dass in FL Senioren zum Teil in eigentlichen grossen Seniorensiedlungen- bis zum Teil gar Städten leben, und der beobachtete Verlauf in FL dadurch begünstigt wurde.
Read 21 tweets

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