Im Zeitalter von Podcasts sollten wir endlich das beliebte tl;dr um ein tl;dh ergänzen -- too long, didn't hear.
Natürlich sollte es keine Nacherzählung oder Auflistung von Bullt Points sein, sondern die wirkliche Essenz eines Podcasts. Ein bis zwei Sätze, die die Erkenntnis des Podcasts herausstellen, nicht den bloßen Faktengehalt.
Etwa die heutige Episode von The Daily, die sich um die Nominierung von Amy Coney Barrett dreht. Meine tl;dh-Fassung wäre folgendes. nytimes.com/2020/09/28/pod…
Die liberale Theorie der US-Verfassung: Wir schauen uns den Katalog von Rechten an und überlegen uns, was dies im Zeitalter von Internet, Penicilin und Shitstorms bedeutet. Die konservative Theorie: Was würden die Leute gedacht haben, die nur Musketen kannten und Sklaven besaßen?
In einem Punkt greift mir die Berichterstattung zum FTX-Niedergang zu kurz. Die Story ist ja eigentlich ziemlich einfach: FTX hat mit den Kundengeldern gezockt und in den Bilanzen eine Fantasiewährung namens FTT hinterlegt. Das Vertrauen schwand und FTT war nichts mehr wert.
Also eine reine Zockerstory. Leute haben etwas Wertloses gekauft und darauf gewettet, dass ihnen anderen Leute diesen Kram teurer abkaufen. Das macht es leicht, die Zocker abzukanzeln. Selbst schuld.
Was übersehen wird: Es gibt haufenweise Coins, die eben nicht nur auf Vertrauen setzen, sondern den Käufern einen Anteil an einem florierenden Merkt versprechen. Etwa Sendelizenzen.
In anderen Worten, aus der Ferne betrachtet. „Crypto“ gründet auf dem Glauben, dass man keine staatlichen Zentralbanken braucht. Doch in Windeseile baute man eigene Zentralbanken, weil – keine Überraschung – Blockchains überfordert waren.
Da diese Zentralbanken erstens keine wirkliche Deckung für ihre Geschäfte haben und zudem unreguliert waren, machten sie das, wozu sie eigentlich gegründet wurden: Sie wirtschafteten in die eigene Tasche und gingen Risiken ein.
In wieder anderen Worten: Man hat es in Rekordzeit geschafft, den Teil des Finanzsystems nachzubauen, der 2008 kollabierte, weil er auf spekulativen Immobilienpreisen aufbaute, die aber tatsächlich nicht gedeckt waren.
CNN ausprobiert. Sie schalten von der Wahlberichterstattung zu einem Dude, der von Bitcoin schwärmt. CNN abgeschaltet.
BBC News: Bevor wir die Ergebnisse haben, lasst uns über 2024 reden.
Was mich immer kribblig macht: Wenn so getan wird, als ob die Auszählung tatsächlich das Rennen ist. Grade fragte ein Moderator "if Herschel can pull this out", ob er den knappen Rückstand noch aufholen kann. Die Kandidaten können an diesem Punkt nur warten.
Twitter ist wegen der Übernahme so verschuldet, dass die bisherigen Einnahmen nicht einmal genügen, die Zinslast von ca einer Milliarde Dollar im Jahr zu bezahlen. Und die Zinsen steigen. heise.de/news/Twitter-B…
Alleine um das Twitter über Wasser zu halten, muss Musk also die Einnahmen enorm steigern. Das heißt in erster Linie: Mehr Werbung. Denn die Acht-Dollar-Haken können selbst im Idealfall nur einen Bruchteil davon liefern.
Dass man tatsächlich mehr Leistung aus einem Twitter-Abo bekommt, steht unmittelbar nicht auf der Agenda. Eher im Gegenteil. theverge.com/2022/11/1/2343…
Interessane Methode: Ein Internetservice verlangt bei monatlicher Zahlung das Doppelte von dem, was man bei einem Jahresvertrag zahlen würde. Ich wähle den Monat - abgebucht wird der Jahresbetrag.
Ich beschwere mich sofort bei dem Support – und erhalte die Antwort, dass das wohl ein „bug“ gewesen sei. Statt die Zahlung zu korrigieren, könne man nur das Geschäft komplett rückgängig machen. Ich müsse dann die Registrierung komplett wiederholen.
Ich wundere mich: Wie kann ein solcher „Bug“ nicht auffallen? Die Beschwerden müssten doch prompt eingehen. Und Leute müssten Ihr Geld von der Kreditkartenfirma sperren lassen.
Der #cyberclown ist laut Böhmermann BSI-Chef Arne Schönbohm.
Kurzfassung: Der Cyber-Sicherheitsrat e.V., von dem Schönbohm zum BSI gekommen ist, ist eine Luftnummer, der mal eben auch mit russischen Firmen mit Geheimdienst-Connections kooperiert.