jimi lend Profile picture
Dec 9, 2020 168 tweets 30 min read Read on X
Um diese Stunde vor genau einem Jahr haben wir einen Flieger geboarded der uns in 13 Stunden für 13 Wochen zu einer kleinen Rundreise an Südostasiatischer Küste entlang und dann noch ein bisschen den Tonle Sap und den Mekong rauf brachte. Ich bin versucht mich auf Twitter nochmal
reinzusetzen und die Tour nochmals mit ein paar Zeilen nachhallen zu lassen. Wir hatten nicht wirklich etwas geplant. Wir werden uns erst mal in Bangkok in eine schöne ruhige Lodge begeben und noch ein bisschen Travelgear aufrüsten. Die AUA fliegt direkt. Bald wird's warm. t.b.c.
Mmm, dieser herrlich feuchte Hitzeschwall, in dem wir uns nun 3 Monate bewegen werden. Immer nur so schnell gehen, dass man nicht ins Schwitzen kommt ist die Devise. Mit der City Line in immere tiefere Häuserschluchten bis zur Endstation und dann mit dem TukTuk ins geliebte Tewet
Erst mal ein Zimmer gechecked und auf eigene Dusche upgegraded worden. Endlich wieder #Arschdusche. Schon lange bevor das im Westen noch Thema werden sollte, war mir klar, dass ich ein Ambassadeur der #Arschduschenrevolution sein will. Eine Kao Tom gibt Energie zum 1. Spaziergang
Kao Tom heißt die einfache Reissuppe mit Gemüse. Aber einfach im Sinne von #Thai! ข้าวต้ม ist auch der perfekte Start in jeden Tag. Nach dem Auskundschaften der besten Wechselstube bleiben wir direkt in Pratunam und besorgen uns ein Moskitonetz, einen Reisepolster und ein Netbook
Das ist gar nicht so leicht wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Aber wir fragen uns durch und finden in 4h die richtigen Geschäfte. Als wir es schon fast abschreiben erscheint uns durch die Auslage einer unscheinbaren Apotheke ein ganzer Stapel von Naturkautschukpolstern.
die perfekte Nackenwonne für die unterschiedlichsten Herbergen und Bungalows die wir anpeilen. Moskitoabwehr ist sowieso Pflicht. Allein die #Malariaimpfung wäre eine quälende mehrwöchige Prozedur. Wir besorgen uns lieber natürlich zitronige aber auch etwas giftigere #Repellents.
Weil wir gut zu Fuß sind und nur ein Viertel entfernt wohnen, strollen wir doch auch mal in die Khaosan Road wo wir erstmals Spankrokodil verkosten, was einem zarten Hühnervogelfleisch nahe kommt. Ein kurzer Massentouristenflash, der sich wegen der Straßenküchen durchaus auszahlt
Es ist zwar sehr gemütlich in unserem Viertel, man könnte noch tagelang auf der belebten Straße vor unserer Lodge sitzen, sich nebenan massieren lassen, lecker essen, aber die Strände rufen und es zieht uns eine Rundreise im Blick erstmal zu den Inseln im Osten des Golfs von Siam
Gegen Mittag geht's zum Bus und um nicht mal zwanzig €uro in sechs Stunden an die Küste. Auf dem Weg erwartet uns eine landestypische Labestation: einige Kochende dazu Schattensitzplätze wo frisches Streetfood von der Suppe bis zu Sausage von überragender Qualität gereicht wird.
Wir nehmen ein Zimmer in der kleinen #Küstenstadt von der vormittags Fähren ablegen, denn wir wollten uns frühmorgens in der Hauptstadt nicht hetzen. Wir entdecken eine schmucklose Siedlung mit breiten Straßen, aber einem #Nachtnaschmarkt der direkt aus dem Himmel beliefert wird.
Auf der Ladefläche eines adaptierten Pick-up, der uns zum Pier bringt, treffen wir Michel und Giacomo. M spielt die Bluesharp und malt in einem Club auf der kommenden Insel. Ich erzähle ihm meinen Traum vom Bluesgesang. Er sagt:"Join uns für einzwei Songs, wir spielen jeden Abend
Wir wissen noch nichts über die Insel und haben uns von der Festlandguesthousemama ein Quartier vermitteln lassen. Ein einfacher Bungalow mit Dusche und Garden View 50 Meter von einem schönen Strand entfernt. Diesen nutzen wir selten, denn einen Motorroller mieten wir gleich mit.
Es geht ab über steile Kurven flankiert von hohem Urwald. Immer wieder biegen wir irgendwo ab, landen an einem neuen Strand. Nicht zu viel auf einmal. Sabei - sabei man kann durchaus den ganzen Tag an einem einzigen Strand verhängen. Jeder bietet seine spezielle Meeresperspektive
Des Abends geht es zum ersten Mal in die Fisherman's Hut Music Station. Mitten auf einer Anhöhe spielt allabendlich eine Free Electric Band. Piak am Schlagzeug, Balm am Bass, Dan singt und spielt die Rhythmusgitarre und Jorge Ramirez aka Michel aka Zappa die verwegene Bluesharp.
So what you're gonna sing? fragt mich Michel. Die ersten zwei kenn ich nicht. Thrill has gone? Alright Thrill has gone. Ich muss noch warten bis Mister T mit dem Motorad von der anderen Seite der Insel einreitet, seine elektrische Gitarre wartet jeden Abend gestimmt auf den Boss.
Er ist der Fisherman, kocht bis 9 in seiner Hut, dann kommt er, wenn der Abend passt auf die Session. Er lässt die Gitarre zum Introsolo aufjaulen, ich trete ans Mikrophon und lasse mich von Michel zu meinem Einsatz leiten. Don't hold back, don't be shy, do your thing! Ich singe!
Ich singe den Blues vom vergangenen Thrill, ich singe ihn herzzereißend, lasse meine Röhre aus Körper und Seele so klingen, dass die Affen in den Bäumen mir anerkennend zuschwingen. Ich hab immer wieder mal mit Bands gesungen in meinem Leben, doch heute bin ich eins mit der Welt.
Wir wollten ursprünglich ein bisschen schneller unterwegs sein, eine Woche dort, eine Woche da, aber diese Insel ist einfach zu gut, vor den Feiertagen noch eine neue anzusteuern und eine neue Hütte zu suchen ist uns zu blöd und so bleiben wir, just wie geplant, wo es uns gefällt
vor Sonnenuntergang des Heiligen Abends nehmen wir das Video "O Palmenbaum" auf. Damit haben wir in einem Aufwisch die ganze Familie und sämtliche Freundinnen gegrüßt und können uns entspannt wieder dem Inselallabend widmen. Ein großer Fisch zum Festmahl und ein Schnaps aufs Haus
Paradiesische Zustände. Manche Abende teilen wir nur mit der See und dem unbeschreiblichen Sternenhimmel, dann mischen wir uns wieder unter die Leute. Wir sind freie Radikale einer kleinen Inselpartyposse und joinen die Gang wann immer es uns gerade passt, ohne fixe Verabredungen
fast jeden Tag legen wir uns an einen anderen Strand. Der Motorradhighway wird nur von wenigen Pick-ups frequentiert. Wenn wir ein gutes Lokal entdeckt haben, gehen wir oft mehrmals hintereinander hin um die ganze Karte durchzutesten. Wir finden schlichte Wummsen kochen am Besten
Tage auf Südseeinseln vergehen eindeutig langsamer als in der gehetzten Heimatwelt. Wir schicken unseren Liebsten Grüße aus der Zukunft des in der Großartigkeit seines Beginns kaum zu übetreffenden Neujahrstags 2020. Als letzte Farangs tanzen wir am Strand zu ThaiDJs und strahlen
mit lachenden und schwingenden Einheimischen um die Wette, als wären wie mit einer Raumkapsel in einer fernen Galaxis gelandet, wo wir endlich auf unsere Leute treffen. Die haben sich schon vor vielen Generationen an eine leichtere Herangehensweise an ein endliches Leben getraut.
So ein Monat schreitet dann doch dahin und bevor unser Visum ausläuft nehmen wir noch die Nachbarinsel Mak mit. Das Monkey Island Ressort hat ein paar gute, einfache Bungalows und so schippern wir des Morgens hinüber und treffen als Inhaber des Beachclubs den Ukulelemeister Micky
Song. Er spielt jeden Abend mit seiner E-Ukulele zu einer wilden Drummachine seine eigenen Songs auf Englisch damit ihn sein internationales Publikum versteht. Eine überdachte und eine komplette Freiluftbühne gehören zu seinem Strandreich und er checkt mich den Übenden gleich aus
Zunächst nimmt er meine Sopranoukulele und spielt einen seiner Hits. als er sie mir zurückgibt meint er:"Play your best song." Im Moment ist es gerade Crazy von Gnarles Barkley. Ich wäre ein bessere Sänger als Spieler sage ich noch und aufmerksam hört er mich nachmittags trällern
Die Holde hat nach dem wilden Partyleben Insel Eins erstmal genug von neuen Eindrücken und zieht sich zum leicht fiebrigen Verarbeiten den ganzen Tag in den Bungalow zurück oder döst auf einem Strandbett. Ich versorge sie mit heißem Ingwertee und übe weiter denn das Ziel ist klar
ich will diese elektrische Ukulele spielen. Morgen läuft unser Visum aus und wir müssen uns ab über die Grenze machen. Der Holden geht es wieder gut und so schwingen wir uns aufs Moped uns fahren erstmal noch die kleine Insel ab. In wenigen halben Stunden haben wir sie umrundet .
Ich klettere auf Felsen herum und wir waten durchs Watt. Wir treffen zwei uns schon bekannte Tschech/inn/en wieder die auf Touren angewiesen sind, weil sie keine Mopeds mieten und wir sind rechtzeitig zu Mickys allabendlicher Soloshow wieder auf Monkey Island, er spielt die Hits.
Einige Gäste haben sich eingefunden und in einer Pause sitze mit dem Meister auf einer Bank im abseits und frage ihn endlich ob er mich an seine Elektrische lässt. Er willigt ein. Er sänge noch eine Nummer und dann werde er mich vorstellen und raufholen. Now comes our friend Jimi
from Austria. He told me he is a better singer than Player! Verdammt der sagt das wirklich aber das ist gut und nimmt mir den Druck und dann greife ich zum ersten Mal im im Leben in die Seiten einer Stromukulele. So muss Artus sich gefühlt haben als er Exkalibur aus dem Stein zog
ein Diamantenkegel umgibt mich als ich mich erinnere 🎵when I lost my mind there was something so special about that phase🎵ich schwebe im 9.Himmel und darf noch How Blue Can You Get v. BBKing trällern ehe Mr. Song mich mit den Worten My Show Again wieder an den Strand zurückholt
ich werde begeistert abgeklatscht und eine spontane Beachparty mündet stilecht in ein Sonnenaufgangsbad. Sonnenaufgang? verdammt, in fünzig Minuten startet das Boot aufs Festland. wir räumen in Windeseile den Bungalow und hüpfen volley und illuminiert auf unseren Pickup zum Pier.
an der kambodschanischen Grenze warten Vermittler um Dir mit dem Visum zu helfen. egal ob Du sie bemühst oder nicht: bei der offiziellen Stellen werden die lokale Extragebühren eingehoben, die sich etwas von den offiziellen abheben. Fingerabdruckscans sind in der Region Standard
Wir haben den Trip bis in die erste Grenzstadt Ko Kong gebucht und das war ein Fehler, denn die Buchung gilt zwar, doch der Vertragsfahrer will nochmals einen Extraobulus und lässt uns mit ähnlich übermotivierten zu weit Bucher_innen eine kleine Weile warten, bis wir Extradollars
rausrücken und seine Abfahrmotivation steigern. Kambodscha ist ein wenig rougher und das echte Geld, the Riel Money, so kaputt, dass es nur für kleine Wechsel benutzt wird. Sogar aus den Bankomaten kommt nur das Geld der Vietnamkrieger die das Land einst inoffiziell bombardierten
weil wir uns nicht hetzen wollen, bleiben wir vor der nächsten Insel in einem schäbig schicken Hotel in der Grenzstadt, die schnell abspaziert ist und an der Mündung eines großen Flußes liegt. Zur Nacht die Garküchen am Ufer verwöhnen uns mit frischem Seafood und kühlem Anchorbia
auch wenn man für eine Nacht zu faul sein könnte, zahlt es sich doch immer aus das Moskitonetz aufzuspannen, denn die Wände in unserem Little Vegas Pallace sind dünn und die Mücken noch immer durstig nach unserem exotisch anmutenden Geruch. Auch am Traumtrip will man sanft ruhen.
ein fetter bunter Reisebus, in dem wir wieder die einzigen Europäerinnen zu sein scheinen, bringt uns nach Sihanouk, eine Stadt von der wir schon Schlimmes gehört haben und wirklich, die Bilder kompletter Zerstörung kennen wir bislang nur aus der Television vom zerstörten Baghdad
im Tuktuk vom Busbahnhof zum Pier, das uns über aufgerissene Straßen und an unpassierbaren Stellen vorbei kutschiert, tragen wir schon im Jänner 2020 selbstverständlich FFP2Masken, gegen den Staub dieser von chinesischen Investoren aufgerissenen, dann plötzlich aufgegebenen Stadt
nachdem sie ursprünglich ein neues Glückspiel-Macao bauen wollten, hatte sich die chinesische Regierung plötzlich doch dazu entschlossen, die kambodschanische Regierung anzuspornen das Online Glücksspiel zu verbieten. Zurück bleiben halbfertige Gerüste wahnwitziger Hotelprojekte.
Alle Cashmaschinen rund um den Pier sind Out of Order und so bleibt nur vor der Überfahrt auf die Insel sicherheitshalber noch mal Euros in Dollars zu wechseln. Dann geht's ab übers Wasser. Geistesgegenwärtig buchen wir noch ein zweites Boot, das an einen entlegenen Strand fährt
am Boot in einer Nachbarsitzreihe schon wieder ein Ukulelist, der wie wir auch nicht genau weiß, wo er hinfährt. Wir zeigen uns unsere Geräte. Ich bitt ihn um Tipps für mein Strumming und er weißt mich auf die Verwendung von Barrégriffen hin. Danke Orpheus, das nehm ich gern mit
zum 7 Kilometer langen schneeweißen Sandstrand an dessen nördliche Bucht uns das zweite Boot bringt. Mit dem letzten Tageslicht legen wir an und klappern die familiengeführten Srandhüttenanlagen im Dörfchen nach einem Nachtquartier ab, das wir vorerst in der zweiten Reihe finden.
Nach kurzem Ankommen entdecken wir die größte Spinne, die uns bislang begegnet ist. Wir stürmen zur Vermieterin ins ortsüblich an die Bungalows angeschlossene Lokal und der Teenager der Family wird mit der Eliminierung der Besucherin beauftragt. Er kommt mit der großen Spraydose.
Unterm Moskitonetz verschanzt finden wir in den Schwaden der chemischen Keule Schlaf. Des frühen Morgens, noch bevor wir die Reissuppe frühstücken, fragen wir nochmals bei einer Familie in der Mitte des Dorfes um einen guten Preis. Die Kabine VO5 ist frei und wir sind beachfront.
Euphorisiert verschwestern wir uns mit den Anwesenden und feiern eine spontane Strandparty, die stilecht in ein Sonnenaufgangsbad mündet. Verdammt, schon Sonnenaufgang? In fünfzig Minuten geht unser Boot in Richtung Festland, also volley den Bungalow geräumt und aufs Taxi gehüpft
Der Sand ist so weiß und mehlig, dass er knirscht wie wenige Tage alter Schnee. Es dauert einen ganzen Sonnentag, den Strand ganz abzuspazieren. Für fünf Dollar mieten wir ein Moped und fahren in den Hauptort. Es gibt keinen Asphalt hier und die Tour wird zum wilden hare scramble
Im Sunny View lernen wir einen dieser geilen Aussteiger kennen, die das hier schon früher entdeckt haben und der uns auf die richtige Spur bringt. Schon bald finde zur Abwechslung mal ich mich am Steuer des Mopeds mit meiner Liebsten am Sozius einen Strand nah am Wasser abfahren.
born to be chilled leb ich den Tennagedream. An dem Strand sind außer unserem kleinen Dörfchen überhaupt nur 5 Ressorts, wovon eines bereits verlassen ist und zig Hollyoodschaukeln langsam sich wiegend vor sich hin verwittern. Ich esse erstmals Frosch und kämpfe mit Knöchelchen.
back to beachlife. Stundenlang würge ich die Ukulele im Schatten kleiner Bäumchen und erfreue mich an der neuen Groove in die ich mich plötzlich wie noch nie zu legen imstande fühle. Die neue Lockerheit lässt mich Raum und Zeit vergessen und ich strumme mich in wildeste Ekstase.
ich erwache mit einem roten Fleck auf den Innenseiten meiner Ellbögen, ich bemerke erst wie weh er tut, als ich mich nach dem morgendlichen Sprung in die Fluten auch noch aufreibe. was hat mich denn hier gebissen? ist die erste Frage die ich mir und der Besten stelle, aber dieser
Fleck wird mir noch länger Rätsel aufgeben. Erstmal nässt er ein wenig und wird zunehmend dunkler. ich kühle ihn und konsultiere die örtlichen Gemischtwarenhändlerinnen. sie halten es für eine Art Infektion, haben aber die passende Medizin gerade nicht im Angebot. ein Schal hilft
vielleicht ist es eine Blutvergiftung. jd,fmbüpotrk, das ist das Orakel. könnte ich mich irgendwo an einen Strauch oder Türstock vorbeigehend auferauht haben? es tut jedenfalls immer wieder höllisch weh. ukulele üben fällt bis auf weiteres aus, schmerzverzerrt starre ich Horizont
wärts. naja es tut eigentlich nur weh, wenn ich den Arm bewege. in der Apotheke im Hauptort willl man mir ein Mittel gegen einen Pilz geben, hat das aber auch nicht auf Lager. der Fleck färbt sich langsam in Richtung schwarz aber er wächst nicht, dies spricht für eine Verletzung.
"was hast Du da? Das schaut aus wie ein Sonnenbrand! Gerade so als ob Dir jemand mit der Lupe Sonnenlich auf die Haut gebündelt und verbrannt hat.", meint der lässige Aussteiger, dessen Job darin besteht Waren zu Fuß in eine höher liegende Bar zu schleppen. Verdammt er hat recht!
Ich habe mir doch tatsächlich beim Ukuleleüben am gleißend weißen Strand, obwohl ich im Schatten saß, über die Reflexion der Sonne in der Korpusdecke, die zarte Innenseite meines Ellbogens verbrannt. Die haben mich schon für einen Junkie gehalten, aber die Sonne brandmarkte mich,
ich trage das Zeichen des Hendrix. The Sign Of Hendrix, das mich auszeichnet für ausdauerndes Üben, mich gleichzeitig aber auch warnt vor übertriebenem Eifer und das ich nun wo ich weiß, wo es herkommt mit stolz durch die Welt trage und mit wohltuender Aloe Vera Salbe kühle🌞🌩️🎸
hier der Originalstatus genau vor einem Jahr:
nachdem wir auch ein paar Strände an der Ostküste abgefahren sind und uns vor allem freuen, dass wir nicht die ganze Zeit auf die Geisterstadt schauen müssen, wechseln wir per Slowboat auf die kleinere der Schwesterinseln und beziehen in der Jungle Bay einen echten Bunga-Bungalow
ein spitz zulaufendes Strohdach bedeckt einen auf Stelzen direkt über dem Wasser errichteten Holzverschlag, in welchen wir über unsere eigenen Brückchen die über Felsen führen gelangen. Das bedeutet Privatsphäre pur und maximale Wasseranbindung auf einer winzigen Terasse für zwei
nach dem erquickenden Einstand trübt ein nicht mehr ganz frischer Fisch aus der Studentinnenküche das Wohlgefühl der Gefährtin und einer Nachbarin und wir suchen die Bucht der Sarazenen nach Medizin ab. Ingwertee hilft immer nur das Gemeinschaftsklo wird zum nächtlichen Abenteuer
wir ziehen weiter und sind schon am Pier an dem uns das Boot aufs Festland abholen soll, da fällt mir auf, dass der Reiselaptop noch in der Jungle Bay am Strom hängt. Also schnell einen Jungen mit einem Boot gechartert einen Preis verhandelt und wieder zurück ins Ressort gehüpft.
gleichzeitig mit der Fähre kommt auch mein kleines Rettungsboot wieder an den Docks an und ich schaffe gerade noch raufzuspringen bevor es ablegt. Was für eine Erleichterung, doch sie währt nicht lang, denn als wir schon nah der Stadt sind fällt mir auf das nun mein Telefon fehlt
fuck it, wenn ich das Boot nochmal zurücknehme kommen wir heute nicht mehr weiter. Wir nehmen den Bus in die nächste Stadt. Ein französisch angehauchtes Träumchen an einem breiten Fluß. Das Telefon lass ich mir nachschicken, sollte doch mit ein bisschen Organisation möglich sein.
Was für ein Städchen: gemauerte Häuser, frische Croissants und eine sehr erfrischende Community von Auswanderern ist nach eineinhalb Monaten am Strand genau die richtige Abwechslung. Wie sooft ist ein Guesthouse in umittelbarer Nähe der im Planet bestbewerteten, die bessere Wahl.
Das Zimmer ist allerdings sehr stickig und wir schwitzen in dieser Nacht mehrmals alles durch. Zum Gück hat die junge Landlady mit dem alten Karma noch einen Raum mit einem kleinen eigenen Balkönchen und Zugluft in den wir anstandslos wechseln können. Ich werde trotzdem mal krank
ich habe erhöhte Temperatur, begleitet von einer irrsingen, ungewohnten Schlappheit und während die Entzückende sich allein auf Erkundungstour begibt, bleibe ich nun liegen, schlürfe laut Ingwertee und schlafe, sehr intensiv und technicolorvoll träumend den Schlaf der Gesundheit.
schlafen, schwitzen und träumen. die Gefährtin ist in den Cafés am Schreiben und ich erhole mich in einer Filmkulisse. Der abgetackelte koloniale Schick macht mich an, ich geißle mich für meinen europäischen Blick, aber ich bin nur als Zeuge der Geschichte hier und touriste sanft
über die Volunteerin im Inselresort und verschiedene Travelagencies versuch ich seit Tagen mir mein Telefon nachschicken zu lassen, aber kein Fährmann nimmt das Päckchen mit. Bei einem Tässchen Cafe leg ich das Schicksal meiner Erreichbarkeit in die Hände meiner jetzigen Landlady
sie ist noch keine dreißig, aber erinnert mich doch an eine sehr alte Guesthousebesitzerin, der ich mal im Norden von Laos begegnete. Das Päckchen sei am Weg sagt sie nach wenigen Stunden. So oft ist mir dieses Scheißfunkgerät schon rausgefallen, aber es kommt immer wieder zurück
die Ingwertee- und Suppenkur richtet mich nach zwei Tagen im Bett wieder auf und ich dwelle mit ins Stätchen. In einem Pub am Kai, in dem wie überall 1$ Pints Bier gereicht werden, sitzt auf einmal Giaco hinter uns. Er geht am Abend auf eine Rooftopjamsession. Da baun wir uns ein
Den Morgen lassen wir bei echtem Expresso und Croissants oder gut gefüllten Toasts in der Boulangerie an der Ecke des Marktes verstreichen. Wir schweben wie auf Wölkchen und die Seiten unserer Notizbücher füllen sich mit leichtfüßiger Lyrik und Entwürfen zu ausladenden Thrillern.
Mit einem Motorrad um wenige Dollar landen wir in den mystischen Bergen von Bokor. Schon wieder Hotelruinen, aber diesmal inmitten atemberaubender naturparkgeschützter Landschaft, Nebelschwaden, ein behaustes Bergkloster und verlassene Französische Bauhausvillen runden das Set ab
Es gibt sogar eine kleine alte Kirche aus Stein in der ich erstmals gestürmte Bilder und Statuen finde, deren Köpfe entfernt wurden. Ich wundere mich nicht und bin auch nicht erschüttert, denn christliche Mission ist eines der brutalsten Mittel psychischer, kolonialer Repression.
Der heutige Mopedausflug bringt uns unvermutet zu den Verdunstungsteichen, in denen mit Handarbeit und Hilfe der Sonne weißes Gold gewonnen wird. Wir erleben die verschiedenen Stadien der Salzgewinnung und dürfen, weil wir lieb fragen auch einen Blick in die riesigen Lager werfen
Zur Session in der Nachbarschaft komme ich heute viel zu spät und noch dazu sind zahlreiche schon etwas ältere Expats im Geschehn, die alle noch was zu erzählen haben. An einer Bar am Fluss kommt es dann aber doch zu einem spontanen Jam mit einem Marriachi. Schließlich landen wir
in der Bar des Japaners, der schon seit Beginn der Ewigkeit durch die Städte der Welt zieht und von Zeit zu Zeit seinen kleinen Zengarten in Form einer exklusiven Cocktailbar öffnet. Mit ungeheuerer Gelassenheit begrüßt er uns als ob wir uns schon lange nicht mehr gesehen hätten.
unglaublich schön hat uns das Städtchen hineingezogen in sein beschauliches Treiben, nun nehmen wir noch die mystische Haseninsel mit. Mit einem Genossenschatsboot setzen wir über auf das Inselchen, dass einen einzigen Hauptstrand hat, auf dem fünf Ressorts zusammen ein Dorf sind
die erste Nacht haben wir einen schönen Bungalow ganz im rechten Eck des Strandes gebucht, der leider für eine weitere nicht mehr frei ist. Es ist Samstag und wir finden ein Quartier am linken Rand der Bucht. es wirkt ruhiger, denn letzte Nacht gab es schon ziemlich wilde Parties
wir richten uns gemütlich ein und genießen den Blick aufs wenige Schritte entfernte Meer. Plötzlich taucht eine Teenagergruppe mit Riesenlautsprecher in unserem Vorgarten auf und beginnt die Weekendparty. Es kommen noch weitere Kids dazu, auch sie haben eigene Speaker mitgebracht
eine derbe Kakophonie kambotschanischer Tekknokunst hat ihr Epizentrum direkt vor unserer Haustür. Es ist der Weekendrush der partywütigen Jugend aus Phnom Phen, vorerst helfen wir uns aus der Not indem wir uns mit Strandsack und Pack auf die nahe andere Seite des Eilands begeben
als wir am Abend zurückkehren ist die Party voll am Laufen und sie läuft auch noch weiter als der Strom, den ein Dieselgenerator für die ganze Insel täglich nur zwischen 18:00-22:00 bereitstellt, wieder aufhört zu fließen. Völlig enerviert flüchten wie morgens zu neuen Gastgebern
dort angekommen können wir endlich die Insel in vollen Zügen genießen, als wir plötzlich bemerken, dass wir eine Kleinigkeit in unserer letzten Hütte vergessen haben. Es entspinnt sich ein nicht unheiterer Inselkrimi, den ich an andere Stelle und rein künstlerisch verwerten will.
Es muss natürlich heißen, den 'wir' an andrer Stelle verwerten. Nur soviel: wir bleiben noch einen Tag länger und das gibt uns die Gelgenheit nach all der Aufregung noch in Ruhe nach dem berühmten leuchtenden Plankton Ausschau zu halten. Nach dem Abschalten der Generatoren treten
wir ans Ufer. Wir sind kurz unsicher, da spaziert eine Botin Poseidons an uns vorbei und lacht uns entgegen:"ihr schaut nach dem Plankton oder? Ihr müsst nur ein paar Schritte weiter reingehen" Mehr Ermutigung braucht es nicht und wir wagen uns ins Wasser. Tatsächlich: es funkelt
wie Sternenstaub: Stardust. Einige Minuten tollen wir durch das warme Wasser und erfreuen uns wie Raumschiffe die mit Lichtgeschwindigkeit durch Galaxiennebel gleiten und dabei Raum und Zeit der kleinen Lebewesen durcheinander wirbeln. Wir haben einen Schatz gefunden und staunen.
des Morgens setzen wir am Boot des Nachbarn, der auch der Inselcop ist, in die Hauptstadt des Krabbengenusses am Festland über. Wir checken schnell und zur Abwechslung in ein gemauertes Hotel ein und schwingen uns aber gleich wieder einmal auf ein Moped um die Gegend zu erkunden.
wow, das sieht ja aus wie in einem Bondfilm hier. Durch einen Höhleneingang gelangen wir in das Innere eines Berges in dessen mit Bäumen und Lianen bewachsenen Krater die Sonne scheint. Hier sind kleine Heiligtümer, Buddhas und Kinder deren Touranbote man gleich zu Beginn ablehnt
Wir könnten ewig dort verweilen und mit dem Moped über kleine Pfade rollen, aber wir wollen auch noch eine Pfefferfarm besuchen und nehmen Kurs nach Westen. Wir rauschen an einem Schild in Richtung einer solchen Farm vorbei, denn die Holde hat sich eine Farm aus dem Prospekt aus-
gesucht. Leider ist die Landkarte in diesem Prospekt nicht so akkurat und weil die Sonne immer tiefer steht rasen wir über vermeintliche Abzweigungen in den Hinterhalt zweier Hofhunde die uns anbellen wir sollten mit unserer gestressten Art verschwinden, damn ein Schlagloch boing
da fallen wir im Zeitlupentempo zur Seite, aber immer noch zu schnell, dass ich meine Füße runterstellte vielleicht liegt's aber auch an der Kamera, die ich am Rücksitz sitzend in der Hand halte und fleißig weiterfilme bis uns eine ortsansässige Dame mit Tigerbalsam entgegeneilt
denn die Lenkerin hat sich, nicht zuletzt durch meine Unachtsamkeit, die Beine aufgeschürft. Das Moped hat nur einen Spiegel verloren, dessen Scherben ich aufsammle und später sehr fair bezahlen kann. Die Pfefferfarm lassen wir diesmal, wir suchen zunächst ärztliche Begutachtung.
Leichte Abschürfungen und blaue Flecken werden grundversorgt und einige Krabben stärken uns für die Reise ins Landesinnere. Nach 7 Wochen an der Küste geht es nun mit dem Bus in Richtung Phonm Phen. Wir kommen gut voran bis wir zuletzt im gewaltigen, zähflüssigen Abendstau landen
endlich angekommen buchen wir, noch ehe wir in einem TukTuk zu einer Vewandten aus meinem steirischen Dörfchen düsen, unsere Tickets für den morgigen Trip nach Angkor. Es ist schon dunkel als wir ankommen, aber nicht zu spät um noch lecker zu snacken und durchs Viertel zu ziehen.
Was für eine Nacht, Nina ist in der Entwicklungszusammenarbeit tätig und mit einem argentinischen Gitarristen zusammen, mit dem sie auch die örtliche Tangoszene befeuert. Die Nacht ist intensiv, kurz und erfrischend, im Bus den Tonle Sap hinauf sind wir die einzigen Europäerinnen
wir kommen noch am frühen Nachmittag an und lassen ausnahmsweise mal den TukTukchauffeur vor Ort das Hotelzimmer aussuchen. Mit Balkon im obersten Stock haben wir wieder mal ein schönes Schnäppchen gemacht. Jetzt aber raus zu den Tempeln, denn das Tagesticket gilt schon vorabends
Angkor, wat für ein Anblick. Ohne den Mopedcrash letzte Woche hätte ich vielleicht überlegt mit Fahhrädern durch die Tempelstädt zu touren, aber so ist klar, dass wir für heute den Motorrikschafahrer engagieren, der uns auch schon gestern Abend in die alte Khmerhauptstadt brachte
Ton ist ein wunderbarer Guide und Angkor Tom der erste von vielen unfassbar schönen Tempelanlagen, durch die wir streifen und dabei auf relativ wenige andere Menschen treffen. Die Chinesischen Gäste bleiben aus, ein seltsamer Virus schränkt ihre Reisefreiheit bis auf Weiteres ein
Wir fühlen uns wie Lara Croft herself als wir allein bis Sonnenuntergang durch die Anlagen streifen und zwischendurch abgesetzt bzw. wieder abgeholt werden. Hin und wieder wird man einen Obulus bei einer Auskunftsperson los, aber kleine, spezielle Entdeckungen sind den stets wert
Den epischen Tag in den lang verlassenen und kürzlich erst wieder entdeckten Kult- und Lebensstädten haben wir mit einer kleinen Tour durch die Backpackerpartystadt ausklingen lassen. Nun sitzen wir schon wieder in einem schäbig schicken Bus, der uns hinüber an den Mekong bringt.
Ein Zeit lang geht es flott über asphaltierte Straßen dahin, doch als wir am großen Fluß ankommen und nach Norden abbiegen, gibt es für unser Gefährt nur noch eine Piste voller Schlaglöcher. Die Stoßdämpfer unseres Vehikels sind bemerkenswert ebenso wie die Staubwolke um uns rum.
an der Grenze erleben wir wieder mal den weitverbreiteten Brauch des Chinesenfoppens. Zwei Radfahrer aus unserer Reisegruppe brauchen für die Grenze, die wir zu Fuß passieren, eine Stunde länger und müssen noch mal für Extraausreisevisae löhnen ehe sie wie wir weiterreisen dürfen
willkommen auf den 4000 Inseln. wir drehen die Zeit zurück. mit einem langboot auf die insel ohne straßen und autoverkehr. in der dämmerung suchen wir schwerbepackt noch eine hütte außerhalb des hafendorfs da fällt auf, dass das dorf seit meinem letzten besuch etwas gewachsen ist
ich finde die Unterkunft in der ich vor sechs Jahren war nicht mehr und weiter in Richtung Grenze ist nichts mehr frei. Zum Glück nimmt uns ein guter Geist mit dem Moped mit und wir finden noch einen Platz bei Familie Vishet mit Blick auf den Mekong und einem schicken Liegebeisl.
nach dem wilden 800 km Ritt quer durch Kambotscha gehen wir es ab heute wieder ruhiger an. zunächst nur schlafen und essen und den eigenen Pier vor Ort nützen um in den mächtigen Mekong zu springen und in der originalen Gegenstromanlage wenige Meter in vielen Minuten zu schwimmen
wir sind im Fluß, bis auf Weiteres Gäste auf einer Flußinsel, vom Festland aus nur mit flachen, wendigen Booten von erfahrenen Steuerfrauen und -männern gelenkt zu erreichen. Ein paar Aussteiger haben in hiesige Familienbetriebe eingeheiratet. wir sehen der Zeit beim Vergehen zu.
Beim Herumliegen im Restaurant machen wir uns mit unseren tibetanischen Nachbarinnen bekannt. Ich präsentiere mein mystisches Buch über den Weg nach Shamballa, das ich auf einem privaten Flohmarkt aufgeschnappt habe. "Shamballa!? Kennen wir, das ist bei uns zu Hause um die Ecke."
wir ziehen die Insel hinunter zu einem Deutschen, der uns einmal weitergeholfen hat und hängen auf dessen Terrasse mit einem pensionierten Westberliner Feuerwehrmann ab. Während die Abenteuerliche eine Einladung zum Ziplinen annimmt, verspiel ich den Tag allein mit meiner Ukulele
Wir ziehen ein Haus weiter zu Bunhom. 7 Bungalows, ein Gasthaus und 2 Boote sind das Geschäft der laotischen Familie, das beispielhaft für das Wirtschaften auf dieser Insel steht. Einmal in zwei Wochen muss unser Host Fährendienst leisten, dieser wird genossenschaftlich erledigt.
mit einem ReiseVloggerPärchen beziehn wir einen Doppelbungalow auf dessen Klo ein gelber Frosch wohnt, der nie merklich aber immer wieder doch seine Position wechselt. Der Finne animiert uns die Kühlbox zu füllen und das Sunsetboot zu chartern für einen kleinen Turn flussaufwärts
diesen gechillten Sunsetturn machen wir ab jetzt öfter. Morgens noch vor der Reissuppe tummle ich mich zwischen den kleinen Inseln im Seitenarm des Flusses der an unseren Häuschen vorbeiführt. Sandbänke, Wasserbüffel und Muschelsammlerinnen kreuzen meinen Weg. ich bin der Frosch
mann und bewege mich stapfend, schwimmend und tauchend zwischen den flachen Stromschnellen herum und erforsche die Archipel. Wie viele der viertausend Inseln kann man in der relativ kurzen Zeit, die man hier verbringt, überhaupt kennen lernen? zurück lass ich mich einfach treiben
wir haben stabile Fahrräder gemietet für zehntausend Kip am Tag und rollen über die alte Eisenbahnbrücke, die die Franzosen einst gebaut haben um ihre überlegenen Panzerschiffe flussaufwärts zu bringen, nach Don Khon. Wir halten Ausschau nach ein paar verdammt seltenen Lebewesen.
wir sind ihnen begegnet, drei echten Irrawadidelfinen, die sich im riesigen Becken unterhalb der Wasserfälle knapp vor der Grenze zu Kambodscha tümmeln. ein Moment unendlicher Erhabenheit und Bitternis. Ich dachte es wären die drei Letzten ihrer Art, aber es gibt doch noch achzig
Es ist die Zeit der großen Tempelfeste. Einmal im Jahr schmeißen die buddhistischen Mönche für die Inselbevölkerung eine mehrtägige Party rund um den Inseltempel. Kirtag im Paradies: vom Enkel bis zur Oma sind alle auf den Tanzbeinen und genießen Traditionstheater und Popkonzerte
Heute haben wir mit unserer BungalowWG bei unserem Gastgeber einen ganzen Tagestrip den Mekong hinauf gebucht. Er hat eigens einen erfahrenen Lotsen engagiert, der vorne am Bug sitzt, den Fluß liest und uns wie ein Dirigent an Untiefen und Stromschnellen vorbei nach Norden leitet
in der Pause spielt er auch mal mit meiner Ukulele und wir helfen alle zusammen, als es darum geht frisch gefangenen Fisch zu braten und die sonstigen bereits vorbereiteten Gerichte, darunter den unverzichtbaren Sticky Rice auszubreiten und zu schnabulieren. Wie zufällig treffen
wir alte Bekannte unserer Bootsmänner auf dem Fluß für deren neuesten Tratsch immer Zeit ist und zudem informiert man sich über die akutellen Strömungsverhältnisse nach deren Maßgabe wir unsere Tour adaptieren. Heimwärts cruisen wir an einem fantastischen Sonnenuntergang entlang.
special episode: das Vloggernachparrpärchen von "Travels On Toast" hat den heutigen Tag auf Tape:
heute bleiben wir in der Hängematte, der Fluß zieht ohnehin vorbei, bringt immer was Neues daher und unsere Gastgeber haben alles da was man zum Leben braucht. so wie's aussieht werden wir wohl nie mehr wegkommen. trotz Monaten On Tour geht Entspannung immer noch ein wenig tiefer
was? schon gleich März? alright, dann wird's wohl doch Zeit weiter zu ziehen. das Flussleben ist phaenomenal aber der Meeresstrand ist auch genial, also werden wir morgen wieder aufs Festland übersetzen und mit Bus und Bahn eine kleine Schleife zu den thailändischen Inseln ziehen
aber es klingt schon nach Abschied. dieses kommunistische Laos ist eines der wunderbarsten Länder der Welt, die kleine Flussinselgesellschaft ein Urbild friedlicher Koexistenz. Ohne Kriegserklärung haben sie Laos und Kambodscha im Vietnamkrieg schwer bombardiert. we won't forget.
Ein Fährboot bringt uns an den Festlandhafen, bevor man uns in einen Kleinbus verfrachtet, der zunächst zwei Leute in einem 20km nördlich gelegenen Dorf aufnimmt, ehe wir wieder zum Ausgangsort zurückkehren und nochmal zwei Passagiere mitnehmen bevor es endgültig nach Norden geht
aber was soll's, wir sind auf einen langen Ride eingestellt und es ist egal wo wir sitzen und welche Schlaglöcher uns wach halten, die Anschlussverbindungen, die wir wie üblich gleich bei unserer Landlady gebucht haben, werden stets eingehalten und überall gibt es leckeres Essen.
schon sitzen wir in einem Bus, der uns über die Grenze bringt und als wir die zu Fuß passieren, wird erstmals unsre Temperatur gemessen. Da ist irgendein Virus ausgebrochen in China, aber der war erst zwei Wochen nach uns in einer Kambotschanischen Stadt durch die wir durch sind.
5 Stunden Verspätung hat der Zug mit dem wir aus dem Osten über Nacht die Hauptstadt ansteuern und es wird nicht weniger. Die Schlafabteile der Thai sind allerdings wunderbar bequem und so bestaunen wir den ganzen Vormittag den Weg von beschaulicher Vorstadt ins Herz der Megacity
dort angekommen springen wir aufs nächste TukTuk zum Ostbusbahnhof und schon ist die Schleife komplett, rollen wir dieselbe Straße hinunter zur Küste, die wir vor 11 Wochen schon befahren haben. Für die gute Insel ist es heute schon zu spät, also steuern wir die des Elefanten an.
es ist schon dunkel als wir mit der letzten Fähre übersetzen und weil schon Nachsaision ist finden wir nur einen einzigen PicUp der alle noch übriggebliebenen Passagiere auf der Insel verteilt. Mit einem anderen Held am Trittbrett stehend halt ich mich fest bis wir im Süden sind.
das Gasthaus, das uns empfohlen wurde, finden wir nach dem wilden Ritt über steile und enge Straßen nicht mehr, aber die Reggeabar mit bunt bemalten Bungalows, wo eine Party läuft hat noch was für uns frei und so bingen uns Zufall und Zuversicht wieder mal das Glück der Mutigen.
wir sind nur ein paar hundert Meter vom südlichen Strand entfernt, wo sich ein kleines Village ausbreitet und wir den alten Musiker und Guesthouseowner treffen, dem wir Grüße aus Laos überbringen und bei dem mehrmals wöchentlich gejammed wird. gemütliche Ankunft in der Nachsaison
wir können es nicht lassen, nehmen uns ein Moped und rollen über die letzte neue Insel auf unserer Tour. Wir entdecken ein paar Ökofarmen, halb ausgestorbene Touristendörfer und einsame Strände. Der Streedfoodmarkt im Hauptort ist aber noch sehr belebt und besorgt's uns himmlisch
Ganz im Süden ist ein Schiffsfriedhof, der aus der Zeit gefallen scheint. Diese Boothotels haben schon bessere Tage gesehen, die schlafenden Ungetüme strahlen mystische Vibes aus. Eines scheint sogar noch in Betrieb zu sein. Wir sprechen niemanden an, um die Illusion zu bewahren.
mir fällt auf 2020 war Schaltjahr und ich hab hier nachträumend einen ganzen Tag liegen lassen, also rasch ab auf Kut. Der Fährmann trägt einen Gürtel, an dem er eine Reihe unterschiedlichster Holzpenise aufgefädelt hat. Er hat für alle Passagiere einen warmen, aufmerksamen Blick
zurück im Paradies. diesmal wohnen wir gleich #beachfront an jenem Strand der uns beim ersten Mal am Besten tat. es kostet jetzt nur mehr zwei Drittel vom Preis der High Season. Am 9. geht der Flieger heim. Nicht mal dran denken. erstmal ankommen, die Hängematten aufhängen schaun
schauen auf die Bucht mit ihrem hunderte Meter langen Sandstrand der komplett unbebaut ist bis auf zwei kleine Ressorts die an seinem nördlichen Ende liegen, eines ist gemauert und das zweite, unsres, besteht aus einigen Hütten, die sich auf Phählen stehend an den Urwald anlehnen
vorne am Ufer auf einem Holzgestell sind zwei Matten ausgebreitet und ein Thai Gayboy und eine ältere Dame warten auf Massagekunden. der Ladyboy, der vor drei Monaten gekonnt der Liebsten Glieder einrenkte, hat die Saison leider schon beendet aber auch die Dame ist eine Meisterin
mit einen Mann Jot, habe ich noch was zu bereden. ich habe vor der Tour nicht artikulieren können, dass er mir immer ein bisschen zu sanft war. nun sage ich ihm, der gleich groß wie ich ist, er solle mich seine Kraft spüren lassen. "like this?", meint er und zeigt seinen Ellbogen
"yes!", entgegne ich ihm freudestrahlend. nun nimmt er mich nach allen Regeln alter thailändischer Massagekunst, Knochen für Knochen auseinander, bis schließlich auch die kleinsten Knöchelchen befreit und locker daliegen ehe sie sich wie von selbst wieder perfekt zusammen setzen.
wow, das tat gut gestern, ich kann gar nicht glauben, dass wir morgen schon wieder nach Europa sollen, denke ich als ich mich morgens auf unsere Terrasse rolle. Die Holde ist bereits im Cafe, ich schau auch mal rüber, da kommt sie mir schon ein bisschen aus dem Häuschen entgegen.
auf ihrem Weg zum Frühstück bemerkte sie mitten in einem Schritt mit einem Bein in der Luft, dass sie gleich auf eine giftgrüne Schlange steigen würde, welche sie verwundert anschaut. geistesgegenwärtig stösst sie sich mit dem noch auf der Erde befindlichen Bein ab und hüpft über
das Tier hinweg. die Zeit bleibt stehen. da sie sich umdreht ist das Wesen verschwunden. nun gibt es kein zurück mehr. keinesfalls morgen. hätte sie diese Schlange gebissen, hätte keine Versicherung der Welt geholfen. obwohl unsre nach 90 Tagen ausläuft, verlängern wir eine Woche
das hättet Ihr nicht gedacht was? der erste Schluss, den wir nach 12 Wochen auf südostasiatischen Eilanden ziehen, ist, dass wir noch nicht genug davon haben. ich hätte zu Hause zwar ein Arbeitstreffen anberaumt, aber ich hüte mich davor mich gegen die Zeichen der Natur zu wehren
als wir die Umbuchung auch technisch abgeschlossen haben, setzt eine Entspannung ein, deren Tiefe in Worte kaum zu fassen ist. eine Extrawoche im Paradies, die schon gefährlich sich nahende Heimat rückt wieder in heitere Ferne. unser Alltag bleibt der Strand, die Musik, die Liebe
anstatt heute einen Pickup in Richtung Pier zu nehmen, nehmen wir einen selbstgemachten Fruchtsalat zum Frühstück und begeben uns schon früh an den komplett ruhigen Abschnitt unserer sandbestrandeten Bucht um zu schwimmen und zur hawaiianische Gitarre zu singen. Langsam swingt es
auch die Rockröhre, mit der ich reise, singt immer öfter mit. wir stehen kurz vor ihrem öffentlichen Debut. in unsrem Endgeilressort entsteht schon wieder eine kleine Hüttenclique und ein paar der Protagonist_inn_en von unserem ersten Besuch auf der Insel sind auch noch immer da.
und auch die Livemusicvenue rollt langsam aus. Mundharmonikameister Michel ist nicht mehr da und kämpft in Frankheit mit seiner Gesundheit, ein anderer französischer Freund der ersten Wochen ist direkt aus der Hängematte in den Himmel. Er hat sich beim Fallen das Genick gebrochen
Er ist im Paradies geblieben und wir überlegen ernsthaft auch da zu bleiben, denn in Europa wütet ein neuartiger Virus, eine kryptische Whatsappnachricht aus der alten Heimat berichtet von drohendem Ausnahmezustand. Was spricht dagegen bis zum Ende der Bedrohung hier zu verweilen
noch immer darf ich jedesmal, wenn ich bei der Musikstation antanze meine zwei Lieder singen. Bandleader Dan hat die Saison über gelernt Gitarrensoli zu spielen, wenn sonst niemand da ist. Die Combo spielt jeden Abend, aber sie werden nicht müde und bleiben hungrig auf die Show.
da wir jetzt am Traumstrand leben bewegen wir uns kaum noch, außer zum Essen und zum Feiern. ich habe schon vor einigen Wochen bemerkt, dass ich auf Recherchetour für mein kommendes Theaterstück über Hippies bin und da treff ich doch tatsächlich einen echten deutschen Kommunarden
er hat Ende der 70er in einer Landkommune gewohnt und es gibt sogar eine Fernsehdokumentation, die er mir von zu Hause aus digitalisieren und schicken wird. Übrigens die Tage vor Ort vergingen unendlich viel langsamer als jetzt nacherzählend, morgen schon verlassen wir das Eiland
also ab an den Strand. achja wir sind ja schon da. Zum guten Nachmittag ein paar kleine Snacks vom nahen Streetfoodgrill und badend, musizierend und trinkend verweilen bis der Sommer untergeht. die letzten Nächte waren leidenschaftlich intensiv. heute geht's auf die Farewelltour.
am Weg zum Abendmahl in die Lieblingswummse shoppen wir in der Apotheke noch Atemschutzmasken für die Heimreise. Ich halte drei Stück pro Person für ausreichend, die Dinger kann man doch zu Haus auch kaufen. Die Vorausschauende hätte viel mehr eingekauft. Ja, ich bin ein Voidepp.
Die Stimmung der letzten Inselkneipentour und auch dieser Mikroblog haben mich lang in Sichherheit gewogen, dass diese Reise nie zu Ende gehen müsste. aber nun nach einem letzten morgendlichen Bad im Ozean vor der Hütte und einer allerletzten Reissuppe wartet der PickUp zum Pier.
Ein letzter Ritt auf der Ladefläche eines Songthaew quer über die Insel. Einmal noch alles aufsaugen und ein paar Restaurants, Bars & liebgewonnene Strände grüßen. Auf der Fähre finden sich heute ein paar legendäre Ikonen der Island Family, scheinbar werden Flüge demnächst knapp.
Wir legen ab. Der große goldene Buddha schaut uns lange nach, als sich das Boot Richtung Festland pflügt. Unsre Seelen liegen noch am Strand. Die Welt zieht vorbei. Unsre Körper sind Passagiere. Masken brauchen wir noch nicht, auf unsre Insel hat sich das Virus noch nicht gewagt.
Noch bei Sonnenlicht nehmen wir am Rand von Bangkok nochmals die Skytrain in die Stadt für ein Dinner und letzte Einkäufe. Alle! Menschen in der Bahn tragen, so wie wir auch, Masken, nur ein paar Italienerinnen, die gerade gelandet sind, sind unmaskiert und telefonieren lautstark
Wo wir auch hinkommen in der Millionencity sind alle maskiert. Wir fühlen uns sicher, die Umgangsformen der Thai sind grundsätzlich distanziert. Ein TukTukfahrer beklagt zwar, dass schon weniger los ist, sieht sich aber infektionstechnisch gegenüber geschlossenen Taxis im Vorteil
trotzdem nehmen wir ein solches, als wir gegen Mitternacht wieder zum Flughafen rausfahren, wobei wir Masken tragen und die Fenster offen halten. Der Airport ist auffallend leer, das Flugzeug dafür brechend voll. Die Flugbegleiterinnen der AUA zeigen uns ihr strahlendstes Lächeln
und das den lieben langen Flug, während viele Reisende sich bedeckt halten und sich unsere Sitzreihe komplett einmümmelt. Nach 13 Wochen fern von allen fliegen wir in eine verordnete, staatliche Quarantäne hinein und das hier ist das Nadelöhr an dem wir der Gefahr ausgesetzt sind
Was ist denn hier los? Wir landen auf einem menschenleeren Wiener Flughafen. Es war scheint's die vorletzte Maschine aus BKK für einige Zeit. Mich freut, dass der Burgerbrater zu ist. Bis zum Flixbus müssen wir noch 3 Stündchen warten. Ich mache einen aufgeregten Videoblogeintrag
Im Doppeldeckerbus von Wien nach Graz sind 7 Personen. Genug Platz, aber ein älteres Ehepaar setzt sich unmittelbar neben eine rotgekleidete Flugbegleiterin, die sich dafür entschuldigen muss, dass sie solche Nähe unpassend findet und sich in der letzten Reihe erschöpft hinlegt.
Wir sitzen oben in der ersten Reihe und fahren an einem wunderschönen Frühlingstag wie heute dem ersten Lockdown entgegen. Die Reise geht nun anders weiter. Wir wollten den Menschen ohnehin sagen, dass sie es mal langsamer angeghen sollten, so wie wir. Jetzt müssen alle abbremsen
and so
we slow
down
สบายสบาย
sabei sabei
ganz langsam
rollen
wir aus
in eine neue Welt
die Photos und Videos
kann ich Dir mal schicken
wenn sie soweit sind
das war unsere große
#SouthEastAsiaTour 2019/20
13 Wochen
98 Tage
danke
fürs Mitlesen
schön,
dass Du dabei warst!
Ende

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