Verehrte #MPK Teilnehmer*innen,
ich habe Feierabend und bin müde.
Täglich nehmen die Infektpraxis Tätigkeiten wieder zu, zu denen wir uns gleich zu Pandemiebeginn entschieden haben, weil es für uns keine Frage war, dass wir mit vollem Einsatz unseren Beitrag leisten werden.
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Ohne adäquate PPA aber mit dem Selbstverständnis, dass wir in der ersten Reihe alles geben wollen haben wir direkt umgebaut, umorganisiert, umstrukturiert,
Lüfter gekauft, MNS für die Pat. genäht, Händedesinfektion aus dunklen Quellen zum Preis von Champagner organisiert.
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Im 1.Quartal haben wir komplett weiterversorgt und alles was nicht in Präsenz (!) sein musste per Tel. und Mail erledigt. Bezahlt wurde das nicht.
Obwohl wir Kurzarbeit hätten anmelden können taten wir das nicht, weil klar war, dass andere das Geld dringender brauchen werden.
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Nein, wir sind keine golfspielenden Hobbymediziner*innen, sondern wir haben versucht solidarisch zu sein.
Kurz vor Weihnachten waren wir kollektiv durch, auf, hoffnungslos.
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Es war Usus, dass wir spät in der Nacht positive Befunde durchtelefoniert bekommen haben und genau das wird sich jetzt wiederholen.
Ohne Not und wider besseres Wissen wird sich das alles wiederholen.
Unsäglich.
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Verstehen Sie mich nicht falsch.
Das ist unser Job und den machen wir selbstverständlich, so wie die Menschen im Einzelhandel, Handwerk, in den Bildungseinrichtungen und in unzähligen anderen Branchen auch und die damit den Laden am laufen halten.
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Die Frage ist nur, weshalb Sie Ihren Job nicht ordentlich machen?
Warum lesen Sie die bestens aufbereiteten Modellierungen nicht?
Warum informieren Sie sich so lückenhaft, dass Sie sich reihum regelmäßig mit absurden Behauptungen bloß stellen?
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Ja, auch wir haben tgl. Pat., die Abstand, Masken und Händedesinfektion nervig und total drüber finden und die uns annörgeln. So what?
Ärgerlich, aber für uns kein Grund deshalb den Infektionsschutz in unseren Räumen aufzugeben.
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Warum nur scheint es Ihnen egal zu sein,
dass wir seit dem Herbst die Kontrolle verloren und nicht wieder gewonnen haben
und demnächst die dritte Volleskalation erleben werden?
Stand heute sind 75009 Menschen verstorben.
Ich habe allmählich keine Worte mehr für Ihr Tun.
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Warum ignorieren Sie ein Konzept,
das quasi "ready to use" auf dem Tisch liegt?
Mit dem Sie proaktiv Leid, Tod und einen weiteren Endloslockdown verhindern können...
Warum tun Sie das oder besser gesagt warum unterlassen Sie Essenzielles?
10/10 #NoCovid
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nun ist es soweit. Die #NotbremseJETZT muss her.
Zum morgigen #BundLänderGipfel habe ich Anmerkungen.
Es lohnt sich zurück zu schauen.
Ein Thread. 1/x
Wie wir gut durch Welle eins kamen ist hinlänglich bekannt. Timing, Glück, eine extrem gut mitarbeitende Bevölkerung im LD, stringentes Test, trace, isolate and quarantine, ein leistungsstarkes Gesundheitssystem.
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Anstatt dann aber auf die Modellierer*innen wie @ViolaPriesemann und Prof. Meyer-Hermann zu hören haben Sie danach den ersten Lockerungswettbewerb eröffnet und sind damit dank niedriger Inzidenzen recht weit gekommen.
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Ich zitiere mal frei nach meinem alten Chefarzt:
"Was aussieht und sich aufbaut wie eine 3.Welle, ist in aller Regel tatsächlich die #DritteWelle
Frau Kollega".
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Nun, jetzt ist sie wohl da.
Die einen wollten sie wegimpfen, was auch ohne #AstraZeneca Stopp leider viel zu optimistisch war.
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Die anderen wollten sie weg testen, was im Prinzip eine sehr gute Idee ist, wenn es denn ausreichend Zugriff auf Tests, eine konsistente Strategie und v. a. konsequente Isolations- und Quarantäneanordnungen hätte.
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"#Inzidenzen sind Schall und Rauch"
Tschechien 805,3
Estland 676,2
Schweden 267,6
Frankreich 221,8
Alles nur Zahlen?
Nein.
In Tschechien muss triagiert werden.
Ein Thread zu den überraschend schnell geänderten Framings.
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Was war ich froh im letzten Jahr in einem Land zu leben, in dem es zwar anfangs massiv an PPA mangelte, aber das hatte ich längst ad acta gelegt als ich v. a. Dank der Bundeskanzlerin das Gefühl hatte, dass der Infektionsschutz für die Bevölkerung oberste Priorität hat.
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Rufen nach natürlicher Herdenimmunität wurden konsequente Absagen erteilt, zumindest von der Kanzlerin und Helge Braun und auch Markus Söder.
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Diese Twittersache, die der #Welt Feuilleton Ressortleiter mit @DrZoeHyde und @c_drosten angezettelt hat ist auf vielen Ebenen verstörend.
Am meisten irritiert aber dies:
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Herr @a_rosenfelder spricht tatsächlich von einer "Drosten Fanbase".
Wie verrückt ist das denn?
Als würde die Bevölkerung Wissenschaftler*innen nach persönlicher Sympathie und nicht nach deren Arbeit beurteilen.
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Nach 1 Jahr Pandemie können die Menschen auch dank hervorragenden Podcasts wie dem des @ndr, bestens aufbereiteter Wissenschaft durch @maiti_nk und @Fischblog z. B. sehr wohl entscheiden welche Wissenschaftler*innen Substanzielles zur Lösung der Krise beitragen.
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Was denken sich unsere Mitmenschen wie @HeribertPrantl und #TheaDorn eigentlich, was wir Mediziner*innen so den ganzen Tag machen, wenn sie von #Fürsorgeradikalismus (Dorn) sprechen
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und sagen, dass "wir lernen müssen mit der Krankheit zu leben. Wir haben ein sehr aseptisches Gesundheitsverständnis." (Prantl)
Gilt das nur für Covid19, weil die Pandemie unser Leben gerade fürchterlich durcheinander bringt?
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Oder meinen Fr. Dorn und Hr. Prantl das universell?
Was wäre denn los, wenn wir diese steilen Thesen bezgl. sämtlicher Krankheiten anwenden würden?
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Zur fast unerträglichen Verklärung und Romantisierung von Erziehung und Bildung in einer globalen Pandemie.
Ein zugegeben sehr langer Thread.
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Warum wurde präpandemisch nicht über die Systemrelevanz von Erzieher*innen, LuL und Schulbegleiter*innen diskutiert?
Über ihre Arbeitsbedingungen, Gehälter, Limitationen durch Hardware z. B., die der Ära Konrad Zuse entstammen könnten ?
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Wo finde ich die massiven, präpandemischen Offensiven um Bildungsungerechtigkeit zu bekämpfen? Kleine Anmerkung: in meinem Studium war es denen, die arbeiten mussten, um ihren Lebensunterhalt zu stemmen
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