Weil der Thread gerade mehr Aufmerksamkeit bekommt, als mir wirklich geheuer ist: Ich werde darunter alles ausblenden und im Notfall wegblocken, was auch nur grob in die Richtung von Victim Blaming geht. Ja, dazu gehört auch "Sie sollte es trotzdem anzeigen." Warum?
Ich erzähle hier auf meinem privaten Profil die Geschichten von Opfern. Sie hatten keine Wahl, mit der Gerichtsverhandlung kam automatisch die Öffentlichkeit, ich als Journalistin bekam automatisch Zugang zu ihrer Geschichte, zu ihrem Trauma.
Ich werde immer darauf aufpassen. Ich werde nicht dulden, dass hier Betroffene, weil ich ihre Geschichte erzählen, ein schlechtes Gefühl bekommen oder gar retraumatisiert werden. Es ist bitter genug, dass ihr Leid als Beweis für die Notwendigkeit von Änderungen in
unserem System dienen muss. Dass wir diesen Sensationsfaktor brauchen, um ihnen zu glauben. Lasst uns so emphatisch wie irgend möglich damit umgehen.
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Ich weiss, dass ihr "Vergewaltigungen müssen angezeigt werden, sonst darf man sich nicht beschweren" nicht alle aus Bosheit sagt. Deshalb im Thread drei Beispiele aus Gerichtsverhandlungen, die ich persönlich begleitet habe. TRIGGERWARNUNG (sexuelle) Gewalt.
Hab ich glaube ich schonmal erzählt: Eine 13-Jährige, im Schwimmbad von einem fremden Mann erst verfolgt und angefasst, dann in der Umkleide missbraucht. Musste vor der Verhandlung in einem Raum mit dem Täter warten. Ich habe dann einen Sicherheitsbeamten geholt, der ihr beistand
Im Prozess wunderten sich Richter und Staatsanwältin dann darüber, dass das Mädchen vor Angst zitterte und nicht prozessfähig war.