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Apr 18, 2021 189 tweets 23 min read
Thread über das LFT 2021

TERFs haben die Orga bei dem Lesbenfrühlingstreffen 2021 übernommen. Bald gibt es also 3 Tage virtuellen Hass auf trans Personen. Ich hab in das Programm geschaut und berichte.

CN Transfeindlichkeit im gesamten Thread
Das Lesbenfrühlingstreffen ist ein seit Mitte der 70er jährlich stattfindendes Vernetzungstreffen für Lesben in wechselnden Städten in Deutschland. Dabei gibt es über mehrere Tage Programm, Vernetzungsorte, Events, Stände etc.
Jedes Jahr wechselt die Stadt und auch das Orgateam.
Zwar werden die Teams immer vom Lesbenfrühling E.V. unterstützt, aber sie können eigene Strukturen entscheiden und je nachdem partizipativer oder eben nicht sein.
Dabei gibt es immer einmal eine Mitfrauenversammlung, auf der über verschiedene Themen diskutiert werden kann.

Auf den LFTs der letzten Jahre gab es immer wieder heftige Diskussionen um Einladungspolitiken, ob und wie gendern und transinklusivität.
L*FT2019
Das Lesben*Frühlingstreffen 2019 wollte zum Beispiel durch ein Sternchen an den Lesben alles besser machen. Aber gleichzeitig auch allen anderen gerecht werden. Das Ergebnis davon war... naja.
Das L*FT2019 in Kritik durch Referent_innen, aber auch durch das Jugendnetzwerk:lambda, weil deutlich transfeindliche Inhalte verbreitet werden sollten (und auch wurden).
Lambda kritisierte besonders eine Veranstaltung, auf der es darum ging, dass ~die Lesben durch die transgenders unsichtbar gemacht werden~. Typisches gegeneinander Ausspielen von Lesben und trans Personen.
Nie vergessen, dass in solchen Argumentationen immer trans Lesben unsichtbar gemacht werden, weil Lesben und trans Personen als komplett unterschiedliche Kategorien, ohne Überlappungen, konstruiert werden. Wer macht hier nun wen unsichtbar?
In einem Vortrag sollte die krude Theorie der Rapid Onset Gender Dysphoria verbreitet werden, also ~die Kidz werden von Tumblr getranst und waren vorher ganz normal~. Das Studiendesign hat nur Eltern aus transfeindlichen Foren befragt, also sehr glaubhafte Forschungsergebnisse.
Auch haben 2 vom LAZ reloaded Gender aus radikalfeministischer Perspektive betrachtet. Tiefgreifende Kritik, wie, dass Gender das Patriarchat aufrecht erhält und deswegen weg muss. Die Argumentation war schon in den 90ern langweilig.
Und sie hatten Rückzugräume eingerichtet unter anderem für BI_PoC, Familien und.... cis-Frauen?! 🤨 Die Orga 2019 hat einen Both-Sides-Kurs gefahren, bei dem sie versuchten auch Transfeind_innen gerecht zu werden.
LFT2021
Das insgesamt 47te LFT findet am 21.-23. Mai 2021 in Bremen statt.

Das LFT2021 wird organisiert von den „Graugänsen“, das ist ein radikalfeministischer Zusammenschluss per geschlossenen Facebook Gruppe, in der sich Personen in ihrer Transfeindlichkeit radikalisieren.
Die Gruppe umfasst gerade 409 Mitglieder. Ober-TERF ist dabei Susanne Bischoff.

Die Graugänse zeigen in ihrer Beschreibung schon sehr nett, wie inklusiv sie sind. So sind in ihr auch intersexuelle Lesben und... detrans Lesben willkommen. Trans Lesben hingegen... 🙂
Ich hab ehrlich etwas Angst diesen Thread zu veröffentlichen. Insgesamt hab ich noch keine Kritik zu dem LFT21 gefunden und ich hab Sorge nun mich TERFs auszuliefern.
Allgemein zum Programm: Es gibt ein inkonsistentes Gendern. Texte, die von der Orga geschrieben werden, sind grundsätzlich im simplen Femininum. Texte anderer enthalten, je nachdem, was sie eingesandt haben, auch mal ein Gendersternchen.
Das Logo ist wundervoll typisch, es gibt die Labrys/Doppelaxt, Zwei Hände, die gemeinsam eine Vulva formen, und an den Seiten jeweils 2 überlappende Venussymbole. Alles geziert von dem Motto „Rising to the Roots“ Image
Rising to the roots. Ja, zurück zu den Wurzeln und so. In Bezug auf „5000 Jahre Geschichte patriarchaler Machtverhältnisse“ wird die Unterdrückung als cis Frau als die einzig relevante gesetzt.
Die guten Wurzeln, wie bevor die bööööösen trans Personen den Feminismus zerstört haben. Weil trans Personen wurden erst 1920 erfunden und vorher gab es sowas nicht. strikte Binärgeschlechtlichkeit gabs ja auch schon immer und überall, ne? 😉
Die Orga erklärt ihr Motto sehr eindeutig. Es geht ihnen in ihrem Feminismus um biologische Körper und überhaupt als Mädchen geboren worden zu sein. Dies ist, in aller Deutlichkeit, eine klar essentialistische Ausgrenzung von trans Frauen.
In einer Aufzählung von Diskriminierungskategorien, gegen die sie sind, fehlt Cissexismus bzw Transfeindlichkeit. Warum nur? 🙃

Spoiler: weil sie selbst transfeindlich sind. 😬
Aber hey, das ist vielleicht auch ein bisschen mies nur auf Basis der Erklärung ihres Mottos sofort sie als transfeindlich zu bezeichnen. Lasst uns lieber ansehen, was sie für ein Programm zusammengestellt haben! Wird sicher super 😘
Also zum Programm. Ich hab mich entschlossen einfach chronologisch durch das Programmheft zu gehen, das ist erst bisschen langweilig, wird aber schnell fahrt aufnehmen, versprochen.
Bei den Vorträgen gibt es allerlei Stuff, ob Infos über Lesben im Alter, zum gemeinsamen Wohnen, über Squirting, Lesbengeschichte in BaWü, das behandlich ich hier nicht, stattdessen schau ich mir die 27% aller Vorträge an, die einfach da sind, um gegen trans Personen zu hetzen ☺️
Moderation Julia Beck
Eine der Moderatorinnen, die durch das gesamte Programm führt, wird Julia Beck sein. Beck ist US Amerikanische Feministin, Mitglied bei LAZ Reloaded (darüber reden wir noch später) und bei der Womens Liberation Front an mehreren Kampagnen beteiligt.
Beck beschreibt in einem Vortrag, dass Frauen kolonialisiert durch trans Personen werden würden. Ich glaub, Beck sollte mal recherchieren, was die tatsächliche Kolonisation mit nicht zweigeschlechtlichen Gesellschaften gemacht hat.
Beck beschreibt in einem Vortrag, dass Frauen kolonialisiert durch trans Personen werden würden.

Ich glaub, Beck sollte mal recherchieren, was die tatsächliche Kolonisation mit nicht zweigeschlechtlichen Gesellschaften gemacht hat.
„[trans women] have incredible influence over every major institution of patriarchal society. The government, the schools, the mainstream media. And even the institutions, that lesbians startet 50 years ago.“
USA klingt wie ein ziemlicher Traum für trans Personen. Well... except for... its not. Ich wünschte, wir hätten die Macht, die Beck uns andichtet, aber es ist nicht incredible influence, wenn 1 um das Recht kämpfen muss, dass 1 überhaupt auf Klo gehen darf
Auch sagt sie, dass junge Mädchen dazu ermuntert werden ihre weibliche Identität abzulehnen. Dass trans Jungen existieren können und dabei nicht notwendig gequält werden, wird schon als großes Staatskonversionsprogramm verstanden.
Beck hat bei Women’s Liberation Front (WOLF) an mehreren Kampagnen mitgearbeitet. WoLF ist eine zutiefst transfeindlich Organisation aus den USA, die Lobbyarbeit gegen trans Personen machen und emanzipatorische Gesetze bekämpfen.
U.A. indem sie bei politischen Anhörungen ihren Hass verbreiten, Einzelpersonen mit Talkingspoints für Politiker_innen ausstatten, oder auch Media-Ressourcen für einen transexklusiven Sprachgebrauch mit Talkingpoints bereitstellen.
Manchmal retweetet WoLF auch Breitbart because... Feminism! Und Lob über Richard Dawkins.

Und jetzt überlegen wir mal, wohin im politischen Spektrum deren Lobbyarbeit zielt... welche Partei in der USA sich besonders gegen trans Personen so sehr einsetzt.... feeeeminiiissmmmm 🥰
Sie arbeiten für eine Welt, in der trans Personen leiden, koste es, was es wolle.
Bsp. sie kämpfen ~für Fairness für Mädchen und Frauen~ und meinen, dass trans Frauen kein Sport machen sollten. In Florida wurde gerade ein Gesetz durchgeboxt, dass Genitalinspektionen an Kindern ermöglicht, wenn Unklarheit über das Geschlecht herrscht.
Esokram und Brustkrebs
Okay, eigentlich wollte ich nur über TERF Stuff schreiben, aber teils ist so Esokram dabei und uff.. es gibt Programm, in dem pflanzliche, homöopathische und ganzheitliche Alternativen zur Brustkrebsbehandlung gezeigten, werden und I just can’t! 😣
Lesbisches Aktionszentrum Berlin reloaded
Das LAZ reloaded ist wieder dabei! LAZ steht für lesbisches Aktionszentrum Berlin und war eine in den 70ern und 80ern aktive Gruppe radikaler Feminist_innen. Das LAZ Reloaded will da nun anknüpfen.
Das Logo vom LAZ wurde etwas geupdated, statt einer Faust im inneren des variertem Venussymbol, ziert jetzt darin der Name „LAZ Reloaded“ mit angehängtem XX. Chromosomen und so, damit exklusive Politik sofort klar wird. ImageImage
Das Logo vom LAZ wurde etwas geupdated, statt einer Faust im inneren des variertem Venussymbol, ziert jetzt darin der Name „LAZ Reloaded“ mit angehängtem XX. Chromosomen und so, damit exklusive Politik sofort klar wird.
Vortragende sind Christiane (Härdel, denke ich) und Wiebke, daneben ist aber auch Julia Beck, übergreifende Moderation, wie auch eine andere Vortragende, Gunda Schuhmann, dabei, sowie ein Film über das LAZ.
Christiane Härdel war auch die, die beim E2H von der TAZ eine sehr transfeindliche Veranstaltung geben wollte, moderiert von Jan Feddersen ☺️
Sie hat sehr interessante Ansichten zu Rassismus („wir waren alle weiß, da war das gar kein Thema“). Und in den Gender Studies werden alle indoktriniert!

Hach, ich wünschte, Gender Studies wäre so cool wie TERFs immer sagen....
Und, was machen Christiane und Wiebke so bei dem LFT21? Auf der einen Seite werben sie dafür, wie cool das alte LAZ war, auf der anderen Seite haben sie folgendes vor:
„Jetzt wollen wir die jungen Lesben, die mit der Genderideologie aufgewachsen sind und sie verinnerlicht haben, anziehen und stärken. Genderkritische Lesben geben sich zu erkennen, schaffen eine Plattform zum Austausch miteinander und zur Planung von Aktionen.“
Warum junge Lesben angezogen werden müssen, weiß ich nicht, ~Genderideologie~ macht vielleicht alles ziemlich kalt. Wieder ernst: Genderideologie als Begriff ist interessant in seinen Anknüpfungspunkten.
Warum junge Lesben angezogen werden müssen, weiß ich nicht, ~Genderideologie~ macht vielleicht alles ziemlich kalt. Wieder ernst: Genderideologie als Begriff ist interessant in seinen Anknüpfungspunkten.
Hier geht es darum, dass mit Genderideologie alles gemeint wird, was von strikt getrennter binärer Zweigeschlechtlichkeit abweicht. Hier geht es simpel um TERF Vernetzung.
Susan Hawthorne
Susan Hawthorne gibt einen Beitrag über Separatismus als Strategie für die Befreiung von Frauen. Cool. Dabei referiert sie ihr Buch, was sie 1976 geschrieben, aber erst 2019 bei Spinifex Press veröffentlicht wurde.
Separatismus ist diese Theorie und Praxis durch Trennung Möglichkeitsräume zu schaffen und wird auch immer noch angewandt, wie mit FLINTA Räumen. Kann sinnvoll sein, aber auch teils problematisch. Aber was denkt Susan?
„The proletariat did not ask capitalists to join their group, but women are expected to welcome with open arms men who claim to be women.“
Oh.
Susan nutzt das übliche Argument, dass trans Frauen Männer seien und entsprechend macht hätten, daher in ihrem Beispiel die Kapitalist_innen seien. Um bei diesem Schluss anzukommen, muss 1 nur alles rund um trans Frauen ignorieren. 🤗
CN Suizid

Trans Personen werden pathologisiert, wurden/werden zwangssterilisiert, erleiden häufig Übergriffe, sind auf Wohnungs- und Arbeitsmarkt stark benachteiligt, 41% haben mind. einen Suizidversuch hinter sich, aber klar, Patriarchat liebt uns.
CN Vergewaltigung

„This is an expectation even in prisons, refuges and rape crisis centres and women wanting to achieve in sports and the arts are expected to allow men to take out the prizes.“
So umständlich als Formulierung für: trans Frauen sollen nicht existieren.
Hawthorne schreibt extra, ähnlich wie Julia Beck, nicht den Begriff „trans Frauen“. Ansonsten müsste 1 sich damit befassen, dass Frauen keinen Zugang zu Frauenräumen haben sollte. Stattdessen spricht sie grundsätzlich trans Frauen ihr Geschlecht ab.
Sie bedient Ängste, es könnte etwas weggenommen oder unsicherer werden, wenn trans Frauen Zugang haben. Das ist einfach nur Hass.
Aber wollen wir nochmal uns ansehen, was sonst so bei dem Verlag Spinifex Press passiert?
Spinifex Press Australia
Ich hab mich voll gewundert, auf einer der Seiten gibt es dann eine Werbeanzeige mit einem Buch, auf dem groß „Transgender Body Politics“ steht. Ich war natürlich gespannt. Also lets talk about Spinifex Press.
Spinifex ist ein australisches Verlagshaus, das die eigenen Bücher als „award-winning, innovative and controversial“ beschreibt.
Was ist nun mit diesem transgender Buch? Ist sicher gut, oder? ☺️
Tl;dr; vom Buch ist: trans Personen kolonialisieren Frauen und brauchen dafür lebenslang Hormone etc, Big Pharma freut sich.
Spinifex ist ein klassischer TERF‘n‘SWERF Verlag, in dem auch andere populäre Transfeindinnen, wie Janice G. Raymond, Sheila Jeffreys oder auch Julie Bindel veröffentlicht haben. Und natürlich Susan Hawthorne.
Laura Méritt
Die opportunistische Cisse Laura Méritt ist natürlich auch dabei. Sich selbst auf die Schulter klopfend, weil hat ja ihren cringy transtoyDe Shop, kann sie ja auch bei einem transfeindlichen LFT21 von der ~weiblichen Sexualanatomie~ sprechen.
Laura kennt die Kritik seit Jahren und nutzt trotzdem gerne eine exklusive Sprache und war in der Vergangenheit immer mal wieder transfeindlich. Mich wundert überhaupt nicht, dass sie mit dabei ist.
Astrid Osterland
Astrid Osterland, der wichtig ist zu erwähnen, dass sie auch ohne Gendersternchen angesprochen werden kann, macht auch ein bisschen Programm. „Von einer, die auszog im Queerland zu leben.... und dabei das Fürchten lernte“ 👻
Queerfeminismus sei lesbischer Mainstream und sie als lesbische Uraltfeministin kann sich da ja nicht mehr wohl fühlen, weil zu viel kategoriale Verwirrungen und Kampfzonen umstrittener Bedeutungen! Alles viel zu queer!
Also, was ist das? Astrid ohne Gendersternchen hat keine Lust irgendwie was neues zu lernen und mag es nicht, wenn darauf hingewiesen wird, dass sie Personen aktiv diskriminiert. Voll schlimm für sie 😢
Raddykes
Langsam kommen wir zu den richtig harten Veranstaltungen.
„Lesbenphobie und Frauenfeindlichkeit aus der «queeren» Szene.“ von den Raddykes, einer 2019 in München gegründete Gruppe radikaler Feministinnen.
Ganz typisch: aus radikal feministischer Position wird die Position der Lesbe heraus definiert und dann alles, was diese Definition kritisiert, als Lesbenfeindlich eingeordnet.
Dabei versuchen sie sich identitätspolitisch zu immunisieren, nichtlesbische Mitglieder der queeren Szene würden sich ja erdreisten darüber zu urteilen, was Lesben sind und was nicht.
... aber sie als nicht trans Person über trans Personen zu sprechen geht voll klar. Würden sie natürlich nie tun, reden nur drüber, wer Lesbe sein kann und wer nicht. Und allein nur der Gedanke eine trans Frau könnte Lesbe sein, sei ja schon lesbenfeindlich.
So möchten sie über die Lesbenfeindlichkeit in der queeren Szene sprechen, etwa die Unsichtbarkeit von Lesben und „frauenfeindliche Äußerungen schwuler Männer“ oder ganz diskriminierende Sprüche wie.... „Hearts not parts“?
„Hearts not parts“ steht dafür, dass es um die Liebe zweier Personen geht und nicht, welche intime Anatomie beide besitzen. Weil, wenn sich Leute in einer Bar treffen, dann sind meist erstmal weder intime Anatomien im Spiel noch sichtbar.
Heißt, Personen suchen sich Personen, auf die sie stehen. Wie zum Beispiel, dass Lesben sich Frauen suchen. Die Raddykes möchten hier aber nun absprechen, dass eine Frau eine Frau ist, wenn nicht eine bestimmte Anatomie vorliegt.
Lesben sollen nur eines sein, um einen alten Tweet zu zitieren, etwa: ~Vaginamenschen, die auf Vaginamenschen stehen~. Richtig feministisch. Das ist simpler Essentialismus und die gleiche Logik, die auch ~Super Straights~ nutzen.
Sie meinen, dass „Hearts not parts“ Homosexualität trivialisieren würde, weil die Relevanz des Körpers und Sexualität abgestritten würden. Aber sie streiten die Erfahrungen von allen Lesben ab, die mit trans Personen kein Problem haben.
Sabet
Finally some kind of... trans representation....? Naja, wer hätte es erwartet, das einzige, wo es so richtig um trans Personen geht ist, wenn sie eine weitere Transition machen.
Wie immer: TERFs lieben detransitionierte Personen, die bereit sind gegen trans Personen sich einzusetzen. Bester Weg um Transition insgesamt abzuwerten ist die Angst vor Fehlern, Fehlentscheidungen zu beschwören und eine Weltverschwörung herbeizuschwurbeln.
Wenn trans Personen nicht auf härteste Weise während einer Transition diskriminiert werden, dann hat laut TERFs das Gesundheitssystem versagt und ist eine Industrie, um Personen massenweise zu Transitionen zu bewegen. Entsprechend soll trans Health Care abgeschafft werden.
In diesem Programm berichtet und Sabet von ihrer Detransition und erklärt, wie das sonst so national und international ist. Sabet ist von Post-trans(dot)com. Die 2 Gründerinnen waren auch schon in der EMMA mit dabei.
Im Ankündigungstext heißt es, dass Detransitionierte als fehldiagnostiziert oder als Kollateralschaden dargestellt würden. Ich würd ja eher dafür plädieren, dass wir mehrere Transitionen normalisieren.
Natürlich ist es Mist, wenn eine Person diesen furchtbaren Prozess durchläuft und am Ende merkt, dass es doch nicht das richtige war. Manche Entscheidungen kann 1 einfach bereuen. Aber das kann nicht dazu führen, dass niemand mehr Entscheidungen treffen darf.
Wie ich schonmal schrieb, wir brauchen liebevolle Räume, in denen Geschlecht und Sexualität ausgetestet werden können und Vielfalt wirklich wertgeschätzt wird, anstatt, dass 1 in Angst vor TERFs leben muss und der eigene Körper immer wieder diskutiert wird.
In der Dominanzgesellschaft sind Körper so hart normiert und der Zwang zu bestimmten Maßnahmen innerhalb der Transition so deutlich, dass 1 viel Kraft braucht, um sich nicht dieser Normierung hinzugeben. Feministische Räume sollten da anders sein.
In der Entweder-oder Logik, die TERFs nutzen, gibt es nur die Option, dass 1 in Folge von Detransition ~den eigenen Körper verstümmelt hat~. Wir sollten stattdessen verschiedene Körper in ihren Besonderheiten anerkennen und normalisieren.
Ich hab selbst nach meiner BrustOP gut 3-4 Jahre gebraucht, um meinen Körper wieder zu akzeptieren, weil es schwer war mich von normativen Vorstellungen zu trennen.
Es ist nicht hilfreich, wenn wir Strukturen schaffen, in denen Körper bestimmten Normen entsprechen müssen.
Und Leuten Transitionen zu versagen und sie dazu zwingen zu wollen, dass sie ihren Körper lieben lernen müssen, wie er ist, ist Normierung und Übertritt schnell die Schwelle hin zur Konversionstherapie.
Post-trans ist eine Seite, mit der politisch gegen trans-Rechte gearbeitet wird und versucht wird, Transitionen für andere trans Personen deutlich zu erschweren oder zu verunmöglichen.
Gunda Schumann
Gunda Schumann, Mitfrau des LAZ reloaded, ist mit dem Vortrag „Genderidentität anstatt Geschlecht Ein trojanisches Pferd für die Frauen?“ dort. Klingt übel, ist es auch.
Der Text beginnt sofort mit: „Es gehört zu den Glaubenssätzen des «links»-liberalen Mainstreams, dass Genderidentität «fluide» ist und ‚Transfrauen‘ und ‚Transmänner‘ die Dichotomie zwischen Mann und Frau aufheben.“
Dass Genderidentität fluide ist, ist nebenbei nicht die Annahme. Es gibt spezifische Personen, deren Geschlecht fluide ist, aber bei vielen ist es eben nicht so.
Ansonsten hätte ich mir ja auch die Transition sparen können, war jetzt nicht gerade spaßig.
Dass trans Frauen und trans Männer die Dichotomie zwischen Mann und Frau auflösen, stimmt auch nicht. Die Kategorien sind doch ganz klar in der Dichotomie einzuordnen. Stattdessen wird die Annahme aufgehoben, dass Geschlecht sich niemals ändern kann.
Schumann behauptet, dass die geschlechtliche Diversität sich als trojanisches Pferd für Frauen entpuppen würde. Da ist die gute alte Behauptung von Unterwanderung drin, die besonders trans Frauen immer wieder an den Kopf geworfen wird.
„Neben der exzessiven Diskriminierungslogik des neuen Zeitgeistes, die absolute Inklusion fordert, haben Geschlechtergerechtigkeit und der Kampf der Lesben um eine autonome sexuelle Identität keinen Platz mehr.“
Okay, das müssen wir erstmal auseinander nehmen.
Exzessive Diskriminierungslogik bedeutet, dass trans, inter und nonbinary Personen zu viel Diskriminierung benennen und, ganz patriarchal gesprochen, sich nicht so anstellen sollen, weil sonst ist das absolute Inklusion.
So ein bisschen DIskriminierung muss 1 ja auch mal aushalten können, alles sonst ist ja absolute Inklusion und zu viel Inklusion ist ja auch aus irgendeinem Grund schlecht. Was....?
Sie meint, Geschlechtergerechtigkeit und der Kampf der Lesben hätten kein Platz mehr, aber Geschlechtergerechtigkeit versteht sie hier nur im Sinne von Zweigeschlechtlichkeit. Gerechtigkeit für alle Geschlechter interessiert sie nicht.
Die Interessen von INT Personen und von Lesben möchte sie als Gegensätze konstruieren, um ein Bedrohungsszenario durch INT Personen zu schaffen.

Immer wieder muss betont werden: Lesbe-sein und inter-, trans- und oder nonbinary-sein schließt sich nicht gegenseitig aus.
Sie behauptet ferner, dass vom ~biologischen Körper~ abstrahiert würde, jedoch ist Geschlecht des biologische Körpers eine hoch variable Assemblage unterschiedlicher Faktoren, die bei den meisten Personen nicht nachgeprüft werden.
Biologische Körper sind nicht einfach entweder oder. Sie sind komplex und hochindividuell.
~Biologische Körper~~ist nichts als ein ideologisches Schlagwort, dass sich an Schulbuchvorstellungen orientiert, aber die tatsächliche biologische Diversität außer Acht lässt oder sich in Pathologisierungen verliert.

Heißt, dass TERFs vom ~biologischen Körper~ abstrahieren.
Als Konsequenzen benennt sie folgendes: 1. „Den Rückfall in Geschlechterstereotype“. Die Welt, die sich TERFs wünschen, in der Geschlecht am Aussehen abgelesen wird und entsprechend Zugänge zu Räumen reguliert werden, fällt sicher nicht dahin zurück.
2. „Die Negation des homosexuellen Begehrens“. TERFs sprechen allen cis Lesben, die trans Frauen lieben, und allen trans Lesben, ihr lesbisch sein ab. Das ist eine Negation homosexuellen Begehrens.
3. „Transformierung lesbischer Mädchen in ‚Transjungen‘ bei gleichzeitiger Sterilisierung und Verstümmelung ihrer Körper“. Hier wird Panik gemacht, dass körperliche Eingriffe vor dem 18ten Lebensjahr vorgenommen werden könnten. Das stimmt nur nicht.
TERFs sind sauer, dass die Personen, die sie als lesbische Mädchen einordnen wollen, selbst andere Entscheidungen treffen und zählen dann diese Personen als Verlust.
Sie versuchen, zu bestimmen, was Lesbe ist, machen das Ganze zu einem sehr autoritären Konzept und ärgern sich, wenn Personen nicht innerhalb dieses engen Konzepts mitspielen wollen.
Die historische Parallele, dass viele Lesben sich nicht als Frauen definierten, ignorieren sie dabei, sondern wollen jetzt allen Personen aufdrücken, dass sie sich als Frauen definieren müssen. Bisschen ironisch Zwinkersmiley 😉😉😉
4. „Beseitigung geschützter und autonomer Frauenräume“, weil die Inklusion von anderen, die vom Patriarchat unterdrückt werden, löse für sie den Schutz auf. Hier geht es darum, dass sie einfach trans, inter und nonbinary Personen schutzlos dem Patriarchat ausliefern wollen.
5. „Auslöschung der Kategorie ‚Frau‘ im öffentlichen Rechtsverkehr und damit auch der Frauenrechte und des Feminismus“
Sie meint sowas wie von ‚Schwangeren‘, anstatt von ‚schwangeren Frauen‘ zu sprechen, was einfach auch z.B. trans Männer einschließt.
Es ist diese Angstmacherei, dass Inklusion von trans, inter und nonbinary Personen zu einem schlechterem Schutz von endo cis Frauen und endo cis Lesben führen könnte. Anstatt das Patriarchat dann zu verändern, wird lieber nach unten getreten.
Minderheitenrechte sollen hier gegeneinander ausgespielt werden, um die eigene Position im Patriarchat zu sichern. Als Nummer 2 im Patriarchat treten TERFs nach unten, um trans, inter und nonbinary Personen keinerlei Rechte zukommen zu lassen und die eigene Position zu sichern.
Angela C. Wild
Okay, letzter Vortrag! Wird schon nicht so schlimm sein, oder? Also, es geht um „What is the cotton ceiling“ von Angela C. Wild....
Angela.... oh. Sie ist eine der Gründerinnen von Get the L Out UK!
Sie schreibt in ihrem Ankündigungstext, dass ganz viele trans Aktivist_innen Lesben Diskriminierung vorwerfen würden, weil sie sich weigern, mit ihnen Sex zu haben und deswegen verbreiten würden, dass Lesbianismus transfeindlich wäre.
Ich hoffe, dass ihr spätestens jetzt ein Bingo auf euren TERF-Bingokarten habt. Das ganze LFT21 ist einfach so eine Aneinandersammlung von TERF Klischees.
Also, das erkläre ich bestimmt zum 20ten mal: Zwingen trans Personen Lesben zum Sex?
Nein, hier geht es darum, dass Personen als Lesben anerkannt werden sollen. Weil ich eine andere Person als Lesbe identifiziere, heißt ja nicht, dass ich sofort mit ihr schlafe.
TERFs nutzen hier folgendes Gedankenspiel: Wenn eine Person eine Lesbe ist, dann könnte ich potentiell mit ihr Sex haben. Wenn eine trans Frau Lesbe ist, dann könnte ich potentiell auch mit ihr Sex haben, aber das will ich nicht. Eine trans Frau kann keine Lesbe sein.
Die Definition, dass trans Frauen gar nicht Lesben sein könnten, ist transfeindlich und falsch. Im TERF Gedankenspiel hieße das aber, dass sie mit trans Frauen potentiell Sex haben müssten. Daraus machen sie dann, dass sie ~dazu gezwungen würden~.
Get the L out UK sind die, die 2018 sich an die Spitze der London Pride gesetzt haben, um dort transfeindliche Botschaften, wie „Transactivism erases lesbianism“ zu verbreiten.
pinknews.co.uk/2018/07/07/ant…
Angela C. Wild hat mit Get the L out eine Studie veröffentlich, die sich mit dem sog. „Cotton Ceiling“ auseinandersetzt. Was ist nun das Cotton Ceiling?
Der Begriff wurde 2015 durch Drew DeVeaux, eine trans Person geprägt, um lesbische Communities zu beschreiben, in denen trans Personen zwar irgendwie inkludiert waren, aber ausgeschlossen wurde jemals mit ihnen Sex zu haben.
Das entsprechende Gedankenexperiment hab ich schon oben beschrieben. Trans Frauen werden häufig als Frauen (wenn überhaupt das schon gegeben ist) zweiter Klasse behandelt. Frauen, aber so richtig dann doch nicht.
Um diesen strukturellen Fakt geht es. Trans Personen werden häufig als Aliens behandelt, werden nicht als ~echt~ wahrgenommen, bekommen immer wieder ihr Geschlecht abgesprochen und erfahren Diskriminierung.
Und hier geht es einfach um eine diskriminierende Struktur. Ähnliches gibt es zum Beispiel auch, dass Personen Sex mit be_hinderten Personen von vornherein ausschließen bzw. ihnen nicht zusprechen, sexuell sein zu können.
Es geht darum, dass diese Strukturen aufgearbeitet werden, indem sie überhaupt benannt werden können. Es geht darum, lange internalisierte transmisogynie und transfeindlichkeit aufzuarbeiten. TERFs wollen das natürlich überhaupt nicht.
Und, um das auch noch mal zu sagen: hier geht es nicht darum, ~dass Lesben sich auf einmal sich penetrieren lassen müssen~. Intime Anatomien können beim Sex komplett anders oder auch gar nicht gebraucht werden.
Queerer Sex ist immer wieder spannend, weil halt sich auf individuelle Personen auf individuelle Praxen einigen müssen. Ich hatte schon selbst oft genug Sex, wo intime Anatomie keine Rolle spielte, Ohren dafür umso mehr.
Angela beklagt, dass Lesben in der LGBT Community unter großem Druck ständen ohne Einwände zu akzeptieren, dass trans Frauen Frauen sind und Lesben sein können.
In aller Deutlichkeit: Hier geht es darum trans Frauen das Frau-sein & Lesbe-sein grundsätzlich abzusprechen.
Es gibt dann noch diesen Hinweis auf der Seite:
„[We feel very strongly that it is essential that this particular challeng faced by lesbians today is discussed as part of a lesbian conference.]“
Ich weiß nicht, ob die Notiz vergessen wurde zu entfernen, ob es von Angela Wild oder von dem LFT21 war, aber irgendwer fand es wohl richtig wichtig, dass das besprochen wird!
Diese Studie, um die es im Vortrag geht... „Lesbians at Ground Zero. How transgenderism is conquering the lesbian body“... wär ja zu schade, hätte die jemand gelesen und könnte sie zusammenfassen, was?

... weil ich hab das einfach mal gemacht.
Angela C Wilds Studie
Die Studie wurde herzlich von den populären Transfeind_innen Sheila Jeffreys und Julie Bindel mitbetreut, sie haben mit Unterhaltungen und Feedback unterstützt. Das lässt ja schon auf richtig viel Qualität hoffen!
Die „Studie“ ist 25 Seiten lang, es ist eine qualitative Studie per Fragebogen. Das ganze Ding startet aber erst ab Seite 12, alles vorher ist... Einführung, Position, Definitionen, warum das wichtig sei, sich selbst auf die Schulter klopfen für Get the L out...
Die Studie ist hat außerordentliche Mängel in dem wissenschaftlichem Handwerkszeug. Aber die Studie, in ihrer Aufmachung, ist halt auch sehr deutlich nicht an ein akademisches Publikum gerichtet.
CN vergewaltigung

Darauf weißt schon das Cover hin, das mit dem Hashtag „#CottonCeilingIsRape“ verziert ist. Ist nicht so akademischer Standard. Diese „Studie“ ist für TERFs und Leute, die TERFs überzeugen wollen.
Sie referiert auf ihre Positionierung, dass sie selbst unter ~der trans Ideologie leidet~ und dass sie deswegen nicht objektiv oder neutral sein kann. Selbstpositionierung ist wichtig, aber keine Entschuldigung für Unwissenschaftlichkeit.
Von der ersten Seite an wird von „trans ideology“ bzw. „post-modernist ideology“ geschrieben, trans Frauen werden konstant misgendert & sie weint darüber im Text, dass ihr Ethics Comitee sie gezwungen hat „transwomen“ zu schreiben.
Zum Forschungsstand verliert sie eigentlich kein Wort, stattdessen argumentiert sie, warum sie diese „Studie“ als notwendig ansieht. Sie zitiert eine ganze Reihe an TERFs, Dworkin, Jeffreys, Raymond, Daly, aber nur eine trans Person, Sandy Stone und erwähnt einmal Julia Serano
Argumentativ versucht sie einfach trans Personen als sexistisch und unweiblich darzustellen, die eine Gefahr für Lesben seien und deren Räume dominierten und, wenn Lesben eine ~eigene Meinung~ hätten, sie „figuratively lynched“ (garantiert nicht problematischer Begriff)
Die LGBT Community würde sich nur für trans Personen einsetzen, weil deren GetTheLOut Protest nicht positiv aufgenommen wurde. Und sie wären danach als TERFs bezeichnet worden, böse hate-speech.
Dann definiert sie, was ihrer Meinung nach eine Lesben sei, sehr TERFig, btw, und warum die Lesbenbewegung und Schwulenbewegung nicht zusammenpassen.
Die Schwulenbewegung basiere auf „male supremacy“ und würde politisch stuff mit sich bringen wie „worship of the penis“ und ... „compulsory heterosexuality“? Wer kennt nicht den Vorwurf, dann die Schwulen alle zu Heten machen oder selbst Heten werden! What.
Danach terft sie richtig los. Mit Janice Raymond erklärt sie, dass LGBT Politik zur Ziel die Invasion des lesbischen Körpers und Frauen-Räumen hätte, um dann final Lesbianismus als gesamtes zu zerstören.
CN Vergewaltigung

Sie zitiert Raymond: „All transsexuals rape women’s bodies by reducing the real female form to an artefact, appropriating this body for themselves“
CN Vergewaltigung

Danach meint sie, dass diese Vergewaltigungen nicht nur symbolisch seien, sondern allen Lesben wiederfahren wären, die nicht der ~queer Ideologie~ entkommen seien.

Laut TERFs kann also eine Lesbe nur den TERF Weg gehen, oder muss ~gerettet~ werden.
Dann geht Wild über, wie einige Frauenräume verschwinden und warum „cis-Privileg“ nicht existiere und bringt folgendes Zitat:
„The language of transition lends itself readily to abusive gaslighting that disguises and distorts women’s ability to name what is happening“
Kurz: alles an Background, was Angela C Wild anbringt, ist dazu angelegt, trans Frauen als notwendige Täter_innen darzustellen. Dabei geht sie nicht statistisch, sondern anekdotisch und metaphorisch vor.
Sie wird ihrem Gegenstand nicht gerecht, weil sie mit fertigen Konklusionen die Arbeit gestartet hat. In ihrer theoretischen Auseinandersetzung, wie auch in ihrem Zitieren, sind deutliche Mängel erkennbar.
Bsp: sie zitiert „front-holers“ als einen Begriff, der jetzt eingefordert werden würde statt „Frauen“. Also hab ich in die Quelle geschaut. „Front-holers“ ist nicht zu finden, „Front-hole“ aber schon, aber nicht als Bezeichnung für Frauen.
Die Bezeichnung „Front-hole“ stammt von trans Männer, die ihre intime Anatomie nicht mit Vagina bezeichnen wollten. In der Studie wird „Front-hole“ immer nur als zusätzliche Option, etwa „Front-hole, vagina, anus“ genannt, nie als Ersatz.
Front-hole wird also in keiner Kapazität als Terminus für Frauen verwendet.
Also entweder ist sie schlecht im Lesen und wissenschaftlichen Arbeiten, oder sie lügt instrumentell.
Sie referiert Butlers Gender Trouble mit der Standard ~Butler vergisst die materielle Realität~ Kritik aus den 90ern. Tut sie nicht, und für alle, die es glauben, gibt es das Buch Bodies that Matter, dass genau auf die Kritik antwortet.
Trans Ideologie würde von der Existenz eines männlichen und weiblichen Gehirns ausgehen, sonst wäre es nicht möglich ~im falschen Körper geboren zu sein~.
Ihre Quelle dafür ist keine trans Person, nichtmal spezifische Ärzte, sondern the National Health Service (NHS).
Dann aktiviert Angie ihr Galaxy Brain und argumentiert erst, dass, wenn trans Frauen passen wollen, das sexistisch ist und wenn sie nicht passen wollen, dann es unglaublich ist, dass sie sich überhaupt als Frauen bezeichnen würden.
Auch hier, Quellenarbeit. Wild schreibt: „[Sandy Stone] calls for “transsexuals” to become “posttransexual”: to stop trying to “pass” as women – therefore to be “read” as male who are transsexuals.“

Will Stone einfach männlich gelesen werden?
Gehen wir in den Originaltext.
Sandy Stone, die auf einen Text von TERF-Endboss Janice G Raymond antwortet, beschriebt den transsexuellen[sic!] Körper, als zer_störendes Potential für zweigeschlechtliche Vorstellungen und Spektren von Verlangen, die erst noch ausgeforscht werden müsste.
Posttransexuell bedeutet, sich nicht den normierenden Vorstellungen von Gatekeeper_innen zu beugen und Verkörperungen zuzulassen, die jenseits den Vorstellungen von Zweigeschlechtlichkeit sich bewegen.
Angela C. Wild ist nicht fähig einen Gedanken zuzulassen, der jenseits einer zweigeschlechtlichen Ordnung liegt. Sie geht nicht mit Forschungsinteresse an die Quellen, sondern will sehr schnell zu ihrer Konklusion.
In einem anderen Galaxy-Brain Moment meint sie, dass Lesben ein Recht auf Selbstdefinition haben, aber bezweifelt in der Einleitung, dass trans Personen ein Recht auf Selbstdefinition haben sollten.
Aber, kommen wir jetzt zur Methodik. Diese Studie soll die ~bisher schweigenden Stimmen im Diskurs~ hörbar machen. Sie hat also ihren Fragebogen in TERF Gruppen und Foren gestellt und an andere TERFs geschickt.
Die Ergebnisse sind entsprechend sehr voraussehbar. 80 TERFs beschreiben, wie schlimm sie trans Frauen finden. Im Grunde einfach: trans Frauen sollten nicht existieren oder „many women experience the very presence of »transwomen« as a violation.“
Die „Studie“ stellt den eigenen TERF Ausgangspunkt als die einzig richtige Meinung dar, die Lesben haben müssen. Alles andere sei notwendig eine Gefahr für Lesben. Lesben könnten nur überleben, wenn trans Personen gänzlich verschwinden. Uff.
Angela C Wild - Wild Womyns Workshop
Angela Wild hat auch einen Onlineshop, der über die letzten Jahre sehr gewachsen ist. Da könnte eine kleine Werbeaktion von Joanne K. Rowling mitverantwortlich für sein, die beworben hat dort ein T-Shirt zu kaufen.
Sie verkauft alles, was das TERF Herz höher schlagen lässt: Poster, Shirts, Buttons, Postkarten, Mund-Nasen-Schutz und alles mit wundervoll TERFigen Aufschriften wie „fuck your pronouns“ eeeedgyyy ☺️
Darunter sind auch Sticker, die Leute über die Reform des Gender Recognition Act ~informieren~ sollen. Angela C Wild lebt einfach jede Minute ihres Lebens das TERF sein komplett aus. Halb will ich ein Shirt von ihr haben, weil es sie nerven würde.
Stände
Okay, das war jetzt viel, wir kommen zum Ende. Als letztes noch, wer so Stände bei dem LFT21 machen wird. Da sind einige funny Sachen dabei.

LGB Alliance Deutschland zum Beispiel! Who would have thought.
Für alle, die es nicht wissen, die LGB Alliance ist eine in Großbritannien gegründete Organisation, die für einen Ausschluss von trans Personen sich in der LGBTIQ Szene einsetzt.
Dabei werden sie von rechten Thinktanks unterstützt und sind manchmal gegen so Themen wie Abtreibung, Gay Right und anderes 🙃
pinknews.co.uk/2020/08/21/lgb…
Die gleiche Heritage Foundation, die auch die Women’s Liberation Force (WoLF), in der die Moderatorin Julia Beck mitgearbeitet hatte, auch unterstützt hat... 😳
Sie arbeiten mit dem Prinzip „mach dich größer, als du bist“ und haben daher international LGB Alliances gegründet, nicht, weil es in den Ländern neue LGB Alliances gibt, sondern, weil es gut aussieht.
Der Querverlag ist mit dabei. Welch wunder.
Laura Méritt hat natürlich einen Stand.
Die Spinifex Press präsentiert auch ihre Bücher.
Angela C Wild bietet auch ihren Wild Woymns Workshop TERF Merch an.
Und auch ~Women‘s Human Rights Campaign (WHRC)~, auch hier ist Sheila Jeffreys mit dabei, ist so eine ~sex based rights~ Deklaration. Versuchen politisch u.a. Im UK und bei der UN Einfluss zu nehmen.
Fazit
Die Graugänse haben sich ein richtig TERFiges LFT gegönnt, auf dem kein Platz für kritische Positionen ist. Einzig auf der Mitfrauenversammlung wäre Platz, sich über die Ausrichtung dieses LFTs zu unterhalten.
Nachdem das L*FT19 sich nicht so ganz festlegen wollte, haben die Graugänse ihr TraumLFT erstellt und besonders auch internationale TERFs eingeladen.
Das LFT21 ist ein deutliches Zeichen dafür, dass sich feministische und lesbische Communities finally mit ihrer internalisierten Transfeindlichkeit auseinandersetzen und Position gegen TERFs beziehen müssen.
Das Ergebnis des LFT21 wird eine bessere nationale und internationale Vernetzung von TERFs sein. Das wird als Folge für trans Personen spürbar sein.
Hier trage ich Pressekrams zum LFT2021 zusammen :)

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