Thema: „Neue Väter“. Ich habe aus Gründen den Hipp-Babynewsletter abonniert. Da stehen oft interessante Sachen drin, angepasst ans Alter meines Kindes. Heute ging es mal um Papa. Denn der Newsletter richtet sich natürlich nicht an Eltern, sondern an Mütter. Ich zitiere: (1/x)
„meist fängt es schön an: Die Väter sind bei der Geburt dabei, wechseln in der ersten Zeit selbstverständlich die Windeln. (…) Doch irgendwann fallen viele Männer in den alten Trott zurück, arbeiten viel u haben wenig Zeit.“ Anm.: Sie vergessen also, dass es das Kind gibt? (2/x)
„Schade! Vielleicht gelingt es Ihnen aber, die Begeisterung von Papa etwas länger zu erhalten.“ Anm.: Es ist also der Job der Mütter, die Väter für ihre Kinder zu begeistern. Aha. (3/x)
„Die vielbeschworenen „neuen Väter“ sind wirklich ein Meilenstein in der Entwicklung. Nie sah man so viele Väter, die mit ihren Kleinen am Spielplatz (..) oder zum Einkaufen gehen. Sicher müssen Väter auch Einschnitte in Kauf nehmen.“ Anm.: Mütter nicht? (4/x)
„Darum ist es wichtig, dass sich Väter Zeit nehmen für ihr Kind, auch wenn es nicht leicht ist, Beruf, Familie und eigene Interessen unter einen Hut zu bringen.“ Anm.: No shit Sherlock (5/x)
„Lohnen tut es sich in jedem Fall: Wissenschaftler sagen, dass Väter einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern haben.“ Anm.: Es lohnt sich also! Haben Wissenschaftler herausgefunden! Top Argument, damit Väter sich kümmern. Anreize schaffen! (6/x)
„Ein amerikanischer Kinderarzt hat festgestellt, dass Kinder, deren Väter sich an der Erziehung beteiligen, humorvoller werden. Väter können auch glänzen, wenn Kinder viel schreien.“ Anm.: Väter, die sich an der Erziehung beteiligen. Eine eigene Spezies. Und wieder:Anreize! (7/x)
„Überlassen Sie Ihr Kind Ihrem Mann so oft es geht auch einmal alleine. An den Wochenenden könnte es einen ganzen Papa-Vormittag geben.“ Anm.: Meinen Mann mit dem 1,5 Jährigen einen ganzen Vormittag alleine lassen? Wie verrückt wäre das denn! (8/x)
„Diesen Vormittag werden nicht nur Ihre beiden lieben genießen, sondern auch Sie haben dann einmal ein wenig Zeit zum Durchschnaufen.“ Anm.: Endlich mal Durchschnaufen, nach 1,5 Jahren. Wie gesagt, der Newsletter ist aufs Alter abgestimmt, es geht nicht um Neugeborene. (9/x)
„Akzeptieren Sie es, wenn Ihr Mann viele Dinge anders regelt als Sie. Freiluftwickeln auf der Kühlerhaube? Warum nicht! Rockmusik statt Schlaflied? Okay, wenn’s funktioniert!“ Anm.: Männer. So sind sie halt. Wer kennt das nicht. (10/x)
„Besonders viel Spaß machen auch Ausflüge außerhalb der Wohnung, wenn Papa dabei ist. Vielleicht kann der Papa das Kind auch am späten Nachmittag zu einem Eltern-Kind-Turnen begleiten oder auch einmal ins Schwimmbad gehen.“ Anm.: Whaaat? Jetzt wirds aber wild. (11/x)
„Väter sind da meist viel weniger ängstlich und das überträgt sich auch auf die Kinder. Sie werden staunen, was Ihr Kind mit Papa für ein kleiner Draufgänger ist!“ Anm.: Papa, der Held. Männer unter sich, reines Abenteuer. (12/x)
„Väter nehmen ihre Kinder manchmal auch zu Ausflügen mit, die vielleicht nicht unbedingt kindgerecht wirken. Aber es macht ihnen Spaß, Papa in den Biergarten zu begleiten oder mit dabei zu sein, wenn der Vater im Fitness-Studio trainiert.“ Anm.: Prost! (13/x)
„Versuchen Sie, weniger ängstlich zu sein. Väter spielen wilder mit dem Kind, sie lassen es eher zu, dass das Kind stürmisch schaukelt u die ganz große Rutsche auf dem Spielplatz ausprobiert.“ Anm.: Mütter: Nervöse Ziegen, die dem Kind nix zutrauen. Sind sicher die Hormone (14/x)
„Denn es gibt Spiele, die beherrscht nun einmal keiner so gut wie er. Väter fördern beim Toben und Tollen den Durchhaltewillen, das Selbstbewusstsein und die Neugier des Kindes.“ Anm.: Nur Väter können, was Väter können. Die Mutter backt derweil ja Kuchen oder so. (15/x)
Und das ist der Abschnitt für Alleinerziehende, aber da fehlen mir echt die Worte. (16/x) ImageImage
So. Fertig. Ich poste das auch, um zu zeigen, wie krass Väter in der Babyindustriewelt ausgegrenzt und kleingehalten werden. Ich finde das ein großes Thema. Das ist kein Mama-Newsletter, sondern der „Hipp Mein Baby-Club“. Da sollen Väter offenbar nicht Mitglied sein. (17/17)

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