Thread by @murmelschnecke

Dieses Ding mit der Schule als glückseligmachenden, unverzichtbaren Bildungsort der Freude aller Kinder ist eine der schlimmsten, politischen Lügen in dieser Pandemie. Schule war immer ein Haifischbecken. Das ist ganz normal. Die einen kommen besser zurecht, die anderen ▶️

schlechter. Bei +-30 Kindern/ Klasse, in der jede:r seinen Platz finden will, sind Konflikte vorprogrammiert und benötigen Kinder Menschen, die sie begleiten.
Was das Märchen vom glückseligen Ort ausblendet :
- übervolle Klassen
- zu wenig Lehrende
- fehlende Differenzierung
▶️

- zu wenig Sozialarbeiterstunden
- fehlende Konzepte im Umgang mit Mobbing
- fehlende Digitalisierung
- heruntergekommene Räumlichkeiten/ Toiletten des Horrors
- restlos überfüllte Schulbusse, die allen Sicherheitsbedingungen spotten
- individuelle Lerngeschwindigkeiten
▶️

- oft auch die Verpflegung, die ohne ein einziges Vitamin daherkommt
und immer wieder das Ausrichten am Wettkampfprinzip. Wer wird Rechenkönigin? Wer Lesekönig? Wer springt am Höchsten, wer läuft am Schnellsten? Kinder werden bewusst in Wettkampf zueinander gesetzt. Mit der ▶️

daraus entstehenden Dynamik sind dann ist aber alle Beteiligten oft überfordert.
Das System Schule setzt nicht auf Bildungsvermittlung sondern darauf, den sozialen Freischwimmer zu schaffen und nicht zu ertrinken. Vorbereitung aufs Berufsleben!!
Das kritisiere ich zutiefst. ▶️

Dieses System verbrennt jede:n engagierte:n Lehrende:n und jede:n Lernende:n, die mit den Gegebenheiten hadern. Unter ihnen leiden. Es bietet keine Chance, sich daraus zu befreien.
Was wir brauchen, ist sichere Bildung. Egal, ob in Präsenz oder in Distanz. Mit Respekt. ▶️

Mit Individualität. Ein ganz neues Schulsystem, weil dieses kaputt ist. Nicht gut tut.
Und dann, dann reden wir noch mal von der Schule als glückseligmachenden, unverzichtbaren Bildungsort. Ich bin sicher, sie könnte es sein.
(Danke an alle Lehrer:innen, die aus diesem ▶️

System versuchen, das Beste für ihre SuS herauszuholen. Das ist nicht selbstverständlich.)

Ich danke euch sehr. Ich weiß, dass dieses Thema viele betrifft und bewegt und trotzdem berührt es mich, wie viele Reaktionen von euch darauf gekommen sind und wie sehr wir in die selbe Richtung schauen.