Thread by @tomdabassman

Corona ist vorbei.
Die Meisten ahnen es, manche wissen es.

Aber das ist nur der medizinische Aspekt. Der gesellschaftliche folgt völlig anderen Gesetzen.
Cui bono, das ist die zentrale Frage.
Jede Krise hat ihre Verlierer, aber auch ihre Gewinner.
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Die Verlierer, so nehme ich an, wollen letztlich ihr altes Leben zurück.
Die Gewinner aber auf keineswegs. Die Veränderung war ihr Glück, vielleicht ihre Erfüllung.
Sie wollen nicht zurück, die Krise war für sie eine Chance.

Wer sind sie, und was sind ihre Beweggründe?
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👉 Viele, denen das Rädchen zu überdreht war. 2019 war das zehnte Jahr in Folge mit immer neuen Rekorden. Inflation flach, Geld billig, Wirtschaft und Konsum auf roter Drehzahl. Gute Lohnzuwächse dank Arbeitskräftemangel. Termin beim Facharzt 2 Monate, beim Handwerker 1 Jahr.
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👉 Viele, die in diesem Hamsterrad des endlosen Booms sich selbst nicht mehr fanden.
Einige, die das Tempo nicht mehr gehen konnten oder wollten.
👉 Viele, deren Träume an explodierenden Immobilienpreisen, getrieben vom billigen Geld, zerschellten.
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👉 Einige, die sich in dem Liberalismus, dem Individualismus und Hedonismus einer vermeintlich inhaltsleeren Gesellschaft nicht mehr heimisch fühlten.
👉 Einige, die als 'Generation Praktikum' gar nicht mehr richtig Fuss fassen konnten, von Projekt zu Projekt tingelnd.
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Und viele andere in ihrer persönlichen Situation.

Dann kam die große Entschleunigung. Die Ruhe. Die Freizeit. Die Solidarität. Das Klatschen.
Leben retten! - nicht Umsätze.

Dann kam die Maske.

Für die einen das Manifest des Wahns, für andere ein identitätsstiftendes Symbol.

Zwei Jahre später ist der Kult für manche zur Religion geworden, und nichts schreckt sie mehr, als diese wieder zu verlieren.

Ein großer Teil der Politik, welche den Kult stiftete und nun den Geist nicht mehr zurück in die Flasche bekommt, steht bei den Gläubigen im Wort.
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Wie kommen wir da raus als Gesellschaft?

So wie immer: Durch Definition der Mehrheit - bei bestmöglichem Schutz der Minderheit.

Wenn die Mehrheit Impfung und Masken für immer will, dann soll sie das tun, aber die anderen nicht auch dazu zwingen.
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Wenn die Mehrheit aber wieder leben will 'wie früher', muss sie das Schutz- und Entschleunigungsbedürfnis der anderen ernst nehmen und respektieren.

In beiden Szenarien aber haben dystopische Entwürfe einer QR-Code-gesteuerten Kastengesellschaft keinen Platz.