Die meisten Hausärzt*innen gehen schon immer, aber derzeit sehr weit über ihre Grenzen. Das gefährdet bei vielen die mentale und körperliche Gesundheit, von Wohlbefinden ganz zu schweigen.
Die Gründe dafür sind vielfältig.
Einige davon sind berufsimmanent schon immer vorhanden,
sozusagen INTERNE, mit dem Berufsbild des Hausarztes verknüpfte, Gründe. Andere Gründe hingegen sind EXTERN, also durch äußere Einflüsse entstanden.
Mit den INTERNEN Faktoren können und müssen wir leben, denn diese waren uns bekannt als wir den Beruf gewählt haben,
z.B. tgl. Arbeiten mit Krankheit, Leid, Siechtum und Tod. Arbeit mit krankheitsbedingt schwierigen Patienten. Aushalten von Unsicherheit (in Diagnostik u. Therapie) und abwartendem Offenhalten (unter Beachtung des abwendbar gefährlichen Verlaufes), u.v.m.
Dafür entwickeln wir
im Laufe unserer beruflichen Sozialisation Kompetenzen und Kompensationsmechanismen und nutzen positive Ressourcen um uns zu schützen.
Nehmen aber, wie in den letzten Jahren zunehmend, EXTERNE und meist negative Faktoren zuviel Einfluss auf den schönsten Beruf der Welt, versagt
dieser Selbstschutz und es wird schwierig und krankmachend.
EXTERNE (negative) Faktoren gibt es leider zu viele, als dass man sie hier vollständig aufzählen könnte.
U.a. ist dies ein zunehmender Eingriff von Nichtmedizinern wie Politiker, Ökonomen, Verwaltungsbürokraten in unser
ureigenes (haus-)ärztliches Tätigkeitsfeld und die Arzt-Patientenbeziehung, unzählige Gesundheitsreformen mit lediglich Verkomplizierung eines sowieso schon maximal überbürokratisierten Systems und konsekutiv schlechterer Versorgungsqualität und zum zahnlosen Tiger
degradierte Selbstverwaltungen und Berufsverbände, die sich selbst und nicht die Ärzte verwalten, respektive vertreten.
Last not least erleben wir ein Pandemiemanagment einer alten und neuen Regierung, welches uns klammheimlich öffentliche Aufgaben aufdrückt ohne an anderer
Stelle für unsere Entlastung zu sorgen.
Dazu erfahren wir täglich Aggressionen uninformierter, fordernder Menschen, die ihren Ärger da ablassen wo es am einfachsten ist - in der niedrigschwellig erreichbaren #Hausarztpraxis !
Mir geht es wie vielen Kolleginnen und Kollegen,
ich war immer stolz als Hausarzt, Familienarzt und Facharzt für Allgemeinmedizin, seit nunmehr fast 20 Jahren, für meine Patienten da zu sein.
Aber bald werde ich meine Bezeichnung ändern müssen in
Facharzt für Verwaltungsbürokratie und unklare Zuständigkeiten!

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