Die Anti-Corona(-Maßnahmen) Proteste in Duisburg begannen im Mai 2020 unter dem Label "Widerstand 2020". An einem Samstag (16.05.2020) führte man eine Standkundgebung am König Heinrich Platz durch. radioduisburg.de/artikel/demons…
Stargast der Veranstaltung war Verschwörungstheoretiker Wojna von Die Bandbreite. Es waren rund 60-100 Personen da und die Veranstaltung bestand aus stundenlangen Erzählungen von ihm. Es gab gleichzeitig einen größeren Gegenprotest des Bündnisses "Duisburg stellt sich quer".
Die Absurdität dieser Gegendemo wurde zuvor schon von @d_pesch in einem guten Artikel aufgearbeitet: friedensdemowatch.com/2020/05/16/cor…
Mehr Infos zu dem Tag selbst unter #du1605 (Achtung 2021 fand eine Pro-Palästina-Demo am 16.05. statt. Dazu wurde ebenfalls unter dem Hashtag getwittert)
Zwei Tage später verruchte Widerstand2020 erneut eine Demo. Ob es daran lag das Wojna diesmal nicht da war ist unklar, jedenfalls halbierte sich direkt die Teilnehmer*innenzahl. waz.de/staedte/duisbu… (kostenpfl.)
Dieses starke Gefälle an Teilnehmer*innen war wohl auch für das Orga-Team zu viel, sodass erstmal wieder Ruhe war. Acht Monate späte gab es dann einen neuen Versuch, diesmal unter dem Label "Querdenken Duisburg".
Am Donnerstag (04.02.2021) fand eine Demonstration am Portsmouthplatz, direkt vor dem Hauptbahnhof, statt. Laut @oatduisburg nahmen "etwa 150 Wissenschaftsfeinde, esoterische Impfgegner, Maskenverweigerer, Verschwörungstheoretiker und einige Rechte" teil.
Knapp Zwei Monate später (05.April 2021) gab es einen Bundesweiten Querdenken Aktionstag unter dem Motto "Freiheit für den Osterhasen". Während in anderen Städten groß öffentlich mobilisiert wurde, traute sich die Duisburger Ortsgruppe dies nicht.
Die Mobilisierung von Querdenken Duisburg an diesem Tag erfolgte rein "intern" über Telegram Chats, wobei man sich dabei nicht wirklich einigen konnte, ob es nun um eine Demonstration in Duisburg oder um eine Anreise zur Demo in Düsseldorf ging.
Vermutlich da dies öffentlich und eine Gegenprotest angekündigt wurde, erschien erst gar niemand von Querdenken. Danach verschwand das Orga Team "spurlos" und die Gruppe dümpelt bis heute einfach vor sich hin (Von unregelmäßigen Überregionalen abgesehen) oatdu.wordpress.com/2021/04/05/ern…
Die Dritte Welle der Anti-Corona Demos in Duisburg begann im Dezember 2021. Am 09.12.21 war der erste "Sparziergang" (angemeldete Demo) von "Wir stehen auf Duisburg" statt. An der Kundgebung nahmen 80-100 Personen teil. Es gab erstmals keinen Gegenprotest.
Vermutlich durch die größeren Demos in Nachbarstädten motiviert, wurden die Demos von einem neuen Team initiiert. In diesem Team waren S. Brackmann (Bundesvorsitzender "Die Förderalen") und Dennis "Der Entsorger" S. - beides Personen die in den Folgewochen noch relevant wurden.
Schon in der Folgewoche wechselte man auf den Montags Termin. Es nahmen immer mehr Menschen Teil.
13.12. (#du1312) 100-120 Personen
20.12. (#du2012) ca. 250 Personen
27.12. (#du2712) ca. 700 Personen
Im Dezember startete das Querdenken-Spektrum mit Stadtteil-Sparziergängen (unangemeldete Demonstrationen). Diese fanden Mittwochs statt und waren im unteren Zweistelligen Bereich. Es fanden solche Aufzüge in Walsum, Hamborn, Homberg und Rheinhausen statt.
Am Freitag 17. Dezember trafen sich Wir Stehen auf am Portsmouthplatz zu einer Dauermahnwache. Die Stadt begann an diesem Tag im benachbarten Impfzelt mit Corona-Schutzimpfungen für Kinder. (siehe #du1712)
Diese Belästigung von Menschen zum Impfzelt war für mich persönlich der absolute moralische Tiefpunkt dieser Gruppierung.
Ab dem 27.12. organisierte die Partei Duisburg (@PARTEIDuisburg) eine Mahnwache gegen die Montäglichen Aufmärsche der Verschwörungstheoretiker*innen. Dieser schlossen sich im Januar dann weitere Parteien, Linke bis Linksradikale Gruppen an.
Auch außerhalb der Kundgebung wuchs im Januar der Protest, so gab es Plakat Aktionen entlang der Strecke und Flyer die von einer Brücke in die Demo geworfen wurden. Relevanter für den Fortgang waren aber eher Recherchen zu oben erwähnten Dennis S. oatdu.wordpress.com/2022/01/24/akt…
Über den ehemaligen Türsteher (angeblich hat er seinen Spitznamen "Entsorger" aus dieser Zeit) und Anpeitscher bei den Demos, wurde enthüllt, dass er ehemalig im Orga-Team von Duigida (Vorgänger von Pegida NRW) war.
Später musste er auch zugeben, dass er auf einer "Demo gegen Salafismus" (gemeint war angeblich Hooligans gegen Salafisten in Köln am 26.10.2014) gewesen sei. Dies führte zu seinem Ausschluss aus dem Orga-Team und der Abspaltung "Duisburg Vereint für die Freiheit".
Im Januar 2022 sind die Teilnehmerzahlen jedenfalls wieder etwas gefallen.
03.01. (#du0301) ca. 450 Personen
10.01. (#du1001) ca. 400 Personen
Bis zum 17.01. (#du1701) arrangierten sich "Wir stehen auf" und "Vereint für die Freiheit", dass Brackmann die Demos anmeldet und Dennis S. anpeitscht auch wenn offiziell nicht mehr im Team war.
An diesem Tag galt in NRW dann aber eine neue Corona Schutzverordnung, die das Tragen von Masken bei Versammlungen vorschrieb. Während der Zwischenkundgebung am HBF kam es dabei zu "intensiven" Kontrollen und einigen Anzeigen wegen Nicht-Tragens.
Brackmann führte währenddessen die Demonstration ohne Rücksicht weiter durch und ließ "die einzelnen mit der Polizei zurück" (Zitat Dennis S.). Es folgte in den nächsten Tagen ein Shitstorm in der Telegram Gruppe und die folgende Montags-Kundgebung wurde von ihm dann abgesagt.
Dennis S. und Umfeld nutzten diese Absage, für genau diesen Tag und Zeit eine eigene Kundgebung (#du2401) anzumelden. Die Demonstration mit erneut ca. 400 Menschen hatte erhebliche Diskussionen mit der Polizei bezüglich der Einhaltung der Maskenpflicht.
Die Demo selbst führte aus der Innenstadt in den Stadtteil Hochfeld und zurück. Auf Kontrollen reagierte man mit kollektiven Bedrängen ("antanzen") der Ordnungskräfte und so stand man häufig. Für die knapp 6Kilometer lange Route wurden 5 Stunden gebraucht.
Brackmann bezeichnete die Übernahme des Demo-Termins im Anschluss als "Diebstahl" und veröffentlichte eine ausführliche Liste mit Vorwürfen (bis hin zu Bedrohung und versuchter Körperverletzung) gegenüber "Vereint für die Freiheit".
Im Gegenzug wurde ein mehrseitiges PDF Veröffentlicht mit Vorwürfen gegen ihn. Ein endgültiger Bruch stand fest und die Szene spaltete sich.
Bisheriger Höhepunkt war, bei der folgenden - von Brackmann organisierten Demo - als er gegenüber der Polizei die parallele Demo von Dennis S. als Gegendemo darstellte und diese daraufhin verlegt wurde und später abgesagt.
Bei Brackmanns Demo (#du3101) stand Dennis S. dann mit Blumen am Straßenrand und wollte teilnehmen. Brackmann ließ ihn und sein Umfeld wiederum von der Polizei aus der Demo ausschließen. Insgesamt nahmen nur ca. 150 Personen an der Demo teil.
Am kommenden Montag findet nun wiederum eine von Dennis S. organisierte Demo statt, welche wiederum nach Hochfeld führen soll. Ob Brackmann dran teilnimmt ist fraglich. Ein Gegenprotest steht hingegen fest.
Polizei hat bei Querdenken in Oberhausen gerade den Lautsprecherwagen aus dem Verkehr gezogen, da dieser wohl zu laut gewesen sein soll.🤷🏻♂️ #ob0202
Im Livestream war zu sehen, wie sich die Querdenker*innen dagegen wehren und länger darüber diskutieren wollen.
Ein bei Telegram veröffentlichtes Video zeigt wie ein Polizist schlussendlich durch das Beifahrer*innenfenster greift und den Schlüssel des Fahrzeugs abzieht. #du0202
Hierbei greift die Sprecherin nach dem Polizisten und hält ihn Fest. Dieser gibt ihr daraufhin eine Ohrfeige um sich aus dem Griff zu lösen. #ob0202
Am Rathaus Duisburg stehen mal wieder Querdenker.sie beginnen ihre Versammlung mit einer Schweigeminute für die getöteten Polizisten. #du3101
In der ersten Rede distanziert sich Anmelder und Versammlungsleiter Brackman von Extremismus. Bezieht sich auf Gerichte und gibt sich bürgerlich. Ohne es Auszusprechen greift er die andere Duisburger Gruppe um Dennis S. an.
Ich kann die Position nachvollziehen und ich finde es wichtig, daß diese gehört wird.
Aus eigener Erfahrung teile ich diese aber nicht. An schlimmen Tagen hätte es für mich kein "zufällig" gegeben und es hätte mich stark belastet, egal was es wirklich war. #le2901
Vorallem sollten wir aber drüber reden was es war.
Gefühlt setzt sich zur Zeit ein "die Polizei ist schuld da an der falschen Stelle gekesselt" durch. Das mag stimmen. Verantwortlich eine (unterbesetzte) Polizeikette zu überrennen, ein Tor zu öffnen und auf das Gelände zu...
... drängen sind aber nicht die Cops. Keine dieser Handlungen wurde von den Cops ausgeführt. Und wenn irgendwo ein Tor ist, öffne ich dieses Bewusst oder ich öffne leichtsinnig oder gar nicht. Aber niemand öffnet ein Tor weil Cops. Es ist eine Aktive Handlung der Menschen und...