Ich habe mir viele viele Analysen angehört. Von Russen, Ukrainern und aus dem Westen. Sollte Putin NICHT von innen gestürzt werden (was meine Hoffnung bleibt) kristallisiert für mich sich im Moment folgender Weg aus dem Konflikt heraus. THREAD.
In Verhandlungen kann ein Waffenstillstandsabkommen erreicht werden. Russland zieht sich hinter die Grenze der Regionen Luhansk, Donezk und der Krim zurück, ohne dass die Ukraine diese Territorien als russisch oder unabhängig anerkennt. Aber sie zieht ihr Militär daraus ab.
Putin kann zuhause verkünden, dass die Mission erfolgreich war: er habe alle militärischen Basen in der Ukraine handlungsunfähig gemacht und seine Armee beschützt jetzt die Russen im Osten. Damit ist erstmal Ruhe im Karton.
Auf dieser Basis aufbauend kann man wieder in einen Verhandlungsprozess einsteigen. Diesmal ohne Putins Illusion, dass die Ukraine ein schwaches Land sei, mit dem man machen kann, was man will.
Das sind erste, wilde Gedanken. Eure Meinung interessiert mich.
Was ich hier schreibe ist übrigens NICHT meine Forderung.
Meine Forderung ist, dass russische Truppen sich aus der Ukraine verpissen und sie in Ruhe lassen.
Aber Putin hört in letzter Zeit schlecht auf mich.
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Antiwoke ist das Lied der autoritären Bewegungen und Staaten. Er es mitsingt, ist davon so überzeugt, dass er gar nicht merkt, wie voll von Widersprüchen es ist. Weil es nichts ist als ein Machtinstrument.
Es gibt bestenfalls ein sehr vages Verständnis, was "woke" sein soll. Hauptsache nicht wir, sondern die anderen. Und um konkrete Probleme und Lösungen geht es dabei nicht. Das Instrument dient nur der Spaltung.
Das Problem: die Leute, die davon angesprochen werden, haben echte Probleme, um die sich tatsächlich kaum eine Partei kümmert. Die wachsende Schere zwischen Arm und Reich? Der erhöhte Stress? Der Abbau öffentlicher Räume? Diese Dinge werden nirgends ernsthaft angegangen.
Russland sieht sich kollektiv im Krieg gegen den Westen und der Westen weigert sich seit acht Jahren, das zur Kenntnis zu nehmen. Man wundert sich nur ab und an im Feuilleton über die Desinformation und die Spaltung der Gesellschaft und die Energieabhängigkeit und Cyberangriffe.
Headline in fünf Jahren:
"Wie konnte China so viel Macht über deutsche Politik gewinnen?"
Ich warte ab. Ich finde es gut, mir ein zweites Standbein zu organisieren. Ich brauche ein schriftliches soziales Medium. Aber ich bin auch gewohnt, mit Mord- und Vergewaltigungsdrohungen ohne Mod-Hilfe umgehen zu müssen, insofern schaue ich erstmal, was real passiert.
M.m.n. sind 2 Aspekte wichtig: 1. Persönlich: wie geht es mir hier? 2. Social impact: was meinen Journalisten von der Meinung "da draußen" mitzubekommen?
Sollte Twitter wirklich von Rechten übernommen werden, wäre es fatal, die vielen Politiker*innen und Journalist*innen hier unter dem Eindruck zu haben, das SEI die Welt. Der Eindruck stellt sich schnell ein. Dann würde ich gehen.
Das "Referendum" dient dem bereits seit langem geplanten Anschluss der Oblast Cherson an Russland. Nichts daran ist unerwartet, nichts daran ist legal und anders als mit Befreiung Chersons durch UA Armee wird diese Farce auch nicht enden.
Ich hatte über diese Anschlusspläne bereits in einem Interview im April geredet. Natürlich möchte Putin das schnell zu Staatsterritorium haben und dann den Krieg alsbald beenden. Exakt wie 2014. Um sich zu stärken und in neuem Maßstab loslegen zu können.
Es wäre am besten, diese Farce sehr klar und deutlich zu benennen und in keinem Fall mit dem Gedanken zu spielen, ihn für seine Invasion mit Land zu belohnen, so sehr man sich einen Waffenstillstand auch wünscht. Für die Leute da ist es kein Frieden.
Ich höre aus der Ukraine derzeit sehr viele gute Nachrichten von der Front.
Das sage ich übrigens in aller Vorsicht. Fog of war und so. Aber wenn der Verteidiger den Angreifer erfolgreich vertreiben kann, ist wieder Frieden. Ich bete dafür.
Bekomme viel shit für den 1. Tweet und wünsche allen von Herzen, dass eine Front niemals das ist, was zwischen einem mordenden Aggressor und ihrer Familie steht.
Aber wenn es nunmal so ist, dann ja, gibt es gute Nachrichten. Die Hoffnung auf Verschontbleiben. Auf baldiges Ende.