Thread by @denkdomizil

Das bin ich.

Ich habe schon sehr oft gedacht, dass ich wünschte, dass ich irgendwas habe, damit ich mir und meiner Umwelt erklären kann, warum ich so bin wie ich bin.

Ich habe #ADHS.

Ich habe noch nie ein Buch gelesen, obwohl ich so sehr gern eine Leseratte wäre. Nach ein oder zwei Seiten kann ich nicht mehr folgen und es macht alles keinen Sinn mehr.
Ich lese auch extrem schlecht (laut).

Ich koche sehr gern und abwechslungsreich. Ein Kochbuch habe ich nicht. Ich improvisiere gern und selbst wenn wir nur noch ein paar Reste im Kühlschrank haben, zaubere ich ein 5* Gericht.

Ich bin ein sehr kreativer, neugieriger und aufgeschlossener Mensch.

Meine Post mache ich sehr ungern auf. Wenn ich mich dann doch dazu durchringe, braucht es oft Wochen, bis ich sie bearbeite. Wenn überhaupt.
Oft braucht es bei Rechnungen die 2. Mahnung, bis ich etwas bezahle.

Ich bin extrem begeisterungsfähig. Wenn mich ein Thema interessiert, gibt es kaum etwas anderes für mich. Ich setzte mich damit dann extrem auseinander und lasse viele andere Themen, auch die Arbeit, links liegen.

Ich habe immer (IMMER) irgendein Projekt. Es gibt immer etwas, dass mich in irgendeiner Weise erfüllt, welches gern auch zeitfressend ist. Manche Projekte gehen einige Tage, andere auch manchmal ein/zwei Jahre.

Ich hasse Kinobesuche. Allein die Vorstellung mich hinzusetzen und 1,5 Stunden oder mehr ohne Bewegung schnürt mir alles zu. Fühle mich fehl am Platz und warte nur auf ein Stöhnen hinter mir, weil ich mich das 10. Mal in 15 Minuten umsetze.

In der Natur fühle ich mich am wohlsten. Ein Wald löst in mir eine extreme Zufriedenheit aus.

Ich verspüre oft eine Ohnmacht und sitze den ganzen Tag im Büro (bin selbstständig) und mache absolut nichts für die Arbeit. >

> Ich gucke mir lieber Videos an, informiere mich bis ins letzte Detail über die Ukraine/Corona/Flutkatastrophe etc. statt einfach wenigstens auch nur 1 Stunde zu arbeiten oder diese verf* Mail wegzuschicken, die mich nur 2 Minuten meines Lebens kosten würde.

Mein Kopf arbeitet immer unter Volllast, es sei denn, ich lenke mich durch meine Projekte ab.
Sport hilft mir auch sehr, wobei ich mir das zeitlich oft nicht erlauben kann.

Ich schiebe schlechte Dinge weg. Mir kann das Wasser bis zum Halse stehen, ich kann kurz vor der Insolvenz stehen, ich schiebe das weg, statt mich darum zu kümmern. Mit viel Glück und wenig Selbstmotivation bin ich dem bisweilen entgangen.

Manchmal werde ich bei meinen Kindern ohne Vorankündigung laut. Es fällt mir dann schwer mich zu kontrollieren.

Ich brauche extrem viel Zuneigung und köperliche Nähe. Fühle ich mich geborgen und geliebt, werde ich etwas ruhiger. Außerdem ist Liebe ein gewisser Antrieb doch mal eine Aufgabe zu machen, die ich ansonsten zu 100% liegen gelassen hätte.

Alles ist eine Challenge. Um das Leben spannender zu machen aka damit es nicht langweilig wird und ich deshalb das Geforderte nicht machen kann/will, mache ich oft eine Challenge draus. Wie schnell/ wie oft/ wie gut etc.

Ich bin Verdrängungskünster. Probleme schiebe ich Weg. Wichtige Themen sind nicht existent, wenn ich das so will. Leider will ich das so sehr, dass sie allumfassend werden können.

Ich bin Resilient. Wirf mich irgendwo rein und ich passe mich an. Ich falle gern auf und ich kann mich schnell und effektiv an neue Situationen gewöhnen.

Ich bin extrem schnell. Da ich praktisch alles bis zur letzten Möglichkeit aufschiebe, habe ich gelernt in sehr kurzer Zeit, im Verhältnis extrem viel zu erreichen, aber immer weniger, als es hätte sein können.

„Sachen merken“ - Hab ich mir als Stichwort aufgeschrieben. Hab vergessen, was es war.

In Situationen, in denen ich mich nicht wohl fühle zB beim Einkaufen werde ich oft wütend. Mich überkommt eine unglaublich große Wut die ich kaum kontrollieren kann. Darunter leiden dann auch meine Kinder.

Wenn mich ein Thema interessiert, werde ich innerhalb kürzester Zeit Experte darin. Interessiert es mich nicht mehr, vergesse ich das allermeiste wieder.

Ich habe eine sehr gute Übersicht.
Komplexe Sachverhalte kann ich mir sehr gut vorbildlichen und auch Details und Probleme erkennen und berücksichtigen.

Ich habe ADHS. Ziemlich sicher.

Einen ganz wichtigen Dank möchte ich @Propofolium aussprechen.
Wahrscheinlich hast du mein Leben sehr stark verändert. Mindestens gehe ich durch dich auf eine Reise dessen Ziel ich nicht kenne, was mir früher Angst gemacht hätte. Jetzt sitze ich auf gepackten Koffern.

Es scheint, als hätte ich in eine sehr nette #ADHS Bubble gestochen.
Herzlich Willkommen bei mir, freue mich auf den Austausch mit euch.