Versuchen wir mal eine Analogie zum #EEG: Stellen wir uns vor, wir wollen die Wasserversorgung eines Dorfes komplett von Grundwasser auf Regenwasser umstellen.
Dies soll erfolgen, in dem überall Trichter, die das Regenwasser sammeln, an das Leitungsnetz angeschlossen werden.
Damit das zügig von statten geht, erhalten diejenigen, die solche Trichter bereitstellen, einen vergleichsweise hohen Preis pro eingesammeltem Kubikmeter Wasser. Diesen muss der Betreiber des Wassernetzes zahlen, egal, ob er gerade Wasser braucht oder nicht.
Daher werden schnell viele Trichter gebaut und angeschlossen, mit der Folge, dass bei Regen deutlich mehr Wasser eingeleitet wird, als überhaupt verbraucht werden kann. Hinzu kommt, dass in einem Ortsteil mit viel Niederschlag wenige Verbraucher sitzen, und umgekehrt.
Für die Annahme von Wasser wird nun ein Börsenpreis vereinbart, für die Abgabe jedoch der Mehrpreis für die Trichter-Besitzer auf diesen mit aufgeschlagen. An Tagen mit viel Regen sinkt der Börsenpreis, und die Befürworter des Regenwassers jubeln: billiges Wasser!
Parallel werden die alten Pumpen für Grundwasser abgeschaltet, die Befürworter des Regenwassers argumentieren, das Grundwasser würde das Leitungsnetz «verstopfen», und wäre es nicht da, wäre schon mehr Platz für Regenwasser.
Um nun zwischen Ortsteilen mit viel und mit wenig Niederschlag Ausgleich zu schaffen, bräuchte es Leitungen, allerdings weiß noch niemand so ganz genau, wo und wie sie gebaut werden sollen, zumal viele Grundstücke gekreuzt werden müssen.
Im Rahmen eines gemeinsamen Netzes hat man sich an die Wassernetze der benachbarten Dörfer angeschlossen. Von hier kann im Zweifelsfall etwas nachfließen, nach dort fließt auch immer wieder überschüssiges Regenwasser ab, weswegen die Nachbarn vorsichtshalber Sperr-Ventile bauen.
«Speicher sind die Lösung» ruft einer, und schwenkt zwei Gießkannen. Mehr hat man leider nicht. Rückhaltebecken und Wassertürme hatte man vergessen zu bauen, und für beide existiert kein hinreichend wasserfestes Material, um diese lange dicht zu halten.
«Aber wenn jeder sich zwei Eimer und zwei Kannen ins Haus stellt, wird's doch reichen, zur Not duscht man sich im Sommer mal nicht» schimpft jemand. Und überhaupt würde zuviel Wasser verbraucht, mit weniger ginge es auch - früher habe man schließlich nur Brunnen gehabt.

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