#CoronaInfo – Die seit Anfang Januar dominierende Omikron-Variante von SARS-CoV-2 macht die Menschen seltener schwer krank als die Delta-Variante davor. Das ist vor allem von Krankenhauseinweisungen bekannt, aber wie sind die Unterschiede bei milderen Verläufen? … (1/8)
Im Gegensatz zu moderaten bis schweren Fällen von COVID-19 von Patient*innen im Krankenhaus sind „mildere“ Krankheitsverläufe (d.h. alles ohne Atemnot) weniger gut erforscht. Das gilt vor allem für den Schweregrad und die Dauer der Symptome wie Husten, Fieber usw. … (2/8)
Das ZOE-Projekt in Großbritannien nutzt Daten von Zehntausenden von Menschen, die in eine App Art, Stärke und Dauer ihrer Symptome eingeben. Auch wenn deren Wahrnehmung von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich ist, ermöglichen die großen Zahlen Vergleichbarkeit. … (3/8)
Bei Omikron waren Halsschmerzen und Heiserkeit etwas häufiger als bei Delta. Auf der anderen Seite waren Verlust des Geruchssinnes fünfmal seltener, und auch eine veränderte Geruchswahrnehmung, Niesen oder eine laufende Nase kamen weniger oft vor. … (4/8)
Das entspricht der aktuellen Forschung, die den Geruchs-Verlust auf eine Schädigung der Riechnerven durch Entzündung zurückführt (bei Omikron schwächer, daher seltener schwere Krankheitsverläufe), und bei Delta/Omikron unterschiedliche Infektionsmuster in der Nase sieht. … (5/8)
Zudem wurde die Dauer der Symptome abgefragt. Mit Delta dauerten sie im Durchschnitt wenige Tage länger an. Besonders stark war dieser Effekt bei den dreifach Geimpften, die für beide Virusvarianten von kürzerer Krankheit als die zweifach Geimpften berichteten. … (6/8)
Das passt dazu, dass nach 3-5 Tagen das (mit Dreifachimpfung stärkere) Immun-Gedächtnis reaktiviert wird, und das Virus so schneller bekämpft wird. … (7/8)
#CoronaInfo – Schwere Krankheitsverläufe von COVID-19 liegen zu einem guten Teil daran, dass das Immunsystem ungünstig auf das Coronavirus reagiert. Eine neue Studie, hier zusammengefasst, hat nun einen weiteren Schritt in diesem selbstschädigenden Prozess beschrieben. … (1/10)
Untersucht wurde, aus dem Blut von COVID-19-Patient*innen und Gesunden, ein spezieller Typ Immunzellen, die „Monoyzten". Diese sind ein Bestandteil des angeborenen Immunsystem und reagieren als erste Alarmgeber innert weniger Tagen auf eindringende Krankheitserreger. … (2/10)
Bei COVID-19 war der Anteil absterbender Monozyten höher als bei Gesunden. Die Vermutung war daher, dass in COVID-19 ein (gut bekannter) Mechanismus stattfindet, bei dem alarmierende Monozyten sich auflösen, und große Mengen Immun-Botenstoffe freisetzen. … (3/10)
#CoronaInfo – Für die COVID-19-Forschung werden oft Gewebeproben von Verstorbenen auf das Coronavirus untersucht. Die dabei verwendeten Methoden sind aber technisch anspruchsvoll und können zu Fehlinterpretationen führen, wie eine hier zusamengefasste Analyse zeigt. … (1/11)
Um eine Krankheit wie COVID-19 im menschlichen Körper zu verstehen, müssen Proben von Patient*innen untersucht werden. Es gibt aber enge Grenzen, was genau angeschaut werden kann: nur wenn eine kleine Belastung ensteht, oder es medizinisch notwendig ist. … (2/11)
Dazu gehören bspw. einige Milliliter kleine Blutproben, oder bei Herzproblemen die Entnahme eines winzigen Stücks des Herzmuskels. Proben bspw. von Gehirn oder Niere sind aber nicht möglich. Diese können fast nur bei an COVID-19 Verstorbenen untersucht werden. … (3/11)
#CoronaInfo – In immungeschwächten Menschen kann sich das Coronavirus SARS-CoV-2 während Monaten vermehren, und verändert sich dabei laufend. Die hier zusammengefasste Analyse zeigt auf, was wir daraus über zukünftige Virusvarianten lernen können. … (1/8)
Insgesamt wurde die Virus-Evolution in 27 Patient*innen verfolgt, die immun-unterdrückende Behandlungen hatten (meist wegen Auto-Immunkrankheiten) oder eine Immunschwäche (Leukämie, AIDS). Dadurch kann das Immunsystem das Virus nicht vollständig aus dem Körper entfernen. … (2/8)
Da trotzdem etwas Antikörper gegen das Virus entstehen oder als Medikament gegeben werden, gibt es „Selektionsdruck“: zufällig entstehende Veränderungen, die nicht mehr so gut von Antikörpern erkannt werden, vermehren sich schneller und verdrängen bisherige Varianten. … (3/8)
#CoronaInfo – Herpesviren im Menschen sind meist im „Tiefschlaf“, können aber bei Krankheiten usw. „aufwachen“. Nach Corona-RNA-Impfung kann das eine sehr seltene und gut behandelbare schwerere Nebenwirkung verursachen. Hier zusammengefasst die Hinweise auf deren Ursache. …(1/9)
Bei Menschen sind acht Herpesviren bekannt, mit denen man sich meist als Kleinkind das erste Mal infiziert. Beim Herpesvirus 6 führt das bspw zum eher harmlosen „Dreitagesfieber“, beim Varizella-Zoster-Virus, um das es hier geht, zu den deutlich gefährlicheren Windpocken. …(2/9)
Nach der akuten Krankheit bleibt das Virus im Körper. Wenn es, manchmal Jahrzehnte später, „aufwacht“, kann es eine Gürtelrose (=„Herpes zoster“) geben, die auch andauernde chronische Schmerzen zur Folge haben kann. … (3/9)
#CoronaInfo – Nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kann es zu monatelangen Beschwerden (LongCovid) kommen. Eine hier zusammengefasste systembiologische Studie unterscheidet verschiedene Arten von LongCovid und verknüpft diese mit biologischen Messwerten. … (1/11)
Untersucht wurden mehrere 100 COVID-19-Patient*innen und Gesunde. Die LongCovid-Gruppe wurde unterteilt in vier Untergruppen: Beschwerden in den Atemwegen; in Magen/Darm; neurologische Anzeichen (bspw. Erschöpfung); sowie anhaltender Geruchs-/Geschmacksverlust. … (2/11)
Danach wurden verschiedene Messwerte mit diesen Untergruppen in Verbindung gebracht. Atemwegsbeschwerden gingen einher mit niedrigen Mengen des Hormons Cortisol im Blut, wie man es von der (behandelbaren) Nebennieren-Unterfunktion kennt. … (3/11)
Zwei Studien zu SARS-CoV-2/COVID-19 und Gehirn-Schrumpfung bzw. T-Zellen haben großes Aufsehen erregt. In meinem Blogpost emanuelwyler.wordpress.com/2022/03/14/sar… eine genaue Betrachtung der Studien, und warum sie SARS-CoV-2 nicht gefährlicher machen als schon bekannt.
– zusammengefasst: … (1/3)
Die T-Zell-Studie nature.com/articles/s4139… argumentiert, dass T-Zellen im Körper durch das Virus infiziert werden und dadurch geschädigt werden. Meines Erachtens haben die Experimente aber nicht die notwendige Qualität, um diese starke Aussage zu rechtfertigen. … (2/3)
Eine zentrale Aussage der Gehirn-Studie nature.com/articles/s4158… ist, dass die Beeinträchtigung des Gehirns altersabhängig ist bzw. erst ab ungefähr 60 relevant ist – was in der Berichterstattung aber weitgehend unerwähnt blieb. (3/3)