"Ein Kind darf niemals zum Essen gezwungen werden - und schon gar nicht mit Bestechung oder Bestrafung."
- Dr. Carlos González in "Mein Kind will nicht essen."
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"Ein Löffelchen für Oma..."
"Du musst zumindest einmal probieren!"
"Du darfst erst aufstehen, wenn du aufgegessen hast."
"Du musst aufessen, denn sonst regnet es morgen."
Wer kennt diese Sätze nicht? Von liebevolle Manipulation bis hin zu gewaltvollen Zwang.
Was haben sie gemeinsam? Sie schaden und sind unnötig noch dazu. Sie spiegeln übertragene Ängste wieder und Desinformation.
Wir Menschen sind von Geburt an in der Lage Hunger zu verspüren und auch, wenn ein Sättigungsgefühl eintritt.
Ein gesunder Körper gibt in dem Fall entsprechende Signale. Dabei ist es irrelevant, ob wir 0 Jahre alt sind oder bereits volljährig.
"Ein Kind weiß ganz genau, was und wie viel es braucht, um satt zu werden und zu wachsen", schreibt der Arzt Carlos González in seinem Buch. Ähnlich wie Jesper Juul in seinen Werken plädiert er für Vertrauen in die Kompetenz von Kindern. Auch beim Thema Essen.
Immer wieder berichten mir Eltern über Zwang und Manipulation in Einrichtungen. In aller Deutlichkeit: Dies stellt eine Kindeswohlgefährdung dar.
Solche teilweise harmlos wirkenden und über Generationen hinweg vermittelte Erziehungspraktiken sind der Nährboden für Essstörungen, Traumata und andere Erkrankungen.
Das Kind lernt sich nach äußeren Faktoren zu richten und verliert sein natürliches Hunger- und Sättigungsgefühl bzw. lernt es zu missachten.
Wir verbringen viel Zeit bei der Besorgung, Zubereitung und Aufnahme von Nahrung.
Es ist unabdingbar, dass diese Lebenszeit positiv konotiert ist und nicht zu einem Rahmen für Druck, Zwang und Beschämmung wird.
Kinder in ihrem Menschsein und Würde zu achten hört auch hier nicht auf. Sie zum Essen zu manipulieren ist unethisch und dient nicht ihrem Wohl.
Arbeiten mit "Sternchen" und allerlei andere Belohnungen ist nichts anderes als klassische Konditionierung mit positiver Verstärkung eines erwünschten Verhaltens.
Probleme dabei sind unter anderem:
Ein Thread...
✔️ Zerstörung der intrinsischen Motivation. In Zukunft wird Belohnung für "Leistung", Hilfe und mitunter gar Teilhabe erwartet.
✔️ Bleibt die Belohnung weg, weil Mensch - aus Gründen - nicht mitmacht, kommt es einer Bestrafung gleich. 'Gründe' können unerfüllte Bedürfnisse, Schmerzen oder die Freiheit zum 'Nein' sein.
Der sympathische Nachbarn, der immer so freundlich grüßt. Er wirkt viel offener als seine Frau. Sie ist immer so abweisend und verschlossen. Die Kinder sind nett, aber selten zu sehen. Dafür oft zu hören.
Sie weinen. Sie wimmern. Sie flehen an. Ich höre sie und ich höre ihn. Laut und aggressiv. Sie sollen gehorchen. Sie sollen ruhig sein. Sie sollen 'sich verpissen'. Sie, die Mutter, höre ich nie.
Seit Wochen suche ich nach der Quelle dieser Geräusche.
Alles passt zur Familie meines sympathischen Nachbarns, aber ich will es nicht glauben. Ich suche weiter. Überall um mich wohnen Familien mit Kindern. Die Geräusche lassen sich nicht 100% zuordnen. Ich hole mir Rat. Und dann ist es unausweichlich.