William #Shakespeare wird (nach einer Annahme) am 23. April 1564 geboren.
Getauft wird er laut Kirchenregister am 26. April 1564.
Nun ein 🧵 zu Goethes Bezug zu Shakespeare 🎭
Bekannt ist Rede „Zum Schäkespears Tag“ des 22-jährigen Johann Wolfgang von Goethe, die er am 14. Oktober 1771 anlässlich des Shakespeare-Tages in Frankfurt am Main in seinem Elternhaus vortrug;
darin ehrt er den englischen Lyriker und Dramatiker William Shakespeare für sein Schaffen und drückt seine ganz persönliche Beziehung zu ihm aus. Sie gilt neben Herders Programmschrift Shakespear als wichtiges Dokument der Shakespeare-Begeisterung der Sturm-und-Drang-Zeit.
Goethe zufolge enthielten die Werke Shakespeares viele für den Sturm und Drang typische Merkmale. So breche Shakespeare mit den alten Regeln des klassischen Theaters.
Die drei Einheiten des Ortes, der Zeit und der Handlung, die nach Aristoteles Prinzipien für den Aufbau von Dramen waren, seien nur Fesseln, die die freie Interpretation eines Werkes nicht zuließen. Diese seien bei Shakespeares Dramen richtigerweise nicht berücksichtigt worden.
Auch sieht Goethe in den Werken Shakespeares den Kampf des Individuums gegen den Rest der Welt, eine Facette, die wegweisend für die Sturm-und-Drang-Zeit war. Der Begriff Genie sei ebenfalls auf Shakespeares Dramen anzuwenden.
Weiter sieht Goethe auch den Aspekt des Naturmenschen in Shakespeares Werken, So ist der typische stürmerisch-drängerische Mensch eins mit der Natur; Regelfreiheit und Non-Konformität sind zwei wesentliche Schlagworte in dieser Hinsicht.
Goethe beschreibt in dieser Rede Shakespeares Werke auch als „Raritätenkasten, in dem die Geschichte der Welt vor unsern Augen an dem unsichtbaren Faden der Zeit vorbeiwallt.“
Natur bzw. das natürliche Wesen des Menschen das Idealbild des Sturm und Drang (dazu Und ich rufe: Natur! Natur! Nichts so Natur als Shakespeares Menschen.“
„Seine Illustration von Beziehungen, zwischenmenschlichen Probleme, Konflikten etc. sei dabei außerdem eine wahre Befreiung, vermöge Shakespeare laut Goethe doch das auf die Bühne zu bringen, [was] noch kein Philosoph gesehen und bestimmt hat.“
Es sei der geheime Punkt, um den sich alle Stücke drehen; keiner könne genau sagen, was einen bestimmten Sachverhalt denn nun ausmache, doch ist es durch Shakespeares Stücke für alle zu erkennen und zu begreifen. „Ob Shakespeare die Ehre der Erfindung gehört, zweifl’ ich.“
➡️Goethe fühlte sich nach eigener Aussage wie ein Blindgeborner, dem eine Wunderhand das Gesicht in einem Augenblicke schenkt und dessen Existenz um eine Unendlichkeit erweitert wurde, nachdem er die Bekanntschaft mir Shakespeares Werken machte.
„Hintendrein erkenn’ ich, dass ich ein armer Sünder bin, denn es kommt manchmal vor, dass ich beim ersten Blick denke: Das hätt’ ich anders gemacht!
(Ps: Das sagt er mit 22 Jahren ❗️)
Mit dieser Rede zollte Goethe Respekt und verbeugte sich vor einem Meister der vergangenen Tage… #Shakespeare
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Ich fragte Goethe, welchen der neueren Philosophen er für den vorzüglichsten halte.
»Kant«, sagte er, »ist der vorzüglichste, ohne allen Zweifel.
Er ist auch derjenige, dessen Lehre sich fortwirkend erwiesen hat, und die in unsere deutsche Kultur am tiefsten eingedrungen ist. Er hat auch auf Sie gewirkt, ohne dass Sie ihn gelesen haben. Jetzt brauchen Sie ihn nicht mehr, denn was er Ihnen geben konnte, besitzen Sie schon.
Wenn Sie einmal später etwas von ihm lesen wollen, so empfehle ich Ihnen seine "Kritik der Urteilskraft", worin er die Rhetorik vortrefflich, die Poesie leidlich, die bildende Kunst aber unzulänglich behandelt hat.«