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Apr 26 21 tweets 5 min read
#Servicetweet

Das argumentative Kartenhaus der Konservativen definitiv zu Fall bringen. #Legalisierung2022

Häufigstes Argument: Legalisierung fördert Konsum, vor allem bei jungen Menschen.

Dazu eine elegante Auswertung europäischer Daten. (1/n)

(Gerne teilen!)
Dass die Argumentation der Verringerung der Konsumprävalenz durch eine strikte Verbotspolitik eine zweifelhafte Hypothese und kein Naturgesetz ist, sollte man zum Anlass nehmen, diese genauer zu hinterfragen. Aktuell insbesondere hinsichtlich des Ansinnens der Cannabislegal.(2/n)
Dies zu tun erfordert eine wissenschaftlich statistische Aufarbeitung mit dem Ziel der Validierung der Reziprozität von Gesetzeslage und Konsumverhalten, mit besonderem Augenmerk bzgl der Dynamik der Konsumprävalenz nach vollzogener Liberalisierung. (3/n)
Ob dieser Fragestellung führte eine Forschungsgruppe auf Basis europäischer Datensätze eine Analyse durch, welche im Januar 2022 im PLOS ONE JOURNAL veröffentlicht wurde. Auf die Ergebnisse dieser Studie wird im folgenden Bezug genommen. (4/n)
Zur Methodik lässt sich anführen,dass die 30days-Konsumprävalenzwerte jüngerer Menschen(15-34y) aus den Ländern:Belgium,Czech Republic,Germany,Italy,Netherlands, Norway,Portugal,Slovakia,Spain,Sweden and United Kingdom, 1994–2017,publiziert durch die EMCDDA,verwendet wurden.(5/n)
Diese Daten wurden in Abhängigkeit gesetzt zu der aktuellen Gesetzeslage sowie Änderungen eben dieser, obgleich eine Liberalisierung oder eine Restriktion erfolgte. Primär sollte an dieser Stelle auf die Dynamik nach Änderungen der Gesetzeslage Bezug genommen werden,(6/n)
da dieser Prozess einige Sorgen auslöst. Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Konsumprävalenz junger Menschen und der Liberalisierung der Gesetzeslage durch Entkriminalisierungsprozesse, mit CannabisSocialClubs oder gar einem etablierten Einzelhandel? (7/n)
Nein. Die vorhandenen Daten bieten keine signifikante Korrelation zwischen Liberalisierung und Konsumverhalten junger Menschen. Die Autor*innen halten fest: „[..]use of cannabis appeared on average to decrease in the three countries where cannabis legislation had (8/n)
changed during the observable interval of the study period, regardless of whether it had become more lenient or stricter.“
Also, die Konsumprävalenz sank konsistent nach Gesetzesänderungen, unabhängig ob eine Liberalisierung oder restriktive Änderung stattfand. (9/n)
Diese Erscheinung wird folglich noch genauer diskutiert, vorerst bleibt festzuhalten, die Gesetzeslage nach europäischer Norm hat offenkundig keinen signifikanten ⬇️- Einfluss auf das Konsumverhalten junger Menschen, der aus diesen Daten zu erfassen wäre!(Erklärung folgt) (10/n)
Der Umstand, dass es geduldete Shops oder CSC gibt, und Cannabis folglich eine etabliertere gesellschaftliche Stellung einnehmen kann, führt nicht zu zu einem Massenabusus jüngerer Menschen, nicht mal im entferntesten. Die Verbotspolitik birgt diesbezüglich keine Vorteile! (11/n)
Weitergehend lässt sich festhalten: “Cannabis use was either stable or increasing among countries where cannabis legislation remained unchanged (Germany, Netherlands, Slovakia, Sweden)”, schlichtweg, die deutsche Verbotspolitik bewirkt bei jüngeren Menschen vieles, aber (12/n)
einen Rückgang des Konsums sicherlich nicht. Ergo, „gescheitert“.
Die Inkonsistenz in Form der Divergenz bezüglich der abflachenden Kurve obgleich Liberalisierungen oder Restriktionen vollzogen wurden, lässt sich nur schwer erklären, negiert aber deutlich den postulierten (13/n)
Anstieg des Konsums unter jüngeren Menschen nach vollzogener Liberalisierung.Ein wichtiger Punkt wird hierbei angesprochen,den ich auch gesondert hervorheben möchte! Die Rationalisierung des frontalen Cortex bildet sich im Zuge der Adoleszenz aus und ist maßgeblich beteiligt(14n
an Prozessen der Risikoabwägung. Vermutlich auch deshalb greift eine potenzielle Strafverfolgung bei jüngeren Personen besonders schlecht. Dies scheint konsistent zu sein mit der nicht gestiegenen Konsumprävalenz jüngerer Canadadier nach vollzogener Legalisierung. (15/n)
Wohingegen ältere männliche Personen zum Probieren neigten (fileserver.idpc.net/library/00002-…). Also etwas direkter, junge Menschen zu bestrafen und ihr Leben zu zerstören, war fürn arsch, ist fürn arsch. Wer jung ist und kiffen will, tut es, ganz gleich ob legal oder illegal! (16/n)
Hier braucht es Hilfe,Aufklärung und Zuwendung,keine Abstrafung vor dem Gesetz(sick).Auch interessant,die Autoren warnen vor etwaigen Verzerrungen in Postliberlisierungsmomentaufnahmen,da Leute eher dazu neigen, ehrlich zu antworten,wenn der gesetzliche Rahmen liberal ist.(17/n)
Der leicht stärkere Rückgang der angegeben Konsumprävalenz nach restriktiven Eingriffen v liberalisierenden Änderungen ist vermutlich auf ein solches Verhaltensmuster zurückzuführen.
Respekt,wenn ihr bis hierhin am Ball geblieben seid!☀️
Das Zitat zum Ende gebührt den Autoren⬇️
„There is no evidence as of date, considering available data and previous publications, that policy changes regarding recreational cannabis significantly affect the prevalence of recreational cannabis use among young people in Europe.“

journals.plos.org/plosone/articl…
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Nochmal im öffentlichen Twitter, glaube sonst kann man es nur in der Community verwenden, und da stimmen wohl eh alle überein✌🏾🪴☀️

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