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Apr 27 9 tweets 2 min read
Da sich wieder zeigt, wie stark Mädchen in kurzen Shorts und Kleidervorschriften die Gemüter erhitzen und wie selbstverständlich es hingenommen wird, Mädchen- und Frauenkörper aufgrund ihrer Kleider zu sexualisieren, möchte ich das Wichtigste dazu zusammenfassen. Ein 🧵.
Diese in unserer Gesellschaft internalisierte Objektifizierung von Mädchen- und Frauenkörpern ist weder gottgegeben, noch hat sie mit dem vermeintlich unbändigen unveränderbaren Sexualtrieb von Männern zu tun. Sondern: mit internalisierten patriarchalen misogynen Haltungen.
Wenn man gewisse Kleider verbietet, geht es nicht um den vermeintlichen Schutz der Mädchen, sondern um ein konservatives Geschlechterrollenverständnis und ein verinnerlichtes Ressentiment gegenüber Mädchen, die sich sogenannt „billig“ kleiden und von denen man sich abgrenzen will
Das eigentliche Problem sind nie die Kleider von Mädchen und Frauen. Sondern die Täter-Opfer-Umkehr, indem von den Mädchen erwartet wird, dass sie ihre Kleidung ändern sollen, statt die Buben und Männer ihr belästigendes Verhalten.
Was wir tun, ist den Mädchen den sogenannten 'male gaze' zu vermitteln. Aus dieser rein männlichen Sichtweise heraus ist es ok, dass die Männer die Definitionsmacht darüber haben, welche Kleidung adäquat ist - und welche nicht. Was auch von vielen Frauen übernommen wird.
Es darf nicht sein, dass Mädchen heute immer noch vermittelt wird, dass sie ihre Kleidung mit Hinblick auf das Wohlbefinden der Männer wählen sollen. Es darf nicht sein, dass Mädchen gelehrt wird, dass sie die Verantwortung dafür tragen, ob sie sexualisiert werden oder nicht.
Und es darf nicht sein, dass die «Männer sind halt so» Haltung hochgehalten wird. Eine Haltung, die besagt, dass männliches Verhalten unveränderbar ist und die Frauen diejenigen sind, die sich anpassen müssen, wenn sich was ändern soll.
Wenn Vorschriften, dann aufs absolut Nötigste reduzieren: Genitalien, Gesäss und Brustwarzen mit undurchsichtigen Kleidungsstück bedecken./Oberteil und Unterteil plus Schuhe sind Muss./Keine diskriminierenden, rassistischen, sexistischen, gewaltverherrlichenden Texte oder Bilder.
Viel wichtiger als Kleidervorschriften finde ich, dass mit den Schüler:innen über Bodyshaming, Geschlechterstereotype, Marginalisierung, Ungleichbehandlung und Sexismus gesprochen wird. Denn Sexismus und Ungleichbehandlung sind der beste Nährboden für sexualisierte Gewalt.

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