Puh. Gestern habe ich was erlebt, das ich erstmal verdauen musste.
Warnung für #Ableismus und #Sexismus an dieser Stelle.
Ein Thread.
Ausgangssituation: Ich war auf einem Volksfest. (ich weiß, Corona diesdas aber ich wollte einfach mal wieder einen schönen Abend mit Freund:innen haben und es war ja alles draußen)
Wir wollten auf ein Fahrgeschäft mit so Wägen, die auf einer Bodenplattform im Kreis fahren.
Menschen mit Behindertenausweis sowie deren Begleitung durften da kostenlos fahren und wir haben uns gefreut, da das nicht üblich ist.
Allerdings waren da zwei Stufen und dann ein paar Meter zu gehen bis zu den Wägen. Für mich okay, da ich kurze Strecken gehen kann.
Also habe ich mich am Rand beim Geländer platziert, wollte meinen Rollstuhl da stehen lassen und "normal" reingehen.
Dann kam allerdings ein Mann vom Fahrgeschäftspersonal und meinte, ich soll mich woanders hinstellen.
Da ich ihn akustisch nicht verstanden hatte, ging er hinter mich und begann, mich zu schieben. Erst nachdem ich vier Mal "NICHT SCHIEBEN" gebrüllt hatte, ließ er von mir ab.
Dann stand plötzlich noch der Chef von dem Ding, ein mittelalter, ganz ekliger, schmieriger Typ vor mir.
Er kam mir viel zu nah, beugte sich über mich und wollte mich am Arm anpacken.
Ich bin ausgewichen, habe ihm klargemacht, dass er mich nicht anfassen soll und ihn mehrmals (auch mit Gesten) aufgefordert, Abstand zu halten, er hat mich aber weiter bedrängt.
Er sagte "Nicht anfassen geht nicht, wir müssen dich da reintragen."
Ich habe ihm erklärt, dass ich gehen kann, das war ihm aber egal.
Er bestand darauf, mich zu tragen. Ansonsten dürfe ich nicht mitfahren.
Ich lasse mich nicht tragen, weil ich das als entwürdigend empfinde.
Schon gar nicht von so Männern wie ihm und wenn es völlig unnötig ist.
Begründet hat er es damit, dass er die Verantwortung tragen würde, falls was passiert. So ein Blödsinn, jeder kann mal stolpern. Bei Betrunkenen wird bestimmt auch nicht so genau hingeschaut.
Und ob er wohl bei einem älteren Mann auch so aufs Tragen bestanden hätte wie bei mir, einer jungen Frau?
Das Ende vom Lied: Meine Begleitung und ich mussten ihm unsere Tickets wieder geben und sind nicht mitgefahren, ich habe ihm beim Weggehen den Mittelfinger gezeigt, war innerlich aber völlig fertig und bin dann nach Hause gegangen. Scheiß Abend.
Und bevor jetzt wer ankommt und meint, ich soll mich bei Stelle xy beschweren: Fuck off.
Der Dude ist literally der Eigentümer von der Attraktion, der lässt sich von niemandem was vorschreiben.
Es ist scheiße aber das ist einfach Ableismus, gegen den man völlig machtlos ist.
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