Fußball spielen wollen oder nicht genug Geld zum Leben haben – ist doch das Gleiche?!
Selten so fassungslos gewesen wie bei diesem Zitat einer OB. 🤯 #ArmutAbschaffen#mindestens600
Wir möchten das mal kurz mit euch durchgehen: 🧵⬇️
Vorab: Das Problem ist nicht diese eine Oberbürgermeisterin. Sie ist nur ein Bsp dafür, was eine Menge Politiker:innen im ganzen Land nicht verstehen. Bitte seht daher von persönlichen Beleidigungen ab.
Zum Inhalt: Die Stadt schickt geflüchtete Menschen "natürlich" zur Tafel? ⬇️
Sie sieht die Tafel also als selbstverständlich an und erwartet von Ehrenamtlichen, dass sie staatl Aufgaben übernehmen, ohne die nötigen Mittel dafür zu bekommen. Das geht nicht und ist vermessen zu erwarten. Tafeln unterstützen freiwillig, so viel wie möglich. Sie nehmen dem ⬇️
Staat aber nicht die Verantwortung für seine Bürger:innen ab!
Niemand erwartet von Städten, dass sie eigene "Rathausküchen" eröffnen. Das wäre Unsinn und würde niemandem langfristig helfen. Vor allem würde es nicht #ArmutAbschaffen. ⬇️
Die Politik soll nicht für die Menschen kochen, sondern dafür sorgen, dass alle menschenwürdig über die Runden kommen und sich selbst versorgen können, z.B. durch armutsfeste Sozialleistungen und Löhne. #ArmutAbschaffen ⬇️
Klar, eine OB kann nicht allein Regelsätze erhöhen. Aber sie kann sich angesichts der Not in ihrer Stadt öffentlich und bei ihrer Partei für mehr Geld für Menschen in Not einsetzen. Und sie kann mit ihren lokalen Behörden reden. Einige Sozialämter geben Geflüchteten z.B. Geld ⬇️
oder Gutscheine, um die Zeit bis zur 1. Sozialleistung zu überbrücken. Das sollte in allen Städten funktionieren!
Und dieser Vergleich zum Fußballverein...🤦♀️ Besonders im lokalen Kontext geht ohne Vereine und #Ehrenamt nicht viel. Aber: ⬇️
Es gibt weder ein Anrecht auf Vereinsmitgliedschaft im Sport, noch auf Unterstützung durch die #Tafel. Selbst ein Sportverein kann in der Regel nicht endlos viele Menschen aufnehmen.
Und wie zynisch ist es bitte, Freizeit mit Grundbedürfnissen wie Essen gleichzusetzen? ⬇️
Es ist nicht Aufgabe des Staates, die Freizeit seiner Bürger:innen zu gestalten. Es ist aber sehr wohl seine Aufgabe, allen hier lebenden Menschen die Grundversorgung und ein Leben in Würde zu ermöglichen.
Tafeln: Liebe Kommunen, bitte gebt Geflüchteten zur Überbrückung Lebensmittelgutscheine, bis sie Sozialleistungen erhalten. Tafeln können als nicht-staatliche Orga nicht alleine helfen.
Kommunen in Niedersachsen: Wie können wir den Vorschlag maximal respektlos zurückweisen?🤔
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Was ist passiert?
🙄 Sozialämter schicken Geflüchtete häufig zu den Tafeln, obwohl wir keine Grundversorgung übernehmen können.
Folge: Tafeln sind überlastet; viele können keine neuen Kund:innen aufnehmen. Geflüchtete sind verständlicherweise wütend, Ehrenamtliche erschöpft.
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Uwe Lampe, Tafel-Landesvorsitzender NI/HB, schlägt Gutscheine vor. Die können Sozialämter VORÜBERGEHEND an Geflüchtete verteilen, die sich damit selbst versorgen, bis die Sozialleistungen da sind.