Thread by @Ronjaphia

#IchBinArmutsbetroffen und habe lange verinnerlicht, dass ich mich darüber nicht beklagen darf, weil ich #Student|in bin. Ich war schon froh, wenn mir jemand nicht unterstellte, Studentenleben wäre immer leicht, S seien alle faul, partysüchtig, reich, unreif, Snobs.

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Hinzu kam auch wiederholt #Ableismus, da ich chronisch krank bin.

Ich wollte also die Vorurteile beschränken und nicht noch #Klassismus hören.

Aber wir müssen klarstellen, dass #IchBinArmutsbetroffen für keine Gruppe normal und okay gefunden werden darf!

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Studieren ist nicht für alle so günstig möglich, wie viele meinen. Wie viel es kostet und wie es finanzierbar ist, ist komplex, hängt v vielen Faktoren ab, u.a. örtliche Miethöhe, Alter, Zugang zum BAföG (bisher eher schlecht, dazu findet ihr viel via google).

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Und es stimmt nicht, dass "ein Taschengeld" reicht. Ich persönlich zahle eine normale Miete, Strom, Heiz- und Nebenkosten, wegen Alter meine KV selbst, GEZ, und essen muss ich auch wie alle anderen.

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Nicht zu vergessen, dass Studieren heute oft nicht ohne Laptop/PC, gutes Internet, tlw sogar nicht ohne Handy möglich ist. Und es erfordert oft mehrere Umzüge, da Plätze in vielen Fächern rar sind, aber Bachelor und Master für den Beruf notwendig. All das kostet Geld.

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Was aber sagen manche Leute dazu?

"Ja, wer es sich nicht leisten kann, sollte halt nicht studieren!"

#Klassismus #Bildungsgerechtigkeit

Und es gibt viel Meinung und Ratschläge bei wenig Ahnung, sobald ich als #Student|in offen über #IchBinArmutsbetroffen spreche.

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Weiteres Vorurteil ist, Studis "verdienten" #IchBinArmutsbetroffen, weil sie so wenig zu tun hätten/faul wären. Dazu ein paar Zahlen für D, Q am Ende:

97% studiert Vollzeit (1)
mit im Schnitt 33 h/Woche (2),
ca. 25% sind erschöpft (3),
ca. 25% stark gestresst (4).

7/12

Auch ist die Gruppe der Studis diverser, als viele denken, mit Armutsrisiken:

6% haben Kind(er) (5).
Es gibt Hinweise auf ca. 15% Pflegende (6).
22% haben eine chron. Erkrankung/Behinderung (8)

-> Das schränkt ggf. die Arbeitsfähigkeit neben dem Studium ein.

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Rund 30% der Studis sind #IchBinArmutsbetroffen (7) und leiden darunter ebenso wie alle anderen Armutsbetroffenen.

➡️ Nehmt das ernst, haltet es nicht für angemessen, "weil es ja nur Studis sind", für gottgegeben, "weil es ja schon immer so war" und lasst Whataboutismen!

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Quellen/Anm zu den Zahlen:

1:
dzhw.eu/pdf/sozialerhe… S. 4
2:
Link wie 1, S.17, bei Vorlesungszeit in Präsenzstud. In vorlesungsfr liegt oft hohe Prüfungsdichte, Hausarbeiten oder Praktika.
3:
tk.de/resource/blob/… S. 60
4:
Link wie 3, S. 49
5:
studentenwerke.de/de/content/zah…

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6:
link.springer.com/article/10.100…
7:
zeit.de/campus/2022-05…

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8:
Oft sind 11% zu lesen. Das sind ausschließlich die, wo die Beeinträchtigung studienerschwerend wirkt. Für Armut sind aber auch die wichtig, bei denen sie "nur" auf Arbeitsfähigkeit wirkt. Daher gebe ich die Gesamtzahl an, die in der Verg. b. DSW mit 22% angegeben wurde.

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