Ich fürchte, so wie @MarohnMichael geht es vielen. Es stimmt: wer es sehen wollte, konnte es sehen. Aber es stimmt auch, dass einflussreiche Politiker:innen immer wieder diese einfachen „NATO-Erklärungen“ popularisiert haben. Massenmedienformate wie @maischberger 1/6
.@Markus_Lanz @hartaberfair @annewill haben „Russland-Verstehern“ wie Gabriele Krone-Schmalz, Matthias Platzeck und Hubertus Seipel eine Bühne gegeben. Diese haben über die innere Entwicklung Russlands nichts gesagt, sondern Putins aggressive Politik relativiert und ver- 2/6
teidigt. Parallel haben Journalist:innen wie @GolinehAtai @AliceBota @fraeuleinfroehl @mwehner4 @juli_anh und andere hervorragende Arbeit geleistet. Sie wurden als “Kriegstreiber” und schlimmeres beschimpft. Seriöse Verlage wie @chbeckliteratur @hocahamburg verdien(t)en 3/6
mit Büchern Geld, deren Autor:innen das Geschäft des Kreml betrieben. Es ging um die „Dämonisierung“ Russlands nachdem Putin Tschetschenien zerbombt, die Ukraine angegriffen und in Syrien die Zivilbevölkerung ermordet hatte. Die fatalen Schieflagen der deutschen #Russland- 4/6
Debatten haben Osteuropa-Expert:innen wie @jcbehrends @VeroWendland u.a. seit Jahren beklagt. Gehört wurden sie nicht. Und jetzt? Nach einer kurzen Pause prägen A. Schwarzer und Co. wieder die Debatten, mit @swagenknecht ist die Vertreterin einer fünf-Prozent-Partei wieder 5/6
Dauergast in deutschen Talkshows, wenn es um Russland geht. Sie betreibt dort Opfer-Täter Umkehr und wiederholt die NATO-Leier. #SameOldStory #falseBalance 6/6

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May 31
Dieser 🧵über Russlands Kriege gegen Tschetschenien ist kaum zu ertragen. In Deutschland praktisch unbekannt ist, dass der Vorwand für den Zweiten Tschetschenienkrieg (1999, kurz nach Putins Amtsantritt als Ministerpräsident) die Bombenattentate auf Moskauer Wohnhäuser waren. 1/4
Dabei starben 367 Menschen. Die Anschläge wurden tschetschenien Terroristen angelastet. Tatsächlich spricht sehr viel dafür, dass die Anschläge vom russischen Geheimdienst FSB inszeniert waren, dem Putin kurz zuvor noch vorgestanden hatte. Auch @CatherineBelton kommt zu 2/4
diesem Schluss. Putin konnte sich durch den Krieg als starker Mann inszenieren und seine Macht konsolidieren. Die eigene Beliebtheit und Macht sichern durch die Schaffung eines äußeren Feinds - eine Strategie, die Putin einmal mehr 2014 verfolgte. Er hatte damit Erfolg. 3/4
Read 4 tweets
May 28
Anna Politkovskajas Buch „Tschetschenien. Die Wahrheit über den Krieg“ war das erste Buch, das ich über Putins Russland gelesen habe. Es muss ca. 2004 gewesen sein. Danach hatte ich das Wesentliche verstanden: ein verbrecherisches Regime ohne jede Rücksicht auf Menschenleben. 1/7
Ein Regime, das Krieg gegen die Zivilbevölkerung führt, eigene Soldaten verheizt, die freie Presse bekämpft und Kriege nutzt, um die eigene Macht zu stärken. Ein Buch hat für diese Erkenntnis gereicht. Wenn jetzt Politiker:innen mit Beraterstäben und Ministerien im 2/7
Rücken erklären, dass „sie sich getäuscht“ haben, ist das nicht glaubwürdig. Die Karten lagen seit Jahren auf dem Tisch. Zunächst richtete sich Putins Aggression nach innen, 2008 (Georgien) zeigte sich, dass sie sich auch nach außen richtet. Seit Politkovskajas Buch war 3/7
Read 7 tweets
May 28
Wie entstand der „jüdische Ukrainer“? Teil 2 des Threads zu diesem Thema: Schon die Vordenker der ukrainischen Nationalbewegung im Russischen Reich in den ersten Dekaden des 19. Jahrhunderts äußerten sich antisemitisch.

1/22
Der Jude erschien als Ausbeuter der Ukrainer im Dienst des polnischen Adels. Antisemitismus war für europäische Nationalismen freilich nicht ungewöhnlich. Auch russische, deutsche, französische Nationalisten etc. waren sehr oft antisemitisch.

2/22
Aber anders als die ukrainische Kultur und Sprache dominierte das Russische das Zarenreich und ihre Kenntis ermöglichte neue Partizipationsmöglichkeiten in Gesellschaft und Kultur. Die ukrainische Sprache, Kultur und Bildung dagegen wurde bis 1905 vom Staat unterdrückt.

3/22
Read 22 tweets
May 25
Die Juden der Ukraine stellen sich entschlossen hinter ihr Land, viele kämpfen gegen Russland. Lange aber waren die Beziehungen zwischen Juden und Ukrainern von Misstrauen geprägt. Wie entstand also der jüdische Ukrainer? Ein🧵 (first of many, it’s REALLY complicated).

1/28
„Ein Millenium der Ko-Existenz“ ist der Titel des Buchs von Yohanan Petrovsky-Shtern und Paul Magosci über die Geschichte der jüdisch-ukrainischen Beziehungen. In der Tat reichen diese bis ins Mittelalter zurück, lange vor der „modernen“ ukrainischen Nationsbildung.

2/28
Bereits im 10. Jahrhundert lebten in Kyjiw Juden. Damals war Kyijw das Zentrum der Kyjiwer Rus, ein mittelalterlicher ostslawischer Herrschaftsverband, den die Ukraine, Russland & Belarus alle als ihren Vorläufer beanspruchen.

3/28
Read 28 tweets
May 24
Aus Anlass dieses Tweets will ich die vielen ExpertINNEN würdigen, die so viel Kluges zu Russlands Krieg gegen die Ukraine zu sagen haben: Danke @AliceBota @GolinehAtai @SabFis3 @VeroWendland @ClaudMajor @Afelia @SZekri @MKlein1973 @NDeitelhoff @jana_puglierin @OSchmies 👏👏
Kein Anspruch auf Vollständigkeit! Gerne ergänzen.
Ich fange schon einmal an: @ConStelz
Read 5 tweets
May 21
Gestern wurden auf dem polnischen "Friedhof der Lemberger Adler" in Lwiw die bisher eingebauten Löwen-Statuen sichtbar gemacht. In Polen stieß das auf Begeisterung. Was ist die Bedeutung dieser Geste und des Friedhofs? Ein Thread über die Geschichte einer Versöhnung:

1/21
Der Lytschakiwski-Friedhof war seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ein wichtiger Friedhof für die Bevölkerung von Lwiw/Lwów/Lemberg. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts – als Lwiw noch Teil der Habsburger Monarchie war – wurden hier Menschen aller christlichen Konfessionen

2/21
begraben. Für Polen war und ist der Friedhof ein wichtiger Erinnerungsort der Nationalgeschichte: hier legen auch Teilnehmer der polnischen Aufstände von 1830/31 und 1863/64 gegen das russische Zarenreich begraben. Aber genauso wichtig ist er für die Ukrainer:innen.

3/21
Read 21 tweets

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