Weil sich viele über Kohle- statt Gasverstromung in DE aufregen: Beides ist übel, aber Kohlestrom ist nur am Papier dreckiger & somit eine schnelle Lösung für die Gaskrise. Klingt paradox, ist wissenschaftlich aber eindeutig erwiesen. #listentothesciencedeutschlandfunk.de/forscher-warne…
Rechnet man alle Emissionen ein, ist "sauberes Gas" ein Spin der Gasindustrie, den mittlerweile leider auch Klimaschützer glauben. Das gilt umso mehr, wenn Fracking-Gas aus den USA importiert wird. Da kann man gleich Kohle aus lokaler Produktion verbrennen sueddeutsche.de/wissen/erdgas-…
Da mit Kohleverstromung die CO2-Emissionen in der Buchhaltung bzw. am Papier offiziell steigen, könnte dadurch der Druck auf zusätzliche Einsparungen in anderen Bereichen sogar größer werden. Das Weltklima könnte dadurch also sogar gewinnen.
Hier noch weitere Infos zum Thema Kohle statt Gas in einem Thread. Dass Gas die Emissionen im Idealfall um 50% reduzieren kann, ist praktisch unmöglich. Voraussetzung wäre die perfekte Gasgewinnung ohne Lecks - eine Märchenerzählung der Gasindustrie.
Vergessen wir all das bitte auch später nicht, wenn irgendwann im Jahr 2024 wieder genug Gas fließen sollte - oder vorher, wenn die EU Gaskraftwerke als "grünes Investment" einstufen will: Gas ist ein großer und kontinuierlich wachsender Teil des Problems und nicht die Lösung!
Hier nochmals bestätigt, dass Gasverstromung so dreckig wie Kohleverstromung ist. Schade, dass sämtliche Umwelt-NGOs und Nachrichtensendungen des Landes den Spin der Gas-Lobby übernommen und sich am Greenwashing des Klimakillers Fossil-Gas beteiligt haben.
Mit jeder Tonne CO2 & Methan zusätzlich in der Atmosphäre verschieben wir die Wettquote zu unseren Ungunsten. Sie steht bereits schlecht. Optimistisch geschätzt würde ich sagen, 50:50, dass wir eine unkontrollierbare Kipppunkt-Kaskade noch verhindern können (hohe Unsicherheit).
Wie dramatisch das IPCC seine Einschätzungen im Laufe der Zeit verändert hat, zeigt diese Grafik gut. Der mögliche Start einer Kipppunkt-Kaskade wurde kontinuierlich nach unten revidiert. 2030 wird das IPCC dann draufkommen, dass 1,2C schon ein sehr hohes Risiko in sich hatte😬😣
Das ist derzeit das letzte, was wir brauchen, aber es ist was es ist: In der Arktis gibt es seit Tagen extrem hohe Methan-Werte und Temp-Anomalien von 20 Grad. Das deutet darauf hin, dass die Klimakrise bereits in einen Klimanotstand übergegangen ist 🥴 karstenhaustein.com/reanalysis/gfs…
Ja, diskutiert ruhig weiter über Technologieoffenheit beim PKW-Antrieb, LNG und eine Verlängerung der Laufzeit von Kohlekraftwerken. Das wird sicher alles super werden, in den nächsten Jahrzehnten.
Nachdem der Wirtschaftsbund (und somit die @WKOe) eine gewisse Einsicht dafür andeutet, dass Klimaneutralität bis 2040 (wenn überhaupt) nur gemeinsam als kollektiver Kraftakt möglich ist, hier ein Vorschlag für jene, die es wirklich ernst meinen: ... ots.at/presseaussendu…
Ohne WKO-ÖVP geht fast nix. Würden die nun eine Kraftanstrengung mittragen, dann wäre noch viel möglich. Konkret: Es braucht die Einsicht, dass ein starkes Klimaschutzgesetz keine "ideologiegetriebene Bestrafungsfantasie" sondern eine Notwendigkeit ist. derstandard.at/story/20001265…
Hier ein Ja zu einem starken Klimaschutzgesetz, das AT auf den enorm steilen Zielpfad (rot) bringen kann, dort ein Ja zu einem höher dotierten Transformationsfonds etc. Rosinenpickerei bringt niemand weiter & macht die @WKOe in Sachen Klimaschutz einmal mehr lächerlich, zurecht.
Warum eskaliert die Pandemie zum wiederholten Mal & die Klimakrise seit Jahrzehnten? Die beste Antwort lautet: Realitätsverzerrung durch Selbsttäuschung. Bildlich gesprochen: Wir spielen Schere-Stein-Papier so, dass wir am Ende groß verlieren.🧵1/20
Was sagt das geniale Bild von @DEndingsDE aus? Die Papiere der Wissenschaft sagen uns genau, warum bzw. ab welchem Punkt beide Krisen tödlich sind und wie man das Schlimmste mit angemessener Politik verhindern kann (R<1 bzw. Erderhitzung<1,5C). ABER: ... 2/n
Was WissenschafterInnen sagen ist für viele so unangenehm, dass sie deren Papiere im Kopf & im Diskurs zerschnipseln. Unsere Schere der Selbsttäuschung gewinnt mit Google gegen die Papiere mit unangenehmen Botschaften. Problem gelöst - aber nur psychisch und kurzfristig. 3/n
Guter Thread zur Rolle der Wissenschaft in der Klimakrise aus Sicht einer Journalistin. Ich kann bestätigen: WissenschafterInnen sehen es nicht als ihre Aufgabe, Richtigstellungen mittels PKs vorzunehmen. Wenige schreiben mal einen Kommentar, werden zu PKs o Interviews eingeladen
Das mag zu passiv sein, aber bitte nicht vergessen, dass unsere Hauptaufgaben v.a. Forschung (auch Projektanwerbung, Durchführung, Publikation) & Lehre (meist 8 Stunden pro Woche, plus Vor- und Nachbereitung) sind. Teilnahme am öffentlichen Diskurs ist quasi eine Fleißaufgabe ...
... die bei Laufbahnentscheidungen kaum honoriert wird. Bis dato geht es einzig darum, möglichst viel in Fachjournalen zu publizieren. Bücher zählen wenig, Zeitungskommentare nichts. Will man eine gesellschaftlich relevantere Wissenschaft, bräuchte man neue Anreizsysteme an Unis.
Wie so oft hat mit @Luisamneubauer eine "Aktivistin" eine der besten Analysen zur Klimapolitik vorgelegt, die ich seit langem gelesen habe. Wie das? Weil FFFs die Selbsttäuschung unserer Gesellschaft besser verstehen als andere. Ein paar Anmerkungen 🧵1/8 taz.de/Politikanalyse…
"Dreams are OUR Reality": nicht nur Politik sondern eine Mehrheit der Gesellschaft ist nicht bereit, sich der Klima-Realität zu stellen. Dabei wäre genau das nötig, um das Problem endlich angemessen zu lösen. Hier ein Vorab-Fazit meines Buchs, das ich auf Englisch schreibe 2/
1: Ja, keine Partei sagt klar, was nötig wäre, aus Gründen: weil unsere Gesellschaft nicht bereit dafür ist; weil man damit noch keine Wahlen gewinnen könnte. 2: Wir stellen uns auch nicht den daraus entstehenden Folgen weil das zu brutal wäre. Verdrängung ist einfacher. 3/