"OZG 2.0: Zeit für die Infrastruktur" - Moreen Heine und ich durften einen Standpunkt für den @TspBackgroundDi schreiben. Danke @violaheeger für die Gelegenheit. Details im Thread:
Ausgangspunkt ist ein einfaches 3-Schichten-Modell von IT-Systemen für E-Government und die Beobachtung, dass Deutschland es genau anders als seine Vorbilder macht. Während UK, Estland und Italien, Basisdienste zur Authentifizierung, Payment und Kommunikation zentralisiert und
standardisiert haben, gibt es in Deutschland dafür jeweils mehrere oder keine einheitliche Lösung. Dafür wurden hier im Zuge von EfA die Online-Dienste standardisiert und zentralisiert, was in den genannten Ländern wiederum den fachlich zuständigen Stellen überlassen wird.
Die Vermutung liegt nahe, dass dieser strukturelle Unterschied Teil des OZG-Umsetzungsproblems ist. „Einer für alle“ entspricht zwar auch der Idee „weniger ist mehr“ von GDS et al., wurde aber aufs Frontend statt aufs Backend angewendet.
Mit viel Aufwand wurde die Entwicklung von Online-Diensten aufgeteilt und gesteuert. Das hat nicht nur zu einer Rationierung des Angebots, sondern auch zu einer Vernachlässigung des Backends geführt.
Das #OZG 2.0 sollte diesen Sonder- beziehungsweise Irrweg beenden und sich dem Beispiel seiner Vorbilder anschließen: weniger Frontend und mehr Backend, d.h. Fokus auf Infrastruktur durch verbindliche Vorgaben bei den Basisdiensten und Schnittstellenstandards.
Konkret heißt das für das #OZG 2.0:
* FITKO oder das Architekturboard als (einziger) Infrastruktur/Plattformowner
* Einheitliche, verpflichtende Komponenten für Auth, Pay und Komm
* Leitplanken für die Online-Dienste, z.B. aufbauend auf dem BMI Servicestandard
Die #OZG-Umsetzung ist komplex und hat einen hohen Koordinationsaufwand. Was tun? Dieser Frage sind wir @fortiss in einer Kurzstudie für die #FITKO nachgegangen. Thread für die #twitterverwaltung
Zunächst: Warum so koordinationsaufwändig? Das liegt an föderalen Strukturen, die sowohl in der Entscheidungsfindung als auch in der Umsetzung die Zusammenarbeit von zahlreichen Akteur:innen erfordert.
Bsp. EfA: Zunächst mussten sich Bund/Länder auf das Prinzip und einheitliche Kriterien einige (Entscheidung) und jetzt braucht es Schnittstellen vom Betreiber- zum Empfänger (Umsetzung). Ist Arbeitsteilung sinnvoll? Grundsätzlich ja. Ist sie auch schneller? Wenn gut koordiniert.