Der Fokus einiger Medien, vor allem aus dem Hause Springer, auf die Wahlbeteiligung bei #Hertha am Sonntag ist sehr platt. Warum das so thematisiert wird, ist klar. Aber schauen wir doch mal auf die Fakten und machen Vergleiche mit anderen Klubs. #HerthaMV#hahohe 1/8
Zu Hertha: Bei der MV am Sonntag waren 3.150 Mitglieder anwesend, 3.040 stimmberechtigt. Der Verein hat aktuell ca. 41.200 Mitglieder. Das sind ~7,6%. Es war eine Präsenzveranstaltung. Briefwahl und Online-Teilnahme gab es nicht. @WHerthaner bekam 1.670 Stimmen (54,9%). 2/8
Vergleich 1: Als Dr. Reinhard Rauball 2019 beim BVB als Präsident im Amt bestätigt wurde, waren bei der MV 1.165 von 159.037 Mitglieder anwesend. Das sind rund 0,7%. Viel weniger als bei Hertha. Aber: Diese MV war weder besonders wichtig, noch war die Wiederwahl überraschend. 3/8
Vergleich 2: Schauen wir uns also eine wichtigere MV an. Ende 2019 suchte der VfB Stuttgart einen neuen Präsidenten. Es gab 2 Kandidaten & einen echten Wahlkampf. Zur MV kamen 2.033 von über 70.000 Mitgliedern. Das sind 2,9%. Sieger Claus Vogt bekam 1.327 Stimmen (64,83%). 4/8
Vergleich 3: Beim FC Bayern blieb die JHV 2018 bis heute in Erinnerung. Es gab Buhrufe gegen Präsident Uli Hoeneß und Mitglied Johannes Bachmayr hielt seine berühmte Rede. Es waren 1.682 von 291.000 anwesend. Das sind ~0,58%. 5/8
Vergleich 4: Bei Schalke 04 war die Stimmung bei der MV 2019 ausbaufähig. Der Klub hatte die Saison auf Platz 14 abgeschlossen. Aufsichtsratschef Tönnies stand in der Kritik – und erneut zur Wahl. Es kamen 8.045 von rund 160.000 Mitgliedern. Das sind etwas mehr als 5%. 6/8
Ich habe in erster Linie MV/JHV vor 2020 genommen, um das Bild durch Corona-bedingte Abwesenheiten nicht zu verzerren. Klar ist: Herthas außerordentliche MV war überdurchschnittlich gut besucht. Dass die Bild und auch AR Brüggemann das außer Acht lassen, ist kontraproduktiv. 7/8
Nicht falsch verstehen, ich finde Brüggemanns Versuch, in Zukunft mehr Mitglieder zu erreichen gut. Briefwahl und/oder Online-Teilnahme sollten diskutiert werden. Aber im Kontext des Wahlausgangs mit der Vorgeschichte hat das ein Geschmäckle, dass ihn schlecht aussehen lässt. 8/8