#CoronaInfo – Das Coronavirus SARS-CoV-2 kann schwer krank machen, einige Menschen spüren es aber kaum. Da helfen wohl auch Immunzellen, die auf andere Mikroben trainiert sind, aber auch SARS-CoV-2 erkennen. Wo die herkommen könnten, zeigt die hier zusammengefasste Studie. (1/8)
Mit Virus-Schnipseln wurden in Blutproben von vor der Pandemie (d.h. 2019 oder früher) T-Zellen gesucht, die das Virus erkennen. Bei einer Ansteckung würden diese T-Zellen jene Zellen im Körper erkennen, in denen sich das Virus vermehrt. … (2/8)
Tatsächlich wurden solche T-Zellen gefunden, die zudem meistens wie Gedächtnis-Zellen aussahen. Das heißt, wenn das Virus in den Körper käme, würden diese T-Zellen sich vermehren und zur Eliminierung des Virus beitragen. … (3/8)
Darüber hinaus zeigten die T-Zellen Merkmale, die auf eine Herkunft aus dem Darm hinwiesen. Daraufhin wurde getestet, ob die T-Zellen auf Stuhlproben reagieren, was tatsächlich der Fall war. Im Darm sind ungefähr 2 Kilo Bakterien, waren die T-Zellen darauf gerichtet? … (4/8)
Tatsächlich reagierten die T-Zellen, die SARS-CoV-2 erkannten, auch auf einige weit verbreitete Darmbakterien – nicht aber auf die Erkältungscoronaviren, die schon mindestens Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte weltweit zirkulieren. … (5/8)
Das könnte also heißen, dass die große Vielfalt und Menge Bakterien im Darm sehr viele T-Zellen „trainieren“. Eigentlich erkennen die dann vor allem die Bakterien, aber manche auch Krankheitserreger wie SARS-CoV-2. … (6/8)
Die Darmbakterien wären dann also eine „Trainingslager“; weil ihre Zusammensetzung wie auch das Immunsystem von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist, haben alle Menschen dann auch unterschiedliche T-Zellen, die manchmal auf SARS-CoV-2 passen, und manchmal nicht. … (7/8)
#CoronaInfo – In Abwasserproben von Klärwerken sieht man, wieviel und welche Varianten des Coronavirus SARS-CoV-2 in der Bevölkerung zirkulieren. Eine neue Studie zeigt, wie mit Abwasser das Virus auch in einem Uni-Campus mit 10000 Menschen genau verfolgt werden kann. … (1/8)
Der Campus der Universität Kalifornien in San Diego (UCSD) umfasst 360 Gebäude, mit 131 Stellen für die Abwasserentnahme. Zwischen Dezember 2020 und September 2021 wurden fast 20000 Abwasserproben genommen, und die Mengen/Varianten von SARS-CoV-2 darin bestimmt. … (2/8)
Bei der Probennahme in Klärwerken wird das Abwasser von mehreren Hunderttausend Menschen erfasst, die Qualität der Analyse leidet wegen der langen Fließzeit. Hier aber kann eine Probe ungefähr Hundert Menschen zugeordnet werden, teilweise aus einzelnen Wohngebäuden. … (3/8)
#CoronaInfo – Der Impfstoff der österreichisch-französischen Firma Valneva ist als sechster Impfstoff gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 zugelassen worden. Hier zusammengefasst was diesen „Totimpfstoff“ ausmacht, und was über seine Wirksamkeit bekannt ist. … (1/9)
„Totimpfstoff“ bedeutet, dass das ganze SARS-CoV-2-Virus im Impfstoff drin ist, es aber mit starken Chemikalien komplett inaktiviert („abgetötet“) wurde. Bspw. der Polio-Impfstoff (Kinderlähmung) ist ebenfalls ein Totimpfstoff. … (2/9)
Solche Impfstoffe brauchen ein Adjuvans, also einen Zusatz, der das Immunsystem anregt – ansonsten würde die kleine Menge toter Virus mehr oder weniger unbemerkt verschwindet. Bei Valneva wird einerseits das seit fast 100 Jahren verwendete Adjuvans Aluminium verwendet. … (3/9)
#CoronaInfo – Nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kann die gezielte Immunantwort von B-Zellen/Antikörpern und T-Zellen das Virus komplett entfernen. Welchen Beitrag die verschiedenen Teile dieser „erworbenen Immunität“ leisten wird intensiv diskutiert. … (1/9)
Grob unterteilt gilt für die erworbene Immunität: B-Zellen entwickeln sich so, dass sie dann Antikörper produzieren, die das Virus direkt erkennen und es blockieren, wenn es bspw. in den Atemwegen zirkuliert. T-Killerzellen erkennen und zerstören infizierte Zellen. … (2/9)
T-Helferzellen „unterstützen“ aber vor allem B-Zellen und T-Killerzellen in ihrer Funktion.
Um diese drei Teile der erworbenen Immunität auseinanderzuhalten, wurden gut 100 Krebspatient*innen untersucht, die sich mit SARS-CoV-2 angesteckt hatten. … (3/9)
#CoronaInfo – Auf der Oberfläche des Coronavirus SARS-CoV-2 ist das Spike-Protein. Damit kommt das Virus mit einem komplizierten Vorgang in unsere Zellen hinein. Ein neues Detail davon und Effekte auf die Immunität gegen das Virus zeigt die hier zusammengefasste Studie. … (1/9)
Das Spike-Protein ist in der Hülle des Virus verankert, und besteht darüber grob gesagt aus drei Teilen. Der erste Teil (genannt NTD) ragt nach außen, über seine Funktion ist aber nicht viel bekannt. Der zweite Teil (genannt RBD) ist am besten erforscht. … (2/9)
Denn damit findet der Kontakt des Virus mit unseren Zellen statt, also der erste Schritt bei einer Ansteckung. Die wirksamsten Antikörper, die durch Impfung/Genesung entstehen, blockieren diesen Kontakt. Entsprechend sind gerade bei Omikron dort viele Veränderungen. … (3/9)
#CoronaInfo – Weltweit wird an besseren Impfstoffen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 geforscht. In einem Team aus FU/Charité/MDC Berlin haben wir einen "abgeschwächten Lebendimpfstoff" (als Nasenspray) in Hamstern untersucht, und mit RNA/Adenovirus-Impfungen verglichen. … (1/10)
Die aktuellen Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 erzeugen eine sehr gute „systemische“ Immunität. Das bedeutet u.a., dass viele Antikörper im Blut zirkulieren, was schwere Krankheit verhindert. Um das Virus aber schon in Nase/Hals zu stoppen, braucht es eine „lokale“ Immunität. …(2/10)
Um diese lokale Immunität zu erzeugen, wird intensiv an Impfstoffen geforscht, die als Nasenspray gegeben werden. Das kann ein Impfstoff mit einem Trägervirus sein, wie der Adenovirus-Impfstoff von Oxford/AstraZeneca, oder ein richtiges Virus – aber stark abgeschwächt. … (3/10)
Out now – our preprint "A live attenuated vaccine confers superior mucosal and systemic immunity to SARS-CoV-2 variants", comparing live attenuated/mRNA/Adeno vaccines using histopathology, serology, scRNA-seq in hamsters.
Construction of the live attenuated sCPD9 was described earlier (sciencedirect.com/science/articl…) – in short, codon-deoptimization of Nsp16, with about 200 point mutations, strongly attenuates the virus. … (2/8)
With sCPD9, weight loss is prevented both in prime-only and prime-boost vaccination schemes (upper part). Also viral load/titers strongly reduced (lower part) – of note, heterologous mRNA + sCPD9 turns out to work better than mRNA + mRNA. … (3/8)