Alex 🔴😷 Profile picture
Jul 21 25 tweets 5 min read
Wie angekündigt der Erstentwurf eines möglichen Schreibens an Herrn BM Rauch, da er ja auf Twitter nicht mit dem Pöbel kommuniziert (und wenn doch, sieht man ja was dabei herauskommt ^^).

#BriefeandieObrigkeit No 1

/1
An: Herrn Bundesminister Rauch johannes.rauch@sozialministerium.at
Cc: Frau Generalsekretärin Mag.a Stilling ines.stilling@sozialministerium.at; Frau Kabinettchefin MMag. Wochner romana.wochner@sozialministerium.at; buergerservice@sozialministerium.at

/2
Sehr geehrter Herr Gesundheitsminister!
Mit großer Sorge und zunehmendem Entsetzen beobachte ich Ihre Handlungen seit Amtsantritt.
Die am 21.7.2022 über die Boulevardzeitung „Heute.at“ veröffentlichten Pläne, wonach Quarantäne und wohl gemeint auch Isolation

/3
von einer „Verkehrsbeschränkung“ abgelöst werden sollen, stellt sowohl gesunde Personen, die sich nicht mit einem neurotropen Virus, das eine Multisystemerkrankung samt Langzeitauswirkungen noch ungeahnten Ausmaßes zur Folge hat, infizieren wollen, aber insbesondere auch

/4
chronisch kranke und multimorbide Personen, für die eine derartige Infektion lebensbedrohlich enden kann, nicht nur vor unüberwindbare Herausforderungen, sondern liefert sie de facto aus – nämlich jenen Mitmenschen, die seit Beginn der Pandemie alle erdenklich legalen und

/5
illegalen Schritte setzen, um die Pandemie zu verlängern. Es darf behauptet werden, dass „Eigenverantwortung“ sich in der Lebensrealität nicht durchgesetzt hat und auch nicht mehr funktionieren wird – einerseits mangelt es an der Solidarität innerhalb der Bevölkerung,

/6
andererseits fehlt es auch an Wissen und damit der Möglichkeit der korrekten Risikoeinschränkung aufgrund fehlender und fehlerhaften Kommunikation. Die Wege, die unsere Gesellschaft nunmehr (wieder) beschreitet, sind beängstigend. Ich sehe Sie daher in der Pflicht, werter

/7
Herr Bundesminister, auf die Bedürfnisse der Schutzbedürftigsten Rücksicht zu nehmen und diese wieder in Ihre Überlegungen miteinzubeziehen.
Sollten tatsächlich „Corona-Teams“ gebildet werden, in denen aufgrund der Infektiosität aller Mitarbeiter:innen vom Tragen der Maske

/8
abgesehen werden kann, so stelle ich die Frage in den Raum, wie andere in der Nähe befindliche negative Personen vor einem Virus, das nachweislich airborne ist, dh über die Luft übertragen wird und sich nicht nach einem Abstand von 1 oder 2 Metern plötzlich in Luft auflöst,

/9
geschützt werden können? Warum wird nicht angedacht, die Freistellung bzw Home Office-Möglichkeit für Risikogruppen wieder aufzunehmen? Welche Gründe sprechen aus Ihrer Sicht evidenzbasiert dagegen? Und welche Lösungen bieten Sie stattdessen an? Die Lösung kann nicht in

/10
einem angeheizten Infektionstreiben liegen.
Weiters stellt sich in diesem Zusammenhang auch die Frage, ob es kein Ziel mehr ist, gesunde Menschen vor einer Ansteckung mit einer noch immer (und hoffentlich bleibenden) meldepflichtigen Erkrankung zu schützen? Dies wirkt so,

/11
weshalb ich um Darlegung der Gründe und Entscheidungsgrundlagen dafür ersuche.
Bei allem Verständnis für gewisse wirtschaftliche Interessen, so können diese doch nicht den Vorrang vor dem Interesse am Schutz der Gesundheit der Bevölkerung genießen. Es wurden bereits viele

/12
zwar kostenintensive, jedoch langfristig wirkende Lösungsansätze vorgebracht, die gelindere Mittel darstellen um eine Ansteckung hintanzuhalten. Dabei darf ich insbesondere auf den offenen Brief der „Initiative Gesundes Österreich“ verweisen, in dem Investitionen in bessere

/13
Luftqualität durch Luftreiniger, aber auch durch CO2-Messgeräte als praktikable Lösung präsentiert werden. Ebenso ist die Maske zumindest in lebensnotwendigen Bereichen, denen man sich nicht entziehen kann – Supermärkte, öffentliche Verkehrsmittel, Behörden, Arzt-,

/14
Krankenhaus- und Pflegeheimbesuche, Apotheken, Postämter – ein vertretbares, gelindes Mittel, das nachweislich vor Infektion schützt. Ein radikaler Weg wie damals zu Beginn der Pandemie mit Betretungsverboten, geschlossenen Bundesgärten und Strafen beim Verweilen auf einer

/15
Parkbank ist ebenso abzulehnen wie der jetzige radikale Weg des Nichtstuns - alles laufen zu lassen und zu beobachten, ob und wer in welchem Zustand überlebt. Auf lange Sicht bringt dies auch keine Vorteile für die Wirtschaft. Das sollte spätestens jetzt erkennbar sein, wo

/16
gefordert wird, infizierte und kranke Menschen arbeiten zu lassen, weil sonst der Betrieb nicht mehr aufrechterhalten werden kann.
Da eine derartige Verordnung noch nicht in Kraft ist, darf ich inständig ersuchen, diese zu überarbeiten und die Verkehrsbeschränkung, die

/17
weder kontrollierbar noch in irgendeiner Weise dafür geeignet ist, den Pandemieverlauf zu verringern, fallen zu lassen. Nicht nur ist diese Maßnahme ungeeignet, sie würde auch als starker Treiber für die Durchseuchung fungieren und die ohnehin schon überspannte Situation in

/18
Spitälern und Pflegeheimen sowie bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten verschlechtern.
Statt solche Maßnahmen zu überlegen, die lediglich die Interessen der Wirtschaft kurzfristig sowie von (auch rechtsradikalen) Maßnahmengegnern befriedigen, braucht es langfristige

/19
Lösungen, um die Pandemie einzudämmen und einen bis zu einem größtmöglichen Grad geschützten Alltag für ALLE Menschen – auch vorerkrankter Personen sowie Kindern und Schüler:innen – zu ermöglichen.
Jetzt wäre die Zeit, langfristige Investitionen in die Zukunft

/20
und Gesundheit der Menschen Österreichs zu setzen. Aus diesem Grund darf ich Sie nochmals höflich auffordern, vom Verordnungsentwurf abzusehen.
Ich hoffe also auf ein Umdenken und freue mich über eine im Sinne der Bürgernähe rasche und gewissenhafte Beantwortung der in

/21
diesem Schreiben gestellten Fragen.

Mit freundlichen Grüßen

/22 (end of #SchreibenandieObrigkeit)
Wer das ganze in einem leichter kopierbaren Fließext möchte, bitte einfach um eine DM. Ich würde mich freuen, wenn mehrere Menschen diesen oder natürlich auch jegliche andere Briefe an das zuständige BMSGPK richten, um vielleicht die Verhältnisse, dass doch die Mehrheit

/23
Interesse am Schutz ihrer Gesundheit hat, gerade zu rücken. Gerade als chronisch Kranke:r hat man gerade während einer Pandemie nicht die Möglichkeit und Kraft wie die anderen, lauthals schreiend und trommelnd auf die Straße zu gehen.

/24

• • •

Missing some Tweet in this thread? You can try to force a refresh
 

Keep Current with Alex 🔴😷

Alex 🔴😷 Profile picture

Stay in touch and get notified when new unrolls are available from this author!

Read all threads

This Thread may be Removed Anytime!

PDF

Twitter may remove this content at anytime! Save it as PDF for later use!

Try unrolling a thread yourself!

how to unroll video
  1. Follow @ThreadReaderApp to mention us!

  2. From a Twitter thread mention us with a keyword "unroll"
@threadreaderapp unroll

Practice here first or read more on our help page!

Did Thread Reader help you today?

Support us! We are indie developers!


This site is made by just two indie developers on a laptop doing marketing, support and development! Read more about the story.

Become a Premium Member ($3/month or $30/year) and get exclusive features!

Become Premium

Don't want to be a Premium member but still want to support us?

Make a small donation by buying us coffee ($5) or help with server cost ($10)

Donate via Paypal

Or Donate anonymously using crypto!

Ethereum

0xfe58350B80634f60Fa6Dc149a72b4DFbc17D341E copy

Bitcoin

3ATGMxNzCUFzxpMCHL5sWSt4DVtS8UqXpi copy

Thank you for your support!

Follow Us on Twitter!

:(