Habt ihr auch die Nachricht über diese geplante saudische Stadt gesehen? #NEOM - #TheLine soll 170km lang und 500 Meter hoch werden und nach außen verspiegelt sein. Bis 2045 sollen dort einmal 9 Millionen Menschen leben. Was als Utopie angepriesen wird, ist eine Dystopie.
Schon 2030 sollen in Neom angeblich 1 Million Menschen leben, ganz ohne Autos und Emissionen. Es soll kein Zuhause für Menschen aus Saudi Arabien werden, sondern für die hypermobilen Beschäftigten aus Start-Ups und Big Tech, eine Mischung aus Singapore und Silicon Valley.
Als Sonderwirtschaftszone gedacht für die transnationale kapitalistische Klasse, die durch ein autokratisches Regime beschützt dort residieren soll.
Man kann sich bildlich vorstellen, wie sich rund um die Stadt die Arbeiter*innen ansiedeln, die sie erst bauen und dann in den Slums im brennenden Licht der Spiegelwand das Dienstbotenpersonal bilden. The Wall wäre da ein passenderer Name. (Bild: aus Serie Incorporated)
Emissionsfrei wird die Produktion von Energie in der Stadt vielleicht einmal sein, der Bau einer mehrgeschossigen Stadt in der Wüste - unter dem Einsatz von 85 Millionen Tonnen Zement, unzähligen weiteren Ressourcen für die „super smarte“ Stadt - wird das nicht sein.
Die Stadt steht für die Technofantasie, Mensch und Umwelt absolut zu kontrollieren. Damit es dort einmal so schön grün wird, soll per Cloudeseeding Regen erzeugt werden undder gut betuchten Kundschaft dort auch gleich einmal „Verbesserungen“ des eigenen Genom anbieten.
Der Wunsch nach Kontrolle von Mensch und Natur richtet sich auch ohne Fantasie jetzt schon konkret gegen Menschen. Denn die Wüste ist nicht leer,
neben allerhand nicht menschlicher Lebewesen leben dort auch zigtausende Beduin*innen. Sie sollen jetzt gewaltsam vertrieben werden. Ein lokaler Anführer der mit einem Video dagegen protestierte, wurde bereits ermordet. bbc.com/news/blogs-tre…
Neon ist keine Utopie, #NEOM ist #KlimaApartheid: Während für die Eliten eine heile grüne Welt gezaubert wird, bestimmt von Algorithmen und AI, soll der Rest von uns das Leben der Reichen am Laufen halten, soweit wir noch gebraucht werden, oder im Staub davor zugrunde gehen.
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Bullshit: abgesehen, davon dass es von einer extrem kleinbürgerlichen Perspektive zeugt, „unbeschwert“ leben zu können. Was psychisch und materiell gegen eine kollabierende Welt hilft, ist nicht Biedermeier, sondern politischer Kampf und Organisierung.
Weil hier jetzt einige meinen, dass man sich schon unbeschwerte Zeiten schaffen muss. NoNa, braucht man Pausen, darum geht es nicht. Es geht um ein grundsätzliches Verhältnis zu Welt. Glaube ich, es geht mir am besten, wenn ich mich individuell (vielleicht in der Familie) 1/
von der Gesellschaft abschotte, weil das Leben eh "endlich" ist und wir "ohnmächtig" sind, wie die Therapeutin meint, oder kann das Leben auch besser sein, kann es gerade im kollektiven Kampf besser werden. Ich halte es da mit Jura Soyfer: 2/