Mit ihm habe ich später auch nochmal woanders länger diskutiert. Wenn man es Diskussion nennen kann, dass er mich dumm und unterentwickelt genannt u ständig unterbrochen hat. #DykeMarchHamburg
Ich fands gut, dass er sich als "männliche Tunte" bezeichnete. Er erklärte mir ua, es gehe beim #DykeMarchHamburg um "weibliche Sichtbarkeit" u verwies auf sich selbst als Beitrag dazu. Es geht beim DM aber um #LesbischeSichtbarkeit, nicht um die Performance femininer Stereotype.
Bis vor wenigen Jahren hätte ich mit ihm ws kein Problem gehabt, in meinem Szeneleben gab's öfter Tunten und es war klar, ich nutze weibl Pronomen, weil wir uns ggseitig mochten und unsere Grenzen respektierten. Auch er hat sich nicht als Lesbe sondern als Tunte bezeichnet, gut!
Aber dass ehemalige Allies wie er (auch @lsvd, @Die_Gruenen ua) uns #Lesben nun so in den Rücken fallen und die Augen davor verschließen, dass lesbische Identität zunehmend umdefiniert, fetischisiert und kolonisiert wird, das fühlt sich für mich an wie Verrat. #DykeMarchHamburg
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#DykeMarchHamburg gab mir d Eindruck, viele junge Menschen beneiden ältere #LGB um d Erfahrung, uns erfolgreich gg Unterdrückung gewehrt zu haben. In D gibt es nun aber keine echte Unterdr mehr, wir sind gleichgestellt. Auch "Transpersonen" haben nicht weniger Rechte als andere.
Ein Befreiungskampf kann unheimlich sinnstiftend sein. Wo aber keine Unterdrückung, wo keine Feinde, da kein Befreiungskampf. Was tun? Ein neuer Feind muss her.
Es war verstörend, wie oft man mir "Menschenfeind" oder "ekelhaft" oder "geh bitte weg!" zurief, aber immer wenn ich sagte "erklär's mir bitte", ließ man mich stehen. Es war eine Gruppendynamik in Gange, die man sonst nur von Sekten oder totalitären Bewegungen kennt.
Ich denke noch über diese Tunte nach. Ich glaube (hoffe?) Schwule wie er und andere fallen uns oft "nur" aus Unverständnis in den Rücken, nicht weil sie ernsthaft glauben, manche Personen männlichen Geschlechts seien "in Wahrheit" TATSÄCHLICH Personen weiblichen Geschlechts.⬇️
Ich hatte den Eindruck, dass er und viele andere #Queers glauben, wir lehnen zb #Tunten ab, weil wir finden, dass Fummel für Menschen weiblichen Geschlechts reserviert sein sollte. Dabei finden wir im Gegenteil, dass nichts an Kleid/Makeup/Pumps weiblich (sex) ist, sondern ⬇️
dass es eine MARKIERUNG für weibl Menschen ist. Eine Markierung, die Menschen weibl Geschlechts zugewiesen wird, ein Element eines ganzen Sets an Zeichen, Rollen, Erwartungen und Grenzen (#gender). #Lesben, #Schwule (insbesondere #Tunten!), Gendernonkonforme erkennen ⬇️
Fast gute Analyse. Nur wird völlig außer Acht gelassen, dass "Gender" eine signifikante Bedeutungsverschiebung erfahren hat. Weg von sozial konstruierte, ans Geschlecht geknüpfte aber einengende Rollenerwartungen u Grenzen hin zu einer seelenartigen "Identität".
"Demo für alle" und Konsorten sind sich mit denjenigen, die an das Primat der "Genderseele" (genannt "Gender", oder "Identität") glauben dahingehend einig, als sexistische Zuschreibungen zum jeweiligen Geschlecht "natürlich", angeboren seien.
Wer den AFD/DfA - Begriff "Gendergaga" nutzt, ist genauso sexistisch wie, wer sagt, Femininität mache einen Menschen unabhängig vom Genital weiblich. Feministinnen, die BEIDES ablehnen und Gender als Unterdrückungsmechanismus kritisch sehen, als rechts zu framen, ist falsch.
Ja, Faschisten glauben ebenso wie Radikalfeministinnen zb, dass d Penis ein männliches Geschlechtsorgan ist. Eine Aussage, der vermutl auch 97% d Allgemeinbevölkerung zustimmen. Das macht also uns alle zu Faschisten, so einfach kann man es sich machen, es ist trotzdem nicht wahr.
Wie sich Ultrakonservatismus, Genderismus und Feminismus zueinander verhalten? Ich erklärs gerne nochmal: Rechtsextreme/Ultrakonservative/Evangelikale und Genderideologen sind sich in mindestens dieser Sache einig: Geschlecht ist MEHR als "nur" Biologie.
D.h. zu einem bestimmten Geschlechtskörper gehören angeblich untrennbar gewisse nicht-biologische Attribute: Verhalten, Kleidung, Frisur, Hobbies, Gefühle. Kurz: Männer sind maskulin, Frauen sind feminin.