Um die Woche des #Videoident Fails zu beenden hier mal ein Ausblick, was wahrscheinlich passieren wird: 1. Verfahren wird abermals gehackt. 2. Der Markt der Videoident-Anbieter wird irgendwelche "magischen Erkennungsmechanismen" gegen Manipulationen versprechen.
3. Manipulationen werden noch einfacher zugänglich und schneller erstellbar werden.
Beginne bei 1.
Aktuell steckt noch zu viel Geld von Seiten der Anbieter in Videoident-Verfahren, als dass diese Verfahren einfach aufgegeben werden.
Aber: Der Wettlauf Erkennung / Erstellung synthetischen Videomaterials entwickelt sich gerade schneller in Richtung Erstellung.
Beispiel Runway ML: Hier kommt Keying & Replacing in nahezu Echtzeit aus einem Machine Learning System. Komplett cloudbasiert.
Selbst wenn es an der technischen Seite weiter bei einem Hase-Igel-Wettlauf bleiben sollte, wird das nicht davor schützen, dass Videoident rein organisatorisch ein extrem bequemer Angriffsvektor für Social Engineering ist.
Für hohe oder substanzielle Schutzbedarfe (Gesundheitsdaten) führt kein Weg an anderen Verfahren zur Identifizierung vorbei.
Bei allen anderen Schutzbedarfen wird es eine Abwägung geben, ob der Schaden für die Anbieter tolerierbar ist.
Banken, Telkos etc. könnten das nach wie vor via Videoident lösen wollen, weil die Convenience und der Mehrumsatz durch solche Verfahren höher ist als die Kosten, um Manipulation oder Missbrauch auszuschließen.
Es ist billiger, einen Fall von Manipulation in Kauf zu nehmen, wenn es bei 100 anderen gut geht.
Diese Attitüde muss sich der jeweilige Bereich aber auch leisten können. Bei Gesundheitsdaten steht das nicht zur Diskussion.
Für Bürger*innen wird es aber auch notwendig sein, digitale Identifizierungsverfahren besser überprüfen zu können.
Dafür braucht es neben Technik auch vor allem digitale Aufklärung. Was macht das Verfahren? Wie kann ich erkennen, dass es valide ist?
Wir werden zwar nie die 100% Sicherheit schaffen, wir müssen aber auch daran arbeiten, wie viel Sicherheitsbewertung digitaler Identifizierungsverfahren Bürger*innen selbst brauchen. Es ist mehr als "hier ein Verfahren eines Partners, vertrau dem mal, wenn du weiterkommen willst"
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Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, aber es hat viel mit Vergabekriterien und der Fähigkeit zu tun, zu bewerten, das IT-mäßig gut oder schlecht ist.
Part 1: Vergabe
Oft gilt der Grundsatz: "Das billigste Angebot gewinnt", weil die Kriterien stark auf Preis ausgerichtet sind.
Oder es macht halt der Laden, für den wegen Rahmenverträgen keine Vergaben notwendig sind. Der aber nicht immer ein ernsthaftes Interesse an gut hat.
Part 2: Kompetenz in der Bewertung von IT-Projekten
Oftmals werden IT-Projekte komplett komplett vergeben, also auch in der Steuerung. Am Ende bleibt kein Mensch mit Interesse über, der das kritisch prüfen kann, weil kein finanzielles Eigeninteresse.
Ne Mischung aus Überbürokratisierung, eingebackenem Föderalismus, komischem Kompetenzgerangel und falsch verstandenen Ist und Soll Messungen - Moment, wo haben wir das noch? Überall?
Verwegene These: Kenne ich mehr als 25% aller Personen (aktuell 123), die aktuell den Livestream zur Cybersicherheitsagenda gucken, persönlich? twitter.com/i/broadcasts/1…
Oh, eine Hackback-Abgrenzungsfrage.
"Möglichkeiten, Server gezielt runterzufahren". Häh?
Bin wieder mal verwirrt.
Thema Fachkräftemangel, zwischendrin die Aussage von Marcus Richter…
"Wie kann ich Quantencomputing auch mobil abbilden?"
Bestimmt auch ein Thema, aber was ist denn mit den Themen jetzt?
Wie im Artikel beschrieben, hat das OZG (1.0 und +) ein Grundproblem: Es favorisiert Frontends für Verwaltungsleistungen, was am Ende dabei rauskommt, ist eher sekundär.
Am Ende passt nichts zusammen und wir haben zwar ein besseres PDF als Antrag aber keine sinnvollen Prozesse.
Eigentlich ist das OZG 1.0 Fassadendigitalisierung. Sieht nett von vorne aus, hinten kommt aber nur eine bruchstückhafte digitale Kommunikation zustande.
Das löst aber keine digitalen Probleme, es schafft eher neue.
Weil in @TanteJu5 's Bohrproblemthread ja häufig die Frage kam, warum das mit Datenübernahme von Behörde A zu B nicht so einfach geht, hier mal eine einfache Erklärung, Datenschutz ist da sogar eine Lösung, wie das gehen kann.