Ein 🧵, nicht über Medienschelte aber als Bitte um sorgfältigere Arbeit: In der 🇺🇦 herrschen nun fast 6 Monate Krieg und viele Redaktionen in 🇩🇪 haben es bis heute nicht geschafft eine Expertise aufzubauen, um die Öffentlichkeit korrekt zu informieren. 1/x
Zu Beginn 2 Beispiele:
1️⃣ die Berichterstattung des @focusonline zu der anstehenden #Vulcano Lieferung an die 🇺🇦. Da wird von #Raketen geredet, wo es um #Granaten geht. 2/x
Dabei wird aber sogar auf einen Artikel (von mir) verwiesen, wo der Sachverhalt korrekt dargestellt wird. Jetzt mag man sich denken: „Was für eine kleinkarierte 💩, ist doch egal ob Rakete oder Granate“ 3/x
Es ist aber nicht egal, genau so wie ein LKW mein PKW ist, sind Raketen und Granaten zwei komplett unterschiedliche paar Schuhe. In diesem Fall sogar mit einem Wirkleistungsunterschied von etwa 20 zu 1. 4/x
Das 2️⃣ Beispiel betrifft @tonline_news, wo Military Intelligence mit Geheimdienst gleichgesetzt wird. 5/x
Auch hier könnte man meinen, dass es doch egal und keine große Sache ist.
Nein, auch hier werden falsche Tatsachenbehauptungen aufgestellt. Military Intelligence (auf deutsch militärisches Nachrichtenwesen) ist keine Geheimdiensttätigkeit. 6/x
Daher kann auch die Behauptung des Artikels nicht stimmen, dass 🇬🇧 seit Ausbruch des Krieges Geheimdienstinformationen mit der Weltöffentlichkeit teilt. Was im Übrigen auch fatal wäre, weil sonst kein Geheimdienst der Welt Infos mit 🇬🇧 teilen würde. 7/x
Solche Beispiele gibt es leider viel zu viele, die die Glaubwürdigkeit der einzelnen Medien auch über das Thema Verteidigung hinaus beschädigen. 8/x
Wenn ein Medium - trotz zig Qualitätskontrollstufen - nicht in der Lage ist, den so einfachen Unterschied zwischen Granate und Rakete zu erkennen, 9/x
woher haben wir dann die Gewissheit, dass es in der Lage ist über komplexere Sachverhalte des Krieges oder anderer Themen wie der Wirtschaft korrekt zu berichten? 10/x
Medien haben einen großen Einfluss auf die Bildung der öffentlichen Meinung und sollten daher auch die verantwortungsvoll recherchieren. Ein einfaches googeln reicht und es wird einem sofort bewusst was Military Intelligence ist und was nicht. 11/x
Jedem können Fehler passieren und das ist auch nicht schlimm. Im speziellen Fall der Medienarbeit im Bereich Verteidigung sind die Fehler aber systemischer Natur. 12/x
Über Jahre hinweg wurden keine Kompetenzen in diesem Bereich aufgebaut, mit dem Resultat, dass nun kaum eine Redaktion über entsprechende adäquate Fähigkeiten verfügt. 13/x
Gleichzeitig muss das Nachrichtentempo gehalten werden, so dass kaum Zeit bleibt, um fehlende Fachexpertise durch eine gründliche Recherche zu kompensieren. 14/x
Das kann und sollte man fast 6 Monate nach Kriegsausbruch besser machen. Dafür ist das Thema #Sicherheitspolitik im Allgemeinen und #Verteidigung im Speziellen viel zu wichtig. 15/15
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Verluste auf Ebene der Trooper können so vielleicht mehr oder weniger gut bzw. schlecht ausgeglichen werden. Führungspersonal, welches von der unteren bis zur höchsten Ebene der Truppenführung Gefallene zu beklagen hat, kann man so definitiv nicht ausgleichen. 2/x
Die russischen Streitkräfte hatten insbesondere die ersten zwei Monate des Krieges (Kampf um Kiew) einen sehr geringen Einsatzwert. Nach Anpassung der Strategie stieg der Einsatzwert (Kampf um den Donbass). 3/x