Thread by @Obiaushv

#RampenbrauchtdasLand!

Jetzt und nicht irgendwann! Egal wer in der Regierung aktiv ist oder es sein wird, setzt euch bitte endlich für eine Teilhabe am Leben ein.

Zu viele behinderte Menschen werden derzeit ausgeschlossen. Die UN-BRK ist in Deutschland ratifiziert, aber

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bei der Umsetzung hinkt es immernoch. Es handelt sich hierbei nicht um Sonderrechte oder eine Belohnung, sondern um Menschenrechte.

In Deutschland liegt derzeit vieles im Argen: Sein es die fehlenden Dolmetscher für DGS oder Rampen am Gebäude oder Informationen in leichter

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Sprache oder funktionelle Aufzüge oder Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr oder oder oder...

Viele von uns kennen eine große Menge an solchen Problemen, welche eine Mehrzahl der Gesellschaft kaum interessiert. Dabei lebten 2021 7,8 Millionen schwerbehinderte

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Menschen in Deutschland, also 9,4 % = rund jede 10te Person.

Dennoch ist Deutschland nicht gut aufgestellt, wenn es darum geht den Alltag barrierearm zu gestalten.

Es fängt eben bei Rampen oder Fahrstühlen an und endet bei der Gestaltung von Gemeinschaftsflächen oder

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der Übertragung von Reden im TV oder fehlende DGS-Dolmetscher bei Veranstaltungen...

Sehr lange Listen ließen sich darüber anfertigen.
Der Bundesregierung und der Politik im allgemeinen sollte der Umstand bekannt sein, doch anstatt man die Ursachen ändert, bleibt vieles

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einfach so oder wird hinausgezögert (wie jüngst der barrierefreie ÖPNV: rollingplanet.de/neue-bundesreg…).

Im alltäglichen Leben haben viele Menschen kaum eine Interaktion mit behinderten Menschen, weil es eben auch an genügend Begegnungsstätten mangelt.

Gerade im ländlichen Raum

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, aber nicht ausschließlich dort, fehlt es an einfachsten baulichen Anpassungen. Oft würde schon der alleinige Zugang zu einem Gebäude vielen Menschen weiter helfen. Egal ob es Restaurants oder Geschäfte sind, vieles ließe sich mit einer Rampe zugänglich machen.

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Oft fehlt es am Wissen oder der Bereitschaft zum Umbau, so zumindest meiner Erfahrung. Menschen wie ich, welche auf einen Rollstuhl angewiesen sind, werden so automatisch ausgeschlossen. Kneipe, Gaststätte, Kino, Theater oder nur der Einkauf in einem Bekleidungsgeschäft oder

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beim örtlichen Metzger fallen fast immer aus. In meiner Geburtsstadt Havelberg gibt es nur ein einziges barrierefreies Restaurant. Hier in Bayern, in einem von der Größe ähnlichen Ort, gibt es kein solches Restaurant. In Havelberg ist das Angebot im Sommer größer, wenn man

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sich mit einer Terrasse zufrieden gibt (also ohne WC). Für gehörlose oder blinde Menschen tendiert das Angebot gegen null, außer man hat eine nicht behinderte Begleitperson dabei.
Der Zugang zu Kultur oder sozialen Austausch ist generell ein großes Problem. Während meine

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Freunde in Discotheken, Kneipen oder nahen Bowlingcenter unterwegs waren, so war ich ab 2015 abgeschrieben - weil ausgeschlossen.
Nirgendwo hätte ich Zugang gehabt, außer in einem Restaurant.

Begegnungsstätten fehlen ganz. Vorher war ich aktiv, auch im örtlichen Jugendzentrum
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, doch seit dem ich auf den Rollstuhl angewiesen bin, ist es so als wäre ich ein Aussätziger.

Viele behinderte Menschen kennen das Problem und es nennt sich soziale Isolation. Irgendwann verliert man Freunde, denn was soll man mit solch einer Person machen?

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Man könnte sagen, dass die Vereinsamung manchmal dazu gehört.

Sobald einem der Zugang zu fast allen kulturen Orten unmöglich ist, wird man automatisch ausgeschlossen. Selbst dann, wenn dieser Ausschluss keine Absicht ist.

In Großstädten finden sich mehr Orte, welche

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eine Begegnung möglich machen. Prozentual dürfte es dennoch zu wenig sein, wenn man dies mit den nichtbehinderten Teil des Gesellschaft vergleichen würde.

Mit Inklusion wirbt man während der Wahlzeit gerne, aber nach der Wahl bleibt meist alles beim Alten. Manchmal ändern

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sich nur Namen und es ziehen Jahre und Jahrzehnte ins Land, bis sich wirklich etwas ändert. Selbst bei Neubauten muss man die Inklusion nicht mitdenken, zumindest in den meisten Bundesländern.

All dies ist ein Zeichen des mangelnden Respekts gegenüber behinderter Menschen.

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Man kann zwar nicht alles in kurzer Zeit ändern, aber die UN-BRK wurde am 24. Februar 2009 ratifiziert. Seit dieser Zeit ist viel zu wenig passiert.

Noch heute schauen wir sehnsuchtsvoll in die Vereinigten Staaten von Amerika oder ins Vereinigte Königreich. Einiges ist dort

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besser, wenn auch nicht alles. Die Rechte sind dort einklagbar, was auch zu einem Umdenken führte. In London erkämpfte sich die Behindertenrechtsbewegung dies mit dem Lahmlegen des Regierungsviertels.

Manchmal frag ich mich, ob wir in Deutschland zu nett sind und ob ein

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ähnliche Vorgehensweise hierzulande eine Lösung wäre oder ob man uns ignorieren würde?

Ich habe keine ultimate Lösung im Kopf, weil das Problem sehr vielschichtig ist.

Aber diese Gedanken wollte ich einmal niederschreiben.

#EuerOBI

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