Thread by @Antimyon106

Es ist lange her, dass ich mich zuletzt mit #Homöopathie beschäftigt habe, aber dieser Tweet hat mich wieder neugierig gemacht. Wirtschaftlicher Nutzen klingt ja einigermaßen nachweisbar. So als Wert in Euro. Schauen wir uns also an, was dahinter steckt.
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https://twitter.com/BundesverbandH/status/1563046220565622786

Die dort verlinkte Website des "Bundesverband Patienten für Homöopathie e.V." (BPH), ist ein Werbetext, der das "Ergebnis" besagter Studie verlinkt. Und diesem Ergebnis-Link findet sich allerdings nur wieder eine weitere Website des BPH, die über besagte Studie berichtet.
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Diese gibt aber immerhin eine Quelle an:
securvita.de/fileadmin/inha…

Es handelt sich um ein werbendes Dokument der Krankenkasse Securvita, die auf "Alternativmedizin" spezialisiert ist. Quellen sind dort keine angegeben. Anscheinend soll das bereits besagte Studie sein.
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Sie wurde wohl weder in einem wissenschaftlichen Journal eingereicht, noch hat sie einen Peer Review Prozess durchlaufen. Uff. Also kein wissenschaftlich ernstzunehmender Wirkungsnachweis. Welch Überraschung.

Naja, anschauen können wir sie uns ja trotzdem mal.
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Als erstes sollte man sich immer die Methodik einer Studie anschauen (Screenshots). Der entsprechende Abschnitt findet sich seltsamerweise im Mittelteil, zwischen Ergebnisberichten, und er beginnt auch mit einem solchen.
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Dann folgt ein recht unspezifischer Satz über "gesundheitsökonomische Verfahren". Es wurde geschaut, wie sich #Homöopathie auf kranke Menschen auswirkt. Unter anderem auf Erwachsene, die an Krebs oder Depression leiden. An dem Punkt werde ich sauer.
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Nachdem ich mich wieder beruhigt habe, lese ich weiter. Vielleicht kommt ja noch was konkretes zur Methodik. Nope, der nächster Absatz über die Methodik besteht aus Werbung der Krankenkasse für sich selbst.
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Der letzte Absatz ist dann aber doch interessant. Es handelt sich zwar ebenfalls um ein Fazit, nicht um Methodik, beginnt aber mit "Die Analyse zeigt an einer Reihe von Beispielen aus der Gesamtheit der Daten...". Das riecht verdächtig nach Cherry-Picking / Data-Mining.
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Ob eine Krankenkasse, die mit #Homöopathie wirbt, wohl soweit gehen würde, in einer selbst durchgeführten Studie ohne peer review nur die Ergebnisse zu zeigen, die für sie selbst wirtschaftlich profitabel sind? Naja, wir wollen mals nichts unterstellen.
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Dann werfen wir mal einen Blick auf die Ergebnisse. Antibiotika Behandlung sind also mit Homöopathie zurückgegangen. Nur ist es ja nicht so, dass Antibiotika Behandlungen Reaktionen des Körpers wären. Dass Ärzte, die auf Globuli vertrauen, weniger Antibiotika verschrieben
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ist weder überraschend, noch ein Wirkungsnachweis. Zudem schwankt die Zahl der Antibiotika Behandlung ohnehin im mehr als den Unterschied zwischen beiden Gruppen. Eine Fehlerabschätzung oder Signifikanzberechnung wurde nicht durchgeführt. Wow.
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Die Anzahl an Krankschreibungen wegen Depressionen und Krankenhauseinweisungen haben sich angeblich auch mit #Homöopathie wesentlich besser entwickelt als ohne. Allerdings wird die Änderung nur in Prozent angegeben. Die Größen der Patentientengruppen werden nicht angegeben.
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Fazit:
Es werden nur Teile der Ergebnisse präsentiert und sogar von diesen werden wichtige Informationen unterschlagen. Wissenschaftliches Arbeiten ist kaum erkennbar. Peer Review nicht durchgeführt. Das hier ist keine Studie, das ist Werbung.
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